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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1908
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- Deutsch
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156, 8. Juli 1908. Nichtamtlicher Teil. «örs-nbl-tt f. d. Dtschn, «uchh-nd-I. 7435 PHSuix.Berlag in Letpztg. 7460 'Phönixkalender. Michaelisausgabe für 1808/09. Ausgabe^.. Ausgabe 8. 'Kleiner Phönixkalender. Michaelisausgabe 1808/09. A.-B Sandbergs Bokhandcl« in Stockholm. 7455 IVall, Dis Lolik äss kksräss. 4 ^ 50 H. R. Sauerländer ä- Co. Verla- in Aarau. 7456 *8sriodts ck. Iliäx-oo. Dabrik- u. Dsr^vsrkinsxöktion 1906/07. *8aslsr, ^uxsnälieds Vsrdrscdsr iin Ltrakreodt. L. Staackmau« Verlag in Leipzig. 7447 Lrnst, Lisdrix Osäiodts. 11.—15. laus. 8lsA. Kart. 1 G. Szelinökt L Co. Verlag in Wie». 7454 *küücks kolorisrtsr 8üanesn-^.tlas in ll'asolrsukormat. 60 c). Uuio« Deutsch« BerlagSgesellschaft in Stuttgart. 7446 IVais, Doäsnsssküdrsr. Osd. 1 ^ 80 — ^Ibküdrsr. 3. ^uii. 6sb. 3 Leuien-Verlag in Leipzig. 7461 Xsnisn. Drodsdanä 60 Nichtamtlicher Teil. Albert Krüger?) Zum fünfzigsten Geburtstage des Künstlers. Von Adalbert Roeper. Die Tatsache, daß die graphische Kunst sich in den letzten Jahrzehnten zu einer sehr beachtenswerten Höhe emporgearbettet hat und heute nicht nur Leistungen von hoher Vollendung ent stehen läßt, sondern auch mlt Eifer daran geht, alte und seit langem nicht mehr gepflegte Techniken wieder neu zu beleben und in ihren Dienst zu ziehen, berechtigt uns zu großen Hoff nungen für die Zukunft dieses Kunstzweiges. Unter den Pfad findern und kühnen Neuerern steht in vorderster Reihe Professor Albert Krüger in Berlin, der die verschiedenartigsten Werkzeuge, die Radiernadel, den Grabstichel, das Schabeisen und das Schneide messer mit gleicher Meisterschaft führt und auf allen Gebieten der Reproduktionskunst heimisch ist. Albert Krüger ist in Stettin am 6. Juli 1858 geboren. Mit 13 Jahren kam er nach Berlin und besuchte nach beendeter Schul zeit von 1876 bis 1881 die Akademie daselbst, um sich unter Thu- mann, Gussow und Michael zum Maler auszubilden. In den ersten Jahren des selbständigen Schaffens entstanden mehrere kleine Genrebilder und Studtenköpfe, daneben war der junge Künstler als Illustrator tätig. Unter anderem lieferte er Zeichnungen für das -Buch von der Weltpost-- (Verlag von H. I. Meidinger Berlin), sowie Strichzeichnungen nach Gemälden alter Meister für das Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsammlungen, in denen sich ein besonderes Talent für das Reproduktionsfach und eine nicht gewöhnliche Anpassungsfähigkeit offenbarten. Durch diese Arbeiten, die er im Aufträge der Berliner Museumsver waltung ausführte, kam Krüger in Berührung mit Professor Louis Jacoby, der damals gerade die Stelle eines technischen Beirats der königlichen Museen übernommen hatte und unter dessen künstlerischer Leitung das groß angelegte und von langer Hand vorbereitete Berliner Galerie-Werk erscheinen sollte. Jacoby führte den jungen talentierten Zeichner der Radierung zu und erteilte ihm den ersten Unterricht in der Führung des Grabstichels und der Radiernadel, woraus Krüger sich im Jahre 1883 ganz der Re produktionstechnik zuwandte. Jacoby zog ihn nun zur Mitarbeiterschaft an dem Galecie- werke heran, und schon in der ersten Lieferung ist Krüger mit einem trefflichen Blatte nach Frans Hals' -Amme mit dem Kinde- vertreten, das bereits ganz hervorragende Qualitäten zeigt. In dem Bestreben, die Handschrift des Malers möglichst getreu wieder zugeben, kann die sauber durchgeführte und gut aufgesaßte Ra dierung des Anfängers es getrost mit den Arbeiten älterer und erfahrener Fachgenossen aufnehmen. Krüger gehört zu den fleißigsten Mitarbeitern an diesem Werke, und wir finden ihn fast in