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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.09.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 02.09.1908
- Sprache
- Deutsch
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204, 2. September 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9257 Hier mag auch ein wahres Geschichtchen wegen der treffenden Antwort eines schlagfertigen Kollegen Platz finden: Ein Verleger pikanter Literatur vermißt, auf einer Sommerreise begriffen, im Schaufenster eines Buchhändlers in der Provinzhauplstadr seine auffällig illustrierten Roman umschläge und reklamiert deshalb bei dem Ladenbesitzer. Ja, sagt dieser, wenn ich solche Bücher in meine Auslage stellen würde, so käme mir dies vor, wie wenn ich auf meine Visitenkarte neben meinem Namen die Worte ge druckt hätte: Ich bin ein Schwein. A * * Einen gelehrten Literarhistoriker, der gleichzeitig ein warmer Freund des Buchhandels ist, lernten wir zu unserem Vergnügen in dem Bozener Korrespondenten der »Inns brucker Nachrichten« kennen; es wäre unerlaubt egoistisch, unseren Kollegen ein Bruchstück aus dem Bozener Brief (in Nr. 141) vorzuenthalten. Es heißt da: Und so schließe ich — nein, Entsetzen, bald hätte ich vergessen, die Kunde zu melden, daß seit einiger Zeit Otto Julius Bier baum in der Talferstadt weilt, um sich nach einem Schloß in Bozens Umgebung umzusehen. Daß dieser Mann hier berechtigtes Aufsehen erregt, ist selbstverständlich. Wer würde nicht seinen herrlichen »Zlatorog« und sein stimmungsvolles Romanbuch »Jörn Uhl« kennen und lieben? Es dürfte interessant sein, zu erfahren, daß infolge der Anwesenheit Bierbaums in Bozen in einer Buchhandlung allein schon über hundert Stück hiervon abgingen. So gereicht ein Dichter von heute dem Ort, wo er sich aufhält, nicht nur zur Zierde, sondern bringt ihr auch wirtschaftliche Vorteile, was wohl jedermann billigen mag. — Nicht? B. B—r.« Den Bozener Kollegen unsere herzlichsten Glückwünsche! Hat eine Buchhandlung allein über 100 Exemplare ab gesetzt, so sind die andern wohl auch nicht leer ausgegangen. Auch die Verleger werden sich die Hände reiben. Nur nicht der von Bierbaum; denn gerade ihm hat die Anwesenheit seines Autors in Bozen keine Früchte getragen. Wer kennt nicht das Goethesche Gedicht »Die Wirkung in die Ferne« I Hier ist sie zu verspüren. Bierbaums Besuch in Bozen wirkt zugunsten des sangesfrohen Baumbach, mit dem er nebst der Gabe zu singen und zu trinken den »Baum« ge meinsam hat, — und des so urplötzlich berühmt gewordenen Pastors Frenssen. So kann man hoffen, daß bei einem Besuche Frenssens in Bozen etwa der »Prinz Kuckuck« von Bierbaum gekauft wird, und vielleicht kommt auch, wenn Paul Heyse das Bozener Weinstübl betritt, die Zeit für I. I. Davids »Hanna« oder für Schaukals Novellen. Wien, August 1908. Friedrich Schiller. Aus dem Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig. Deutsche Bibliothekzeichen. Im Museumssaal der alten Drucke befindet sich gegen wärtig eine Ausstellung von Bibliothekzeichen deutscher Künstler. Hat das Bibliothekzeichen oder die Büchermarke schon einmal, gleich bei Beginn der Buchdruckerkunst, eine schöne Blütezeit für sich zu verzeichnen gehabt, so ist der Aufschwung, den jetzt diese intime Kleinkunst genommen hat, unverkennbar und sehr erfreulich. Daß die Gegenwart ein kräftiges Aufblühen dieses scheinbar nebensächlichen Zweiges der graphischen Kunst gezeitigt hat, liegt eben daran, daß nicht nur öffentliche Bibliotheken, hervorragende Persönlich keiten, Bibliophilen an dieser Bewegung teilnehmen, son dern daß das Interesse für diese kleinen Schöpfungen, die oftmals großen Reiz in sich bergen, ein fast allgemeines geworden ist und von allen Ständen geteilt wird. So klein das Gebiet ist. das