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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1908
- Sprache
- Deutsch
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8324 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 17?, 1. August 1908. zum zweiten Male zur Komposition einer Oper zu benutzen, die bei dem Verleger Puccio erschien. Mascagni und sein Verleger Sonzogno, der die Preiskonkurrenz ausgeschrieben hatte, bei der die erste »Cavalleria» als Sieger hervorgegangen war, haben das Recht des Autors, diese Autorisation zum zweiten Male zu er teilen, bestritten und Klage gegen Berga, Monleone und Puccio erhoben. In erster Instanz war das Urteil zu ihren Gunsten ausgefallen und die neue Oper als »unerlaubte Nachahmung und illoyale Konkurrenz- bezeichnet. Soeben hat sich nun das Mai länder Berufungsgericht mit der Sache beschäftigt und ein Urteil gefällt, das das erste zum Teil bestätigt. Zwar wurde die Be schuldigung, daß eine »illoyale Konkurrenz» vorliege, beseitigt, aber das Vergehen der unerlaubten Nachahmung oder des Nach drucks als vorliegend anerkannt, und die Beschuldigten wurden verurteilt. Monleone und Verga haben 750 Lire Buße zu zahlen. ' Beilage ,um Börsenblatt. Nachtrag Juli ISO« zum Offiziellen BuchhLudler-'Adretzbuch. — Der heutigen Nr. 177 des Börsenblatts liegt das »Monatliche Nachtragsverzeichnis der neuen, geänderten und erloschenen Firmen Juli 1908 zum Offiziellen Adreßbuch dcs Deutschen Buchhandels (Ver lag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler) bei. Es ist, wie auch die früheren Nachträge, einseitig bedruckt behufs Aus schneidens und Einklebens der Änderungen in den Jahrgang 1908. Personalnachrichten. * Beruftjubiläum. — Sein sechzigjähriges Berufsjubiläum begeht am heutigen 1. August der Buchdruckereibesitzer und Ver lagsbuchhändler Herr Rafael Voll in Berlin, Gründer und Seniorchef der angesehenen dortigen Firma R. Boll. Geboren am 29. Dezember 1830 in Meseritz, kam er 1810 nach Berlin und sah sich dort infolge Vermögensoerlustes des wohlhabend ge wesenen Vaters schon als dreizehnjähriger Knabe der traurigen Notwendigkeit gegenüber, selbst für seine Lebensbedürfnisse sorgen zu müssen, eine Schicksalsfügung, deren Ernst ihn zeitig zu großer Selbständigkeit erzogen hat. Selbstzucht und größte Genügsamkeit halfen dem jungen Mann über die schwierigsten Jahre hinweg. Am 1. August 1848 begann er den Buchdruckerberuf in der Reichertschen Buchdruckerei. Ein Taler die Woche mußte für seinen Lebensunterhalt genügen, eine fast unerträgliche Zwangslage, deren Überwindung unmög lich scheint, an deren Besiegung der alte Herr aber noch heute sich mit Genugtuung erinnert. Gleich schwere Dienstjahre als Soldat und lehrreiche Wanderjahre folgten. Das Jahr 1863 sah ihn wieder in Berlin. Hier bestand er das damals von der Regierung geforderte Examen. 1864 gelang ihm auch die kostspielige Erwerbung des -Bürgerbriefs». Mit äußerst bescheidenen Mitteln hatte er schon im Juli 1863 eine eigene Druckerei begonnen. Sie lag im Hause Unter den Linden 23. Obwohl ihre Ausstattung nur dürftig sein konnte, gelang es seiner rastlosen Mühe doch, ihr Aufträge zu schaffen. Schon 1867 be schäftigte er zehn Setzer, und mehrere Maschinen liefen. Die Druckerei wurde in größere Räume (Georgenstraße 16) verlegt. 1873 konnte der Umzug in ein eigenes Fabrikgrundstück (Mtttel- straße 29) erfolgen. Hier folgten sich nun von Jahr zu Jahr Ver größerungen des Betriebs und der Räume, bis 1891 der Bau eines neuen großen Hauses, Georgenstraße 23, nötig wurde, wo das Geschäft sich heute befindet, zugleich mit der Verlagshandlung Boll u. Pickardt, deren Mitinhaber sein Sohn Ernst Siegfried Boll ist. Im Januar d. I. wurde Herr Rafael Boll durch Verleihung des Roten Adlerordens 4. Klaffe ausgezeichnet. In Buchdrucker kreisen ist er persönlich bestens bekannt, hoch geachtet durch seinen ehrenwerten Charakter, seine