jeder Lieferung mit Schöpfungen seiner Hand vertreten. Es ist ein besonderer Vorzug seiner künstlerischen Art, daß er nicht ^'Interessenten stehen zu eigenem Gebrauch Mehrdrucke dieser Seiten des Börsenblatts, soweit der geringe Vorrat reicht, kosten los zur Verfügung. Bestellungen bitten wir an die Geschäfts stelle des Börsenvereins zu richten. Red. wie viele Reproduktionskünstler auf eine bestimmte Schule oder Zeit eingeschworen ist, sondern mit einer seltenen Univer salität die Werke der verschiedensten Epochen ganz im Geiste der Originale getreu übersetzt. So verkörpert er eigentlich das Ideal des reproduzierenden Künstlers, der sich ja mit selbstloser Unterdrückung seines eigenen Jchs ganz in die Seele und den Geist seiner Vorlage versenken und nicht nur die Zeichnung, sondern auch den geistigen Gehalt und den Kunst charakter seiner Vorlage, das jedem wirklichen Kunstwerke eigene Gepräge, getreu wiedergeben soll. Ob Krüger das unvergleichliche Helldunkel eines Rembrandtschen Selbstporträts in meisterhafter Weise übersetzt oder eine -Verkündigung- Pollajuolos mit den klaren und scharfen Linien, die der italienischen Malerei eigen sind: immer bietet er in dem erfolgreichen Bestreben, dem Original gerecht zu werden, eine abgerundete, in Auffassung und Technik vollendete Schöpfung der Radiernadel. Sein Stilgefühl ist ab solut zuverlässig, der Reichtum seiner Ausdrucksmittel erstaunlich, dabei ist er immer auf der Suche nach neuen Wegen und neuen technischen Möglichkeiten. Mit vielem Glück handhabt Krüger den Grabstichel in der Weise, wie der Franzose Gaillard es zuerst gezeigt und später Peter Halm und Staufer-Bern es erfolgreich fortgesetzt haben. Mit dieser freien Manier der Stichelführung erzielt der Künstler äußerst glückliche Effekte, sowohl bei der Wiedergabe von Werken der alten Niederländer und Italiener, für deren strenge detail reiche Zeichnung diese Technik ja wie geschaffen erscheint, als auch bei der Nachbildung der breit und flott hingesetzten Bilder eines Frans Hals und Rcmbrandt. Bis jetzt ist Krüger selten über ein gewisses Format hinaus gegangen; allein das scheint weniger eine Beschränkung seines künstlerischen Vermögens zu sein, als vielmehr in der Natur der ihm zuteil gewordenen Aufträge zu liegen. Wie er unausgesetzt für das Berliner Galerie-Werk tätig war, so schuf er auch eine Anzahl Blätter für die Galerie-Publikationen der Wiener Ge sellschaft und arbeitete für die Zeitschrift für bildende Kunst, für den Deutschen Kunstverein in Berlin, für das Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsammlungen und für andere Sammel werke, Zeitschriften, Kataloge usw. Das schönste Blatt in der Art des Gaillard ist das van Eycksche Porträt des Arnolfini, das in der feinen und zarten Strichlage die intimsten Einzelheiten mit Betonung jedes Fältchens und Grübchens in bewunderungswürdiger Eleganz gibt. Eine ähnliche Grabstichelarbeit von fast gleich exzellenter Stichelführung bieten die drei für die Wiener Gesellschaft gelieferten Blätter -Bildnis eines jungen Mannes- nach Botticelli, »Männliches Bildnis- von Quinten Maffys und das »Porträt des Herzogs Alessandro de' Medici nach Bronzino, alle drei aus der Liechtenstein- Galerie in Wien. Das feinste dieser Blätter, der Maffys, kommt dem van Eyck-Porträt ziemlich nahe. Die ungemein saubere und fleißige Durchführung des Gesichts und der Hände, sowie auch des pelzverbrämten Gewandes und des mit größter Deutlich keit und Feinheit ausgeführten Hintergrundes läßt nichts zu wünschen übrig. Malerischer und mehr auf Fernwirkung gearbeitet ist das Bronzino-Porträt mit der das reiche Kolorit des Originals treffend wiedergebenden Grabstichelarbeit. Interessant sind die wenigen Reproduktionen Krügers nach 968*
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