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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1907
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- Deutsch
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9800 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 227, 28. September 1S07. 44 rstrst Panl Keller, „Der Sohn der Hagar". Über den im Erscheinen be griffenen neuen Roman schreibt der Redakteur E. Eckhardt in Salzburg nach Einsichtnahme der Aushängebogen, gedruckt: Vsrlagsbuebbanälung kür llanä- vvirtsebakt, kisebsrei u. (Garten bau, korst- unä lagävessn. V8rIg.AvoinIIitrissellg.tr ä.lVisssns d>l6uci3mm. Der Sohn der Kagar. Roman von Paul Keller. Die Allgemeine Verlagsgesellschaft in München gibt dieser Tage das neueste Werk des weit und breit bekannten schlesischen Dichters Paul Keller in Buchhandel. Das heurige Jahr hat uns keine stärkere, keine künstlerisch feinere und in der Form vollendetere Dichtung geschenkt. Paul Keller ist diesmal ein ganz anderer als vor zwei Jahren, wo er in seinem „Letzten Märchen" zu uns sprach. Und doch finde ich eine grundlegende Ähnlichkeit, einen purpur-goldenen Faden, der all sein Schaffen durchzieht; es ist das Problem des Kindes. Vielleicht brachte ihn dies unsrer Zeit, die diese schwierige Frage mit aller Aus dauer zu lösen sucht, — so innig nahe. Aber es ist gewiß ein tieferer Grund vor handen, daß Paul Keller eine so große Gemeinde um sich sammeln konnte. Sonst hätte nie ein Wilhelm Raabe, der sich mit gewaltiger Kraft dem „Modernen" entgegenstemmt, dem gewaltigsten lebenden Dichter Schlesiens in tiefer Verehrung anerkennende Worte gewidmet. Es ist die gesunde, starke Liebe, die seine Feder führt, die seinen Schöpfungen jene feine, edle Seele einhaucht, die er selbst etwas Zartes, Feines, etwas in einem dünnen, weißen Hemdchen nennt: die reine Kindesseele. Und wer sich die bewahrt, den führt eine heilige Hand nach oben, den schützt eine heilige Hand in den Fährnissen und Drangsalen dieses Lebens, und wäre er der Sohn einer Hagar. Das der tiefe, bewältigende Gedanke, dem Paul Keller in seinem „Sohn der Hagar" eine wunderbare Form gab. Der Hintergrund seines neuen Romans, Kellers liebes schönes Schlesien, ist mit zarten, frischen Farben gemalt. Die vielen, von feiner Beobachtung zeugenden ein- gestreuten Einzelzüge seines ländlichen Bildes, der gesunde Humor, der in einzelnen Gestalten, wie in dem Kapellmeister Steiner, der „Königgrätz und Paris mitmachte und Tuba bläst", von unvergleichlicher Wirkung ist, — all das macht den „Sohn der Hagar" zu einer prächtigen schlesischen Dorfgeschichte. Die Durcharbeit zeugt von großem Fleiße. Der Gang der Handlung ist viel ein heitlicher geführt, als es in den früheren Romanen Paul Kellers der Fall war. Die Darstellung ist von einer Lebendigkeit, in ihrem Ausbau von einer künstlerischen Reife, daß ich, zumal der großartige Stoff darnach drängt, nur sehnlichst wünschte, Paul Keller dramatisiere den „Sohn der Hagar". Er böte uns dann ein Volksstück, das zu unseren besten zählte. Eine Regeneration unserer Bühne im Sinne der Erstarkung wahren Volkstums, wahrer Heimatkunst wäre angebahnt. Diese hohe Aufgabe scheint nur Paul Keller Vorbehalten zu sein, und ich kann nicht umhin, auch an dieser Stelle meine hohe Freude darüber auszudrücken, daß Paul Keller — wie er mir brieflich mitteilte — sich mit dem Gedanken trage, ein Volksstück zu schaffen. — Die scharfe Charakteristik, die großartige Durchführung des Dialogs, wie ich sie bisher noch nie bei Paul Keller fand, die gedankenreiche und von herrlichen Bildern und Vergleichen geschmückte, kräftige Sprache lassen jeden, der den literarischen Ent wicklungsgang des Sängers der „Heimat" verfolgte, einen gewaltigen Aufschwung in der Ausübung der Kunst Paul Kellers erkennen. Ich bin im allgemeinen sehr vorsichtig, wenn ich ein Buch zu Geschenkzwccken empfehlen soll. Aber hier möchte ich es allen zurufen, deren Herz noch empfänglich ist für wahre, edle Poesie, für starkes, gesundes Volkstum: Greifet zu diesem herrlichen Werke Paul Kellers! Und wo ihr könnt, wirket darauf hin, daß es auf dem Weihnachts tische liegt! Ihr werdet keinen Mißgriff getan haben! Sollte ich mich täuschen, so möge jeder mir einen scharfen Brief schreiben; vor einem Staatsanwalt braucht er fick nicht zu fürchten. Ich wohne: Salzburg, Auersperg straße 67. Sollte ich verreist sein, so sendet die Post mir die Epistel nach. Aber kaufet das Buch, und sei es zuerst vielleicht nur aus dem Grunde, um einen scharfen Brief schreiben zu können. Es gibt Leute, die daran Freude haben. Ob sie aber diesmal auf ihre Rechnung kommen, wage ich zu bezweifeln. Johannes Eckardt. -l- la meinem Verlags veräen in llürrs srscbsiven i MlWlNll iinü KMglkiiükl kiil lkkii I-gMilt auk ülldr 1908. kAnkbebnter äabrgang. Nit Llsistikt in braun Lsgellsinen löst unä äauerbatt gebunäen. 8oÜtVg,ell6 ^ mit viertelseiti- gsr lagssoränung im Klotirbalsnäsr 1 ^ 20 H orä., 90 os netto. Ltärlrers L mit balbssitiger (kagesoränung im Notmlralenäsr 1 60 s) orä., 1 20 H netto. kartisprsiss: 10 kxemplars u. msbr von ^.usgabs ^ ä 1 ^ orä., 80 H bar. 10 kxsmplars u. msbr von Ausgabe 8 a 1 40 H orä., 1 10 H bar. ..WMI" kislkiuköl kiil lkkiitseliö kol8tliüMl 11. unk cllls üllür 1908. — ^vanrigstsr äabrgang. —"— Nit löleistikt in grün Lsgslleinsu äausr- batt gsbnnäen. Loüivaelik 1 50 H orä., 1 ^ 15 nstto. 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