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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Bucbbandel. Redaktioneller Teil. 23, 29. Januar 1914. Man kann er der Leitung einer Zeitung gewiß nicht ver übeln, wenn sie auf eine Nummer von 84 Seiten mit stolzer Be friedigung hinwcist. Aber für uns Buchhändler hat die Sache doch auch eine bedenkliche Kehrseite. Je mehr Lesestoff die Zei tungen bieten — selbstverständlich enthält diese Jubiläums-Num- mer auch eine Unmenge Inserate —, umsomehr beschneiden sie dem Publikum die Zeit zum Lesen von Büchern. Und anstatt durch gute Rezensionen das Publikum zumLesen zu erziehen, bieten sie selbst im Feuilleton so diel Literatur, daß das Aufnahmebe dürfnis des lieben Publikums dadurch befriedigt wird. Sodann die Ausländerei einer gewissen Presse! Theodor Ebner zitiert in seinem Einleitungsartikel »Etwas vom deutschen Theater« im diesjährigen Weihnachtskatalog von Reff L Koehler Auslas sungen Erich Schlaikjers in seinem Buche: »Gegenwart und Zu kunft der deutschen Schaubühne«, in denen es u. a. heißt: »Man kann diese Presse jahrelang lesen, ohne daß man jemals an die Existenz von Wilhelm Raabe erinnert wird, dem elendesten Klatsch aber über den Italiener dÄnnunzio kann man unter keinen Umständen entgehen. Für Keller, Liliencron, Klaus Groth, für alle diese köstlichen Dichter haben diese Zeitungen niemals so viel getan, wie für den einen Gorki oder die Produkte des Herrn Shaw.« Von diesem herben Vorwurf darf man allerdings unsere Stuttgarter Blätter ausnehmen, wenigstens für die heimatlichen Dichter wirken sie im großen und ganzen nach Kräften. Am 5. Januar ist hier im 82. Lebensjahr Kommerzienrat H. Gutekunst gestorben. Als Begründer der durch ihre großen Kupferstichauktionen weltbekannten Firma H. G. Gutekunst hat er den Namen unserer Stadt für immer mit dem Kunsthandel ver knüpft und seinem eigenen Namen Ehre gemacht. Neben den gro ßen Kunsthändlern des vorigen Jahrhunderts: W. Drugulin und C. G. Boerner in Leipzig, R. Lepke in Berlin, C. I. Wawra (frü her Miethke L Wawra) in Wien, F. A. Prestel in Frankfurt a. Main, I. Maillinger (früher Montmorillon) in München, Heberie in Köln usw. wird auch die Stuttgarter Firma H. G. Guiekuust, deren jetziger Inhaber Wilhelm Kaiser ist, mit Auszeichnung ge nanntwerden. Das hiesige Kgl. Kupferstichkabinett widmete ihm folgenden Nachruf: »Das König!. Kupferstichkabinett betrauert in dem am 5. d. M. verstorbenen Kommerzienrat Heinrich Gutekunst einen bewährten Freund, insonderheit den Stifter einer wertvol len der württembcrgischen Heimat gewidmeten Sammlung. Das Kupferstichkabinett hat schon des öfteren aus dieser Sammlung Ausstellungen veranstaltet, zuletzt 1910 die große Ausstellung ,Alt-Stuttgart', in der die bauliche Entwicklung unserer Stadt vorgesührt wurde. Für das nächste Jahr ist eine ähnliche, die an deren Hauptorte des Landes betreffende Ausstellung vorgesehen. Zu Ehren des Verstorbenen sind einige Hauptblätter seiner Stif tung in den beiden Kabinetten zu Seilen des großen Saals aus gestellt worden.« Diese Ausstellung zeigt Porträts württem- bergischer Fürsten, farbige Trachtenbilder und farbige Truppen bilder, letztere aus dem Verlage der früheren Ebnerschen Kunst handlung. Unter den Fürstenbildern sieht man auch das bekannte Bild des Herzogs Karl Eugen in Hohenheim, das die jetzige Kunstanstalt Carl Ebner mit anderen alten Stichen in farbiger Faksimilic-Reproduktion neu herausgegeben hat. Der Besuch die ser allerdings nur kleinen Ausstellung ist umsomehr zu empfeh len, als im Hauptsaale immer noch die im letzten Stuttgarter Brief erwähnte Ausstellung des farbenprächtigen »Lrovmrüim vrimaui« zu sehen ist. Die Besucher, namentlich auch der Jung buchhandel, seien bei dieser Gelegenheit noch auf die kleine Aus stellung (an den Wänden des Kabinetts entlang) hingewiesen, die die Techniken des Holzschnitts, Kupferstichs, der Lithographie und die dabei benutzten Werkzeuge vorfllhrt. Sie zeigt u. a. einen Korrekturabzug eines Holzstichs von Max Weber nach einem Ge mälde von Adolf Menzel; auf diesem Abzug liest man den Ver merk »Zufrieden« in den charakteristischen großen Schriftzügcn des Künstlers. Ein kleiner Führer durch diese Ausstellung, die vom Jahre 1910 her dauernd an dieser Stelle belassen wurde, ist für nur 10 -Z zu haben, er gibt aus 11 Seiten in denkbar knappster Form sehr gute Aufklärungen über die genannten Techniken. Nesenbächler. Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins. Außerordentliche Vereinsversammlung am 18. Januar vormittags, im Landwchrkasino zu Charlottenburg. — Jubiläum des Herrn Wil- Helm Koebner. — Jubiläum der Vereinigung. Die Vereinigung hatte eine außerordentliche Versammlung einberufen, um ihren Mitgliedern eine Anzahl Änderungen der Satzungen vom 23. April 1896 in Vorschlag zu bringen. Der Vorsitzende, Herr Koebner, erössnete um 1412 Uhr die Versammlung und gedachte vor Eintritt in die eigentliche Tages ordnung des Todes von Max Winckelmann, an dessen Ar beit für den Uuterstützungsverein er erinnerte. Die Anwesenden erhoben sich zu Ehren des Verstorbenen von ihren Plätzen. An zweiter Stelle wies Herr Koebner auf das 25jährige Jubiläum der Berliner Vereinigung hin, zu dessen Feier sich bis jetzt immer noch keine Gelegenheit geboten hatte. Der eigentliche Jubiläumstag, der 24. April 1913, kollidierte mit der Ostermefse und der Jubelfeier der Nico latschen Buchhandlung. So verschob man die Feier aus den Herbst. Dann kam die Goslarer Versammlung und die Grundsteinlegung derDeut - schenBücherei, schließlich der Weihnachtsgeschäftsverlchr — ohne daß sich Gelegenheit zu einer würdigen Feier geboten hätte. Herr Koebner erinnerte des weiteren an die gehaltvolle Festschrift des Herrn R. L. Prager, die schon im vorigen Jahr zur Vertei lung gelangt ist, und sprach dem Verfasser für seine Mühe den Dank der Vereinigung aus. Dann ging der Vorsitzende auf die Geschichte der Vereinigung selbst ein. Er wies darauf hin, daß ihr zwei Arbeitsgebiete zufielen, die nicht immer leicht in Ein klang zu bringen wären: nämlich einmal die speziellen Interessen des Berliner Buchhandels zu vertreten, und andrerseits den Beschlüssen des Vörsenveceins in Berlin Geltung zu ver schaffen. Nachdem die Korporation der Berliner Buchhändler statutarisch verhindert war, die Funktionen eines Vörscnvercinsorgans zu übernehmen, hätten sich 38 Buch händler zur »Berliner Vereinigung« zusammengeschlossen. Diese Zahl aber sei inzwischen auf 448 angewachsen, so daß nunmehr die Vereinigung und der Verein der Buchhändler zu Leipzig die größten Vereine des deutschen Buchhandels geworden sind. Herr Prager, der nun als Referent das Wort erhielt, er innerte zunächst an die verstorbenen Vorstandsmitglieder Her mann Höfer, Albert Goldschmidt, Hans Retina- rus, begrüßte den persönlich anwesenden früheren Vorsitzenden Herrn I)r. Vollert und die früherenVorstandsmitgliederHerren Krehenberg und Küstenmacher und gedachte auch der abwesenden Herren Geheimrat Karl Siegismund und vr. Georg Paetel. Herr Prager gab dann eine Übersicht über die Änderungen der Satzung, die teils redaktioneller, teils materieller Natur sind. Von einer allgemeinen Verlesung wurde abgesehen und von Herrn Koebner die Generaldiskussion eröffnet. Schon der erste Paragraph, in dem als Abgrenzung des Gel- tnngskreises der Vereinigung, »die mit Berlin durch Ortstaxe verbundenen Vororte« neu vorgeschlagen war, führte zu einer ausgedehnten Debatte, an der sich außer dem Vorstand u. a. die Herren Kantorowicz, Hillger und Ledermann be teiligten. über die Schwierigkeiten der Abgrenzung war man sich allgemein klar, ohne daß aus der Mitte der Versammlung ein wirklich brauchbarer Vorschlag gemacht werden konnte. Schließlich beschloß man zu der alten elastischen Formulierung »Berlin und seine Vororte« zurückzukehren und die Bestimmung im Einzelsall dem Vorstände zu überlassen. Zum A 2, der die Mitgliedschaft umfaßt, nahm Herr Krehenberg als Vertreter des Börsenvereins das Wort. Er wies darauf hin, daß der »Berliner Sortimenterverein« korpo ratives Mitglied der Vereinigung sei, ohne daß seine sämtlichen Mitglieder Börsenvereinsmitglieder wären; da nun der Vor sitzende des Sortimeniervereins statutarisch Vorstandsmitglied der Vereinigung sein müsse, wäre es denkbar, daß ein Nicht - mitglied des Börsenvereins im Vorstand der Berliner Vereini- 144
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