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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1914
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. .4/ 50, 2. März 1914. Bestrebungen, die auf die Erhaltung eines gesunden Mittelstan des abziele», auf feinem Gebiet in ideeller Hinsicht noch mehr als bei anderen Geschäftszweigen mit der Wohlfahrt des Staats- ganzcn zusammenfaUen. Sorlimentsgeschäfte der Freien Stu dentenschaft sind bisher in Dresden nicht in wesentlichem Umfange festzustctlen gewesen; etwaigen Bildungen dieser Art müßten wir von Anfang an schnell und zielbewusst entgegenzutreten suchen. Unter den kleinen Anfragen waren von großer Wichtigkeit die Wicdcrverkäuferfrage und die Schaffung einer den besonderen Verhältnissen des Buchhandels angepaßten, allgemein gültigen Buchführung. Beide Punkte hat der Börsenvereins-Vorstand in Behandlung, und ihre Lösung ist mit Sicherheit zu erwarten, da ihre Regelung für die Gesunderhaltung des Buchhandels von größter Bedeutung ist. Die wirtschaftliche Lage des Dresdner Sortiments, wie die des deutschen Sortiments überhaupt, muß im Berichtsjahre als unbefriedigend bezeichnet werden. Haben einerseits die unsichere politische Lage, das Darniederliegen der Industrie, die allgemeine Geldknappheit, neue Steuern u. a. m. die Kauflust des Publikums, namentlich für teurere Werke, wesentlich eingeschränkt, so sind die Geschäftsunkosten infolge steigender sozialpolitischer und steuer licher Lasten, des Anwachsens der Ladenmieten und Gehälter be ständig gestiegen. Die Ausdehnungsfähigkeit des Umsatzes hat seine bestimmten Grenzen, und somit sind bessere Zeiten für das Sortiment und mit ihm auch für den Verlag nicht abzusehen, wenn es nicht gelingt, die wirtschaftliche Lage durch geeignete organisatorische Maßnahmen zu heben. Von Wichtigkeit dürfte in dieser Hinsicht in Verbindung mit den Goslarer Beschlüssen der Vorschlag des Mitteldeutschen Buchhändlerverbandes sein, der darauf abzielt, den Behördenrabatt ganz abzuschaffen, ein Vorschlag, dem der Vorstand unseres Vereins grundsätzlich zu stimmt. Voraussetzung dafür dürfte jedoch der Wegfall der jetzt noch bestehenden Sonderrabatt-Bestimmungen der Plätze Berlin und Leipzig sein. Die vom Landeskonsistorium herauszugcbeude neue Schmuck- ausgabc des Landesgesangbuches, von deren bisheriger Aus stattung noch kurz vor Bekanntwerden der beschlossenen Ände rung von dem Kommissionsverleger, der Firma B. G. Teubncr, dem Sortiment Exemplare durch Reisende augeboten und verkauft wurden, hätte die teilweise noch recht großen Lagerbestände des Sortiments fast völlig entwertet. Den wiederholten gemeinsamen Vorstellungen unseres Vereins und des Sächsischen Buchhändler- Verbandes ist es schließlich gelungen, eine zufriedenstellende Lö sung herbeizusühren, indem sich die Firma Teubner bereit erklärt hat, die noch vorhandenen Vorräte umzutauschen. Die wichtige Frage der Einschränkung der übermäßigen Kre- ditgcwährung an das Publikum hat auch bei uns zur Einführung einer sogenannten schwarzen Liste der säumigen und böswilligen Zahler geführt. Sie wird denjenigen Mitgliedern, die sich an ihrer Aufstellung beteiligt haben, in nächster Zeit zugehen; doch ist eine weit regere Mitarbeit durchaus geboten, wenn sic ihren Zweck in dem gedachten Umsange erfüllen soll. Da der übelsland allgemein zutage tritt, bitten wir weitere Meldungen baldmöglichst dem Vorstand einzureichen. Zum zweiten Male hat der Vor stand die vom Münchener Verein hcrgestellten Wcihnachtsplakate an 150 Dresdner Anschlagsäulen im Monat Dezember anschlagen lassen; zur Deckung der Kosten haben sich 38 Sortiments- und Verlagsfirmen bereitfinden lassen, da die Mittel des Vereins für diesen Zweck nicht zur Verfügung gestellt werden konnten. Es ist durchaus wünschenswert, daß der Buchhandel gegenüber den bedeutenden Aufwendungen anderer Geschäftszweige für Re klamezwecke nicht ins Hintertressen komme, und es werden auch im neuen Jahre Wege zu suchen und hoffentlich auch zu finden sein, um dieses Ziel, ohne zu starke Belastung des einzelnen, zu erreichen. Betrifft die dank dem erfolgreichen Eingreifen des Börscn- vereins-Vorstandes zur Zufriedenheit des Buchhandels erfolgte Neuregelung des Vertriebes der Generalstabskarten das Dresdner Sortiment auch nur für wenige Firmen in erheblicherem Umfange, so begrüßen wir doch diesen