9264 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 204, 2. September 1908. U ^ ^ ^>!er untere gegenwärtige Zivilisation - leichtsinnige Menschen sagen Kultur - mit H N ^ / offenem Sinn einmal betrachtet, wer die taulenderlei Lelbttverttändlicbkeiten der -!! W ! gegenständlichen Umwelt einmal ?u bedenken den l'rieb und die Muke Kat, der muß kick von einer Lülle von Wundern umgeben teben und mul) lick ehrlich gestehen, daß er von den allergewöknlichtten Dingen lo gut wie nichts weil). Der Mensch des beginnenden Zwanzigsten Jahrhunderts itt ein Ignorant, wie es vor ihm und hoffentlich auch nach ihm keinen schlimmeren gegeben bat und hoffentlich keinen mehr geben wird. Untere Väter wußten es noch, aber wir nickt mehr: wie unter Laus entsteht, wie unter Lrot bereitet wird, wie man Lier oder Wein kerttellt, wie l'uck und heinewand gewebt wird? I§un gar von der Lntttekungsgelchickte von Uunderten von Dingen, die vermöge der internationalen Handelsbeziehungen ^ag kür l'ag von uns gebraucht und verbraucht werden, sind untere Kenntnisse mehr als bescheiden. Zum Olück itt die Zahl derer in stetem Machten begriffen, die ein reger Kenntnisdurtt antreibt, tick über die vielen gedankenlos kingenommenen Erscheinungen des Alltags 2U unterrichten. Daker das lontt katt unerklärliche starke flntckwellen des ftbonnententtammes unterer populären technischen und naturwistentckafflichen Zeittckritten. Diese Kreile haben auch die Ihnen bekannten Monographien »Kohlenbergwerk« und »Likenhütte«, die ick im Lrükjakr herausbrachte, dankbar ffeundlick ausgenommen, to dal) ick kür den Uerbtt das nebenstehend ange?eigte Werk erscheinen lallen kann. Dieses Luch behandelt von dem ganzen weiten unbekannten Gebiete, von dem ick sprach, einen besonders wichtigen Abschnitt: die Kulturpllansen der Weltwirttckakt. Ls schildert, wie der Weiten, der l'abak, die Laumwolle ulw. gelät, geerntet, bearbeitet und transportiert werden, um in Luropa verarbeitet schließlich in die Lände der Konsumenten 2U gelangen. Die verschiedensten Länder und Völker, die seltsamsten Gebräuche werden uns vorgekükrt und dabei itt stets Sorge getragen, dal) die Darstellung zwar streng wiklen- schaktlick kundiert, aber stets unterhaltend und amüsant itt. 653 Illustrationen nach Lkotograpkien und 12 karbige lakeln kügen 2um Worte die Anschauung. Ls itt bewundernswert, wie die Herausgeber es verstanden haben, die gewaltige Lülle authentischen Materials riulammenriubringen und dadurch gleichsam jeden Latz des Textes als der Wahrheit entsprechend 2U belegen. Lin Luck dieser Lrt haben wir in Deutschland noch nickt. Ls itt besonders wichtig kür alle intelligenteren Kaukleute, namentlich an den Lxportplätzen, kür alle öffentlichen, Volks- und Zchulbldllotheffen, kür die blandelstchulen und deren Lehrer. Die allergrößte Verbreitung wird es aber im interessierteren kublikum knden und als Getckenkwerk kür jedermann, namentlich auch kür die erwachsenere Jugend dienen. Das haben ja auch eine große Ln^akl meiner Gelckäktskreunde, nachdem üe das Luck gesehen, lokort richtig erkannt und mir sum^eil lekr stattliche Vorausbestellungen ^ukommen lallen. Ick bitte ?u bestellen. Leipzig, September 1908. kl. Voigtländer» Verlag