beim Bücherzeichen be arbeitet wird, so reich ist doch die technische Betätigung; Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. denn alle graphischen Techniken, angefangen bei den photo- mechanischen Wiedergaben von Strich- oder Tonzeichnungen, gelangen zu ihrem Recht, die ein- und mehrfarbige Stein zeichnung kommt ebenso zur Anwendung wie die ein- und mehrfarbige Radierung, auch Holz- und Kupferstich wett eifern hierbei als technische Ausdrucksmittel. Für den auf merksamen Betrachter ist daher das Gesamtbild der inter essanten Ausstellung genuß- und lehrreich. Er sieht nicht nur eine stattliche Reihe origineller künstlerischer Schöpfungen, andern hat auch Gelegenheit, die mannigfachen individuellen Darstellungsweisen der Künstler in den verschiedenen gra phischen Techniken zu vergleichen. Daß die Leipziger Künstler mit besonders erlesenen Stücken vertreten sind, ist wohl kein bloßer Zufall. Man darf, ohne in den Verdacht des Lokalpatriotismus zu kommen, agen, daß sich im Verlauf der letzten Jahre wirklich tüchtige künstlerische Kräfte hier zusammengefunden haben, die be- onders auch auf graphischem Gebiete Hervorragendes leisten. Obenan steht Max Klinger als bahnbrechender Führer der deutschen Graphiker überhaupt; von ihm sind einige bisher weniger bekannte, ungemein charakteristische Blätter zu sehen; ihm folgt Bruno Hsroux, der sich die künstlerische Gestaltung des Bücherzeichens zur besonderen Aufgabe gestellt und schön gedachte, technisch bewundernswerte Arbeiten aufzuweisen hat. Weiter schließen sich mit feinsinnigen Blättern an: Waller Tiemann, Hugo Steiner, Horst Schulze, Alois Kolb, Matthieu Molitor, G. Wustmann, Franz Hein, Max Honegger und Georg Belwe; auch Lina Burger hat sich mit einigen liebens würdigen Schöpfungen eingefunden. Angesichts der vielen Darbietungen müssen wir es uns leider versagen, auf die einzelnen Bibliothekzeichen näher ein zugehen. Wir beschränken uns darauf, hier die Künstler namen folgen zu lassen; aus ihnen wird man ersehen, daß ihrer viele vom besten Klang sich eingefunden haben. Daß es erlesene Arbeiten sind, die sie bringen, dafür bürgen, außer den schon genannten, die Namen: Hans Thoma, B. Wenig, Emil Rud. Weiß, Joseph Sattler, Willy Geiger, Heinrich Vogeler, H. von Volkmann, F. Wilh. Kleukens, Emil Orlik, Rudolf Schiestl, Fritz Hellmut Ehmke, Fidus, Fritz Erler, A. Mohrbutter, Georg Barlösius, Max Dasio, Otto Hupp, Vrieslander, Paul Bürk, Marcus Behmer, Emil Doepler d. I., Julius Diez, Richard Grimm, K. Schmoll von Eisenwerth, Käthe Schönberger, Leo Schnog, C. Spindler. Der weitaus größte Teil der interessanten Ausstellung stammt aus der Sammlung des Herrn Heinrich Schwarz in Leipzig und legt Zeugnis davon ab, mit wie feinem Ver ständnis dieser Sammler von Bücherzeichen die Auswahl zu treffen wußte. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. * Gestohlene all« Münze«. — Bei einem Einbruch in der Wohnung der Frau Charlotte von Mansberg in Braunschweig, Humboldtstraße 21, der vermutlich am 14. oder IS. August 1908 ausgcführt worden ist, sind (nach einer Bekanntmachung im Deutschen Fahndungsblatt vom 29. August) außer vielen anderen Wert sachen folgende alte Münzen gestohlen worden: 1 Bier-Dukatenstück von Kaiser Ferdinand 1. von Österreich vom Jahre 1839, 1 Zwei-Talerstück der freien Stadt Frankfurt a. M. von 1861, 1 französische Münze mit Bonaparte, IS. 3. 1796, llöpubligas kro.nys.iss, 1 2/z-TaIerstück von Georg III. von 1814, 1 Zwei-Markstück, JubiläumSmünze zum 200jährigen Jubiläum deS Königreichs Preußen 1901, 1 Fünf-Markstück deSgl., 1 englische Münze mit Viktoria von 1889, 1 Zwei-Markstück, Großh. hessische Jubiläumsmünze, SOO Jahr, von Philipp dem Großmütigen (zwei Stücke)/ 1208
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