geschäftliche Tüchtigkeit und als kluger, hingebender Mitarbeiter am Gemeinwohl in verantwortlichen Ehrenämtern. Zu seinem Ehrentage sprechen wir ihm unsre auf richtigen Glückwünsche aus. Red. * Gestorben r am 29. Juli nach längerem Leiden der Verlagsbuchhändler Herr Hugo Händel in Leipzig. Der Verstorbene hat im September 1865 gemeinsam mit Erhard Quandt die Verlagsbuchhandlung Quandt L Händel in Leipzig gegründet. Am 9. Dezember 1872 übernahm er deren alleinigen Besitz. Der Verlag zeichnet sich durch zahl reiche gediegene Werke aus, insbesondere auf den Gebieten der Naturwissenschaften, der Technik, Mathematik, Landwirtschaft und Statistik. Allen diesen Werken ist eine vornehme Dcuckausstattung eigen. — Ehre seinem Andenken! * Gestorben: am 27. Juli nach langem schweren Leiden im einundsiebzigsten Lebensjahre der Buchhändler Herr Oscar Klinkmüller in Sorau. Der Verstorbene hatte am 1. Januar 1863 A. Bath's Buch handlung in Sorau übernommen, die dort seit 25. April 1856 bestand, und änderte die Firma nach seinem Namen. 45 Jahre lang hat er das Geschäft in treuer Berufsarbeit geführt und den Namen seiner Firma bekannt und zu einem hochgeachteten ge macht. Dem Gemeinwohl der Stadt Sorau hat er mit großer Hingebung gedient. Von 1872 bis 1907, wo zunehmende Kränk lichkeit sein Ausscheiden forderte, war er Mitglied der Stadt- verordneten-Versammlung und eine Reihe von Jahren deren Vor steher. Bei seinen Mitbürgern hat er sich uneingeschränkte Liebe und Verehrung erworben. — Ehre seinem Andenken! *Ku«o von Uechtritz — Der Bildhauer Professor Kuno von Uechtritz ist am 30. Juli in Berlin aus dem Leben ge schieden. Er war am 3. Juli 1856 in Breslau geboren, studierte in Dresden, Wien und Berlin, dort besonders unter Viktor Tilgner. Nach Studienreisen nach Italien und Paris ließ er sich in Berlin nieder. Auf dem Gebiet der Brunnen- und Monumental plastik lag seine hervorragende künstlerische Bedeutung. Zu seinen Hauptwerken gehören die Statue des »Pifferaro» und des neapolitanischen Bettlerknaben in der Königlichen Nationalgalerie, der Wandbrunnen im Berliner Kaiserlichen Schloß, ein öffentlicher Brunnen in Berlin (Rosenthaler Straße) der Marktbrunnen in Landsberg a. W., das Georg Wilhelmdenkmal in der Siegesallee (Berlin), der Hubertusbrunnen am Großen Stern im Tiergarten (Berlin), das Denkmal für den Generalfeldmarschall Grafen von Moltke in Breslau, das Bismarck-Denkmal in Grimmen. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) vr. Herbert Tscharner L Co. in London. (Vgl. Nr. 173, 175 d. Bl.) III. Herbert Tscharner L Co., London, haben am 9. März 1908 mit Brief, der denselben Briefkopf trägt, wie in Nr. 173 des Börsenblatts angegeben, Bücher im Betrage von 17 ^ 85 H bestellt, mit dem Bemerken: -Antiquaria werden stets innerhalb höchstens 8 Tagen nach Empfang durch Scheck bezahlt». Der übrige Text dcs Briefes ist so schlau abgefaßt, daß man leicht darauf hineinfallen konnte, die Sendung zu expedieren. Auf meine Bitte um vorherige Einsendung des Betrages, da mir die Firma unbekannt sei, oder um Angabe von Referenz erhielt ich keine Antwort. Der Brief ist unterschrieben »C. Brown». Bayreuth, 30. Juli 1908. V. Seligsberg's Ant. (F. Seuffer). IV. Die Firma vr. Herbert Tscharner L Co., London, hat auch von uns einige Verlagswerke in Höhe von 17 bezogen. Sie bestellte mehrere Artikel unseres Verlages auf vorgedrucktcn Bücherzetteln (Kommission: R. Steller, Leipzigs*) direkt L cond. Wir lieferten am 29. Februar 1908 nur einen kleinen Posten auf vier Wochen a cond. und sind auf diverse Mahnungen hin ohne jeden Bescheid geblieben. Da die Firma vorgedruckte Buchhändler formulare verwendet, darf man annehmen, daß dieses Geschäfts gebaren einen größeren Umfang hat. Berlin IV. 35. Pan Verlag, G. m. b. H. *) Diese Vertretung hat, wie wir erfahren, nur wenige Tage bestanden. Red.
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