Erfolg im allgemeinen Standes interesse auf das wärmste und haben dem Börsenbercins-Vor- 334 stand unseren Dank für seine Tätigkeit in dieser Sache zum Aus druck gebracht. Der Kampf um die Aufrcchterhaltung des Ladenpreises durch das Sortiment hat uns nur in 5 Fällen beschäftigt, die sämtlich Nichtmitglieder des Vereins betrafen. Vier davon waren minder erheblich und konnten gütlich beigelegt werden, im fünften lag eine Wiederholung früherer Verfehlungen vor, die vom Börsen verein durch die Auferlegung eines Sicherheitsakzcptes über 500 geahndet wurde und hoffentlich die Wirkung haben wird, die betroffene Firma vor weiteren Verstößen gegen die Rabatt bestimmungcn zu bewahren. Die Aufdeckung des Schleuderfallcs war schwierig durchzuführen und hat dem Verein nicht unerheb liche Kosten verursacht; es wäre wünschenswert, daß für die Behandlung solcher Fälle neue Richtlinien ausgestellt werde» könnten. In großem Umfange blüht immer noch die Unterbietung des Ladenpreises durch die Verleger selbst, die nur zum gering sten Teile zur Kenntnis des geschädigten Sortiments gelangen; wünschenswert wäre der Austausch der gemachten Erfahrungen auf diesem Gebiet innerhalb der Proviuzialverbände und Orts vereine. Die Zulassung für den Anschluß an den Buchhandel haben 6 Firmen nachgesucht, von denen eine der Geschäftsstelle des Bör senvereins zur Aufnahme empfohlen wurde, während 5, die den dafür maßgebenden Voraussetzungen in keiner Weise entsprachen, abgelehnt wurden. Ferner wurde eine Firma im Einverständnis mit dem Vorstand aus dem Adreßbuch gestrichen. Ein Strafprozeß gegen den Inhaber des Geographischen Kartenberlags Georg Wender in Leipzig wegen unlauteren Wettbewerbs, dem sich unser Verein als Nebenkläger augeschlossen hat, schwebt schon seit Jahren und hat den Vorstand auch im Be cichtsjahre wiederholt beschäftigt. Es läßt sich Wohl jetzt mit eini ger Sicherheit erwarten, daß er zu unseren Gunsten ausfallen wird und die entstandenen Auslagen dem Verein ersetzt werden. Infolge eines von der Jugendschristen-Kommissiou des Dresdner Lehrcrvcrcins an uns gelangten Wunsches haben mehr fache Besprechungen zwischen Mitgliedern der beiderseitigen Vor- stände stattgefundcn, in deren Verlauf es zu einem Zusammenar beiten bei der Aufstellung des Jahresverzeichnisses empfehlens werter Jugcndschriften kam, das genannter Verein alljährlich vor Weihnachten in großer Anzahl in sämtlichen Volksschulen Dresdens verteilen läßt. Es ist dabei in dankenswerter Weise den Wünschen des Buchhandels vielfach Rechnung getragen wor den. Eine Beteiligung des Dresdner Vereins an den Kosten der Herstellung wurde jedoch im letzten Augenblick abgelehnt, wahr scheinlich weil der Gegenseite der angebotene Beitrag von 100 nicht genügend erschien. Als besondere festliche Veranstaltung ist die Grundsteinlegung der Deutschen Bücherei in Leipzig zu erwähnen, an deren Vorbe reitung unser Vorsitzender, Herr Idr. Ehlcrmann, seit Jahren einen außerordentlichen Anteil genommen hat. Nicht zuletzt war es seinen unausgesetzten und unermüdlichen Bemühungen zu der danken, daß die Bibliothek, die von vielen Seiten für Berlin in Anspruch genommen wurde, Wohl für immer ihren Sitz in Leipzig, dem Vorort des deutschen Buchhandels, aufgeschlagen hat. Um so schmerzlicher wird es Herrn vr. Ehlermann gewesen sein, daß er aus Gesundheitsrücksichten der Feier fernbleiben mußte; wir aber, die wir wissen, wie sehr sein Herz gerade an dieser Schö pfuug hängt, werden ihm seine treue Pionierarbeit nicht vergessen. Mit der Vertretung des Vereins bei diesem Anlässe wurde vorn Vorstand Herr Alexander Kaufmann betraut. Mit dem heutigen Tage ist die 6jährige Amtszeit unseres Vor sitzenden, des Herrn 6r. Erich Ehlermaun, der satzungsgemäß nicht wieder wählbar ist, abgelaufen. Neben den vielen Aufgaben, die ihm aus seiner langen Tätigkeit in verschiedenen Ämtern des Börsenbereins erwuchsen, hat er es nicht verschmäht, eine ebenso gewissenhafte Kleinarbeit im Dienste unseres Vereins zu leisten, wovon seine Mitarbeiter im Vorstande sich so oft haben über zeugen können. Sein durch Krankheit bedingtes langes Fernsciu hatte eine Lücke hinterlassen, die im Vorstände schmerzlich empfun den worden ist. Wünschen wir ihm, daß er bald und dauernd wie der imstande sein möge, seine der Förderung unseres Berufes
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