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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-22
- Erscheinungsdatum
- 22.01.1914
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- Deutsch
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* jährlich frsi Geschäfts st c?^l cod ^ 3t^Na rL^i^) o ftii Verweisung ^ ^ür'?- 6. 17 M," statt 1321^. S te^e n g^e s uch ewerd e n m 10 f. pro ^ 536 Marl? jährlich.^ 2^ach ^der-! Ausland ^erfolgt Lieferung Z Äaum 15 Pf^13.50 M..'^>S^2SM..^z S. 50 M.. für Nicht-« Z ü^»er L^pzig oder durch Kreuzband. an Nichtmit^liedsr i" ^ - -- -- — " " " ^ Nr. 17. MKNLümdÄMrsLMerUrMeWeUWMüMäMleMMpM Leipzig, Donnerstag den 22, Januar 1914, 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Aus dem französischen Buchhandel. i, Nom Weihnachtsgeschäft, — Französische Buchhandlungsgehilsen, — Eine Buchhandlung von Nichtbuchhändlcr», — Litcratnrpreis der Buch händler, — Gemilderte Einfuhrbestiinmungen, — JnlcS Claretie, — Salon ck'Lutomn«, — Rückkehr der »Joconbc«, Während der zwischen Weihnachten und Neujahr liegenden Tage Pflegen die Pariser Buchhändler alljährlich durch den Ver kauf der »lüvres ll'Ltronnes« (Geschenkwerke) einen bedeutenden Umsatz zu erzielen. Die Ergebnisse der letzten Tage des eben beendeten Monats Dezember haben aber nicht ganz den Erwar tungen entsprochen, denn wie alle Geschäftszweige, die sich mit dem Verkauf von Luxusgegenständcn oder solchen, die der An nehmlichkeit dienen, befassen, hat auch der Buchhandel, wie schon während des ganzen verflossenen Jahres, unter der gegenwärti gen geschäftlichen Stille zu leiden gehabt. Der Präsident der Handelskammer von Paris hat aus Anlaß eines Interviews er klärt, daß der langsame Gang der Geschäfte einesteils dem Um stand zuzuschreiben sei, daß die geplante Einführung der Ein kommensteuer das Publikum zur Sparsamkeit veranlaßt habe, andererseits der politischen Lage, die noch nicht wieder so weit geklärt sei, daß neue, gewinnbringende Unternehmungen ins Werk gesetzt werden könnten. Die Pessimisten finden ja in der Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit ein Argument für ihre Meinung, Der geringen Anzahl der großen Sortiments betriebe ist es immerhin möglich gewesen, befriedigende Resultate zu erzielen, während mittlere und kleine Firmen unter den er wähnten Umständen schwerer zu leiden haben. Im Vcrlagsbuchhandel soll die Arbeit die gleiche geblieben sein, nur scheint es, als wären die Bestellungen weniger bedeu tend gewesen, als man sie in den Jahren vor den Balkankriegen gewohnt war. Die Verlagstätigkeit ist jedoch fortgesetzt worden, als sei der Markt aufnahmefähig geblieben wie vordem. Im Monat November, der immer die Hauptanzahl literarischer Neu erscheinungen verzeichnen kann, haben die Sortimenter nach einer Statistik nachstehende neue Werke zu »tätigster Vertuen- düng« erhalten: 78 Romane, 25 Gedichtbände, li Reiseschilde rungen, 17 soziologische Studien, 8 philosophische Werke, 14 Bände literarischer, anekdotischer oder kritischer Studien, g Kunst- Publikationen, 7 militärwissenschaftliche und 6 ethnographische Veröffentlichungen, sowie 8 Theaterstücke, In dieser Anzahl sind die vomptes ä'auteur, d, h, Werke, deren Drucklegung von den Autoren bezahlt wird, und die in der genannten Statistik mit etwa IVO angegeben werden, nicht einbegriffen. Man wird verstehen, daß man in Hinsicht auf die Erwartungen der Ver leger, Sortimenter und Autoren mit Recht sagen kann, daß weni ger mehr gewesen wäre. Einige Tage vor Weihnachten konnte man im »6il 81ns« unter dem Titel »8a Inbrsirio« einen kurzen Artikel lesen, dessen Schreiber angab, daß kaum ein Tag vergehe, an dem ein literari scher Kritiker nicht unter seinen Briefen eine Klage über die »Un wissenheit, Mangel an Sorgfalt und Unfreundlichkeit« eines Buchhandlungsangestellten finde. Es wird den letzteren vorge- worscn, daß sie nicht genügend für ihren Beruf, dem Publikum als literarischer Ratgeber zu dienen, ausgerüstet seien, und so wird in dem zitierten Artikel der durchaus anerkennenswerte praktische Vorschlag gemacht, daß die Angestellten im Pariser Buchhandel sich durch Vorträge von Schriftstellern und Kritikern, denen sicher Bücherfreunde und Bibliophilen zur Seite treten wür den, in besserer Weise für ihreAufgaben vorbereiten lassen möchten, Kenner der französischen Verhältnisse wissen, daß die etwaige Be rechtigung zu solchen Vorwürfen in derArt undWeise zu suchen ist, in der der Buchhandel hierzulande betrieben wird. Zum all gemeinen Verständnis muß jedoch unbedingt erwähnt werden, daß man im französischen Buchhandel eine Einrichtung, die der Lehrzeit entspräche, im allgemeinen nicht kennt. Die jungen Leute sollen meistens schon nach dem Verlassen der Schule — das gesetzlich schon vom 12, Jahre ab statthaft ist — Geld verdienen. So fangen sie vielleicht in einem buchhändlerischen Betrieb in untergeordneter Stellung an und können bei treuer Pflicht erfüllung und Seßhaftigkeit eine Lebensstellung erlangen. Fran zösische Chefs haben das Bestreben, den Wechsel in ihrem Per sonal auf das Mindestmaß herabzudrücken, und die Angestellten sind, entsprechend dem Volkscharakter, meist zufrieden, wenn sie »UN« plae« tranguille« gefunden haben. So wird das Bestreben, das man z, B, bei jungen deutschen Buchhandlungsgehilfen fin det, durch mehrmaligen Stellenwechsel ihren Gesichtskreis und ihre Kenntnisse zu erweitern, sicher nicht immer von einem fran zösischen Prinzipal gebührend anerkannt werden, und ein Be werber, der alle Jahre seine Stellung wechselte, hätte kaum Aus sicht, einen besseren Posten zu erhalten. Außerdem genießt der Buchhandel in Frankreich als Beruf nicht das gleiche Ansehen, wie beispielsweise in den Ländern deutscher Zunge, so daß sich Söhne aus guten Familien nur in Ausnahmefällen diesem Stande zuwenden. Dann aber ist die Idee, sich einem Beruf ausschließlich zu widmen, hier wenig verbreitet: ein Ange stellter wird je nach der Bezahlung aus einer Branche in die andere übergehen, und ein Bekannter des Schreibers dieser Zei len sagte ihm einst lachend, daß der Buchhandel in Frankreich für den Angestellten oft kein Beruf, sondern meist nur ein augen blicklicher Zustand sei. Wie in allen Ländern, sind natürlich auch in Frankreich Angestellte, die Spezialisten in ihrem Beruf sind, gut bezahlt, aber wie überall können die Gehilfen im Buchhandel im allgemeinen nicht so bezahlt werden, daß es sich für sie lohnte, Spezialist auf diesem Gebiete zu werden und zu bleiben. Was nun die oben erwähnte Anregung betrifft, so scheint dem Verfasser des Artikels unbekannt zu sein, daß der Oerels cke In lübrairis in Paris bereits seit Jahren durch von Fachleuten veranstaltete Untcrrichtskurse sein Möglichstes tut, um den buch händlerischen Nachwuchs beruflich fortzubilden. Außerdem hat sich der französische Gehilfenverein (Lssveiation amieale «t xro- kkssioimell« ckos evmmis-Ubraires kranpais) durch Vorträge und Sprachkurse, die gut besucht wurden, die Weiterbildung seiner Mitglieder angelegen sein lassen. Die Zahl der jungen französi schen Buchhändler, die in Leipzig oder London gearbeitet haben, bleibt immer noch recht niedrig und oft finden gerade diese nicht den Platz, an dem sie ihre Kenntnisse verwerten können. Deshalb gehen sie auch meist in einen anderen Beruf über, ob wohl die Erfolge einiger jungen französischen