^ 44, 23. Februar 1914. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1669 Beelc ZerLi«! - - IIII'IWWMIIIIIIIIW D' <Z) Wir versandten Rundschreiben über: (I Die Spionin Roman von Otto von Gottberg Mit Amschlagzeichnung von Ludwig Kainer Geh. M. 3.—; geb. 4.— »er preußische Militärattache in Paris ist der Leid des Romans. Sein Kampf ^ zwischen Liebe und Pflicht das Thema, das in einer hochdramatischen, überzeugend geschilderten Verhandlung vor dem Reichsgericht Höhepunkt und Abschluß findet. Man darf freudig ein Werk begrüßen, das, aus unserer Zeit geschöpft und für unsere Zeit geschrieben, nicht nur spannend und fesselnd, sondern erregend und auf rüttelnd wirken wird. Die ganze wesensstarke Persönlichkeit des Verfassers spricht aus dieser Schöpfung: ein aufrechter Mann altpreußischen Schlages, beherrscht von glühender Vaterlandsliebe, erfüllt von dem heißen Bestreben, des Vaterlandes Ehre und Ruhm zu sichern und zu mehren. Franzosen mögen seinen Verfasser einen preußischen Chauvinisten nennen, dem deutschen Leser aber wird „Die Spionin" als ein von kernigem Temperament durchglühtes kraftvolles Werk erscheinen, als ein Loheslied des deutschen Leeres und des deutschen Soldatentums. Eine Berlinerin Roman von Georg Wasner Mit Amschlagzeichnung von Gino von Finetti Geh. M. 5.—; geb. M. 6.50 /^tein Thema ist, wie schon der Titel sagt, die Berlinerin, und zwar die moderne Berlinerin der nächsten Zukunft, eine Kontrastfigur zu Fontanes Jenny Treidel, wie sie vielleicht noch nicht besteht, hoffentlich aber bald bestehen wird. Alice, die Leldin ist gutmütig und gütig, nicht kleinlich, nicht sentimental, nicht Prüde, den Verhältnissen, in denen sie lebt und die neu an sie herantreten, gewachsen, voller Tätigkeitsdrang und zähe; aber auch imstande, eine recht kräftige Dummheit zu machen, ja sogar mit einer gewißen Neigung dazu, namentlich wenn das Lerz mit spricht. Selbstverständlich ist sie allen Philistern ein Greuel, besonders den weib lichen. Aber auch diese werden, ob sie gleich anderer Ansicht als der Verfasser sein mögen, das geistreich und flott geschriebene, in Charakteristik und Milieuzeich nung künstlerisch vollendete Werk gern lesen. — Bestellzettel in der Beilage —