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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1914
- Strukturtyp
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- 1914-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1914
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- Deutsch
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Das ist auch lein Wun der; denn so, wie sie gestellt ist, läßt sich die Frage überhaupt nicht beantworten, soviele »Wenn« und »Aber« kommen dabei in Be tracht. Zunächst ist ein Antiquariatskatalog gemeinhin gar nicht das Lagerverzeichnis eines Antiquariats. Wir brauchen dabei die Bezeichnung »ein Antiquariatskatalog« in kollektivem Sinne, wie es der Fragesteller nach unserer Empfindung auch tut, und meinen damit die Gesamtheit der im Laufe befindlichen Kata loge. Auch im Antiquariat findet ein täglicher oder, wir wollen ganz vorsichtig sein, wenigstens ein regelmäßiger Ab- und Zugang von Büchern statt. Schon während des Drucks eines Katalogs vollzieht sich eine Veränderung des Lagerbestandes, noch mehr aber nach seiner Ausgabe. Es müßte also schon ein Katalog sein, der für einen ganz bestimmten Termin ganz besonders hergerichtet wäre, wenn er dem Zwecke einer Schätzung dienen sollte. Die daraus verkauften Bücher müßten gestrichen, die inzwischen er worbenen handschriftlich nachgetragen werden. Manche Bücher sind in mehrfachen, manche in vielen Exemplaren vorhanden; das wäre zu vermerken. Andere wieder, die angezeigt sind, feh len gänzlich und sind nur vom Verlag oder von Grotzantiquaria- ten zu ermäßigtem Preise beziehbar. Man soll's ja eigentlich nicht tun, aber man tut's doch, und zeigt Bücher in Katalogen an, von denen gar kein Exemplar zur Hand ist. Ihre Titel wären zu streichen. — Angenommen nun, man hätte einen so präparier ten Katalog, wäre es möglich, den Prozentsatz anzugeben, der von den Ansatzpreisen zu kürzen wäre, um den Wert des Lagers als eines Verkaufsobjekts im ganzen, und zwar von Antiquariat zu Antiquariat zu bestimmen? So ist die Anfrage ja Wohl ge meint. Wir glauben, nur mit nein antworten zu können. Ja, wenn die Preise selbst bestimmten und unveränderlichen Regeln folgten! Aber das tun sie nicht, sie sind vielmehr durchaus arbi trärer Natur; und mehr noch als nach einer gewissen Erfahrung, die dabei ihre Rolle spielt, richten sie sich nach der Ansicht und dem Gefühl dessen, der sie macht. Wir nehmen einen beliebigen, ganz »gewöhnlichen Katalog« zur Hand und finden, daß ein Buch, das einen Ladenpreis von 14.— hatte, mit 4 «/k angezeigt ist, und daß ein anderes aus den gleichen Jahren, das ursprünglich -4k 23.— kostete, jetzt ebenfalls für 4 kl zu haben ist. Bücher, die alle gleichmäßig zu einem Preise von «ll 6.— veröffentlicht wurden and von denen inzwischen neue Auflagen nicht erschienen sind, werden zu ganz verschiedenen Preisen ausgeboten, für ^ll 1.50, l.80, 2.—, 2.40, 3.—, 3.50, 4.— usw. Alle diese Unterschiede ließen sich aber doch vielleicht in eine Regel bringen, die sich von dem eller Teil. größeren oder geringeren Gebrauchswerte der betr. Bücher ab leiten müßte, wenn alle Antiquare die gleichen Bücher in gleicher Erhaltung auch zu gleichen Preisen ansetzten. Aber das ist nun ganz und gar nicht der Fall. Man vergleiche in zwei oder drei Katalogen desselben Gebiets dieselben Bücher in ihren Ansätzen, und man wird erstaunt fein, wie weit diese oft auseinandergehen. Dabei braucht keineswegs Unkenntnis im Spiele zu sein; die drei Antiquare sind wahrscheinlich über den Markt ganz genau unterrichtet, nur ihre Ansichten und ihre Absichten stimmen nicht überein. Aber es gibt natürlich auch Antiquare, die der nötigen Kenntnis ermangeln, und deren Preise dann in ebenso zahlreichen Fällen viel zu hoch gestellt, wie sie in anderen oft unbeschreiblich niedrig sind. Die zu billigen Bücher werden ihnen natürlich sofort abgenommen, nicht selten von den besser unterrichteten Kollegen, die andern aber behalten sie meist als Ladenhüter. — In eben demselben Matze nun, wie die Verkaufspreise antiquari scher Bücher differieren, sind notwendigerweise die Einkaufspreise auch bei späterem gleichem Ansatz voneinander verschieden. Es ist ganz natürlich, daß man ein Buch, das geht, das begehrt, ge sucht wird — wir denken dabei gar nicht einmal an vergriffene Werke — viel höher im Einkauf bezahlen kann, als ein anderes, von dem man voraussehen mutz, daß sein Titel erst in manchen auf einanderfolgenden Katalogen abzudrucken ist, ehe es an den Mann gebracht wird. Also der Wert eines Antiquariatslagers läßt sich nicht in Prozenten der Katalogpreise ausdrücken, er kann nur von Fall zu Fall, von Buch zu Buch geschätzt werden. Dazu aber bedarf es kenntnisreicher Sachverständiger, und selbst deren Taxen, wir wollen auch das noch verraten, werden sich in ihren Endsummen nur selten gleichen, wenn die Unterschiede auch mei stens nicht sehr ins Gewicht fallen können. Etwas anderer wäre es, wenn man fragen wollte: »wie schätze ich den Wert meines Antiquariatslagers«, und jetzt, wo sich alle Welt den Kopf über den »Wehrbeitrag« zerbricht, wäre eine Antwort darauf vielleicht aktuell. Es sind nur die Ein kaufspreise, die hierfür in Ansatz kommen könnest, und auch diese nur nach einer Abschreibung, die sich mit den Jahren event. stei gern mutz, die seit dem Erwerbe verflossen sind. Daß die Ver kaufspreise eine Norm dafür nicht abgeben können, wird nach Be handlung der ersten Frage Wohl kaum noch Zweifeln unterliegen; man hüte sich auch davor, aus billigen Einkäufen gleich einen Vcrmögenszuwachs abzuleiten. Es kommt ja Wohl vor, daß man aus einer Auktion ein Konvolut für 1 «L kauft und dann ein Buch oder eine Broschüre darin findet, die man für Hunderte Weiter verkäufen kann. Solche vereinzelte Glllckssälle sind aber nötig, um die vielen Jrrtümer auszugleichen, die man sonst beim Ein kauf macht. Ist der Schatz erst in Geld verwandelt, dann er gibt sich das Plus ja von selbst noch zeitig genug und in reellerer Form. Um den Gesamtwert nun festzustellen, bedarf es einer regelmäßigen Inventur, die man in einem Geschäft von mäßiger Ausdehnung Wohl so vornehmen kann, daß man Buch für Buch durch die Hand gehen läßt. Ist die Organisation gut, dann findet man in einem jeden das Jahr des Erwerbs und den Einkaufs- preis eingetragen, nimmt die Abschreibungen am einzelnen Stück vor und vermerkt den Jnventurpreis in einer Liste. Die Technik ist ganz einfach. Aber nach welchen Prinzipien setzt man den Wert herunter, nach welchen Prinzipien entschließt man sich, viel- 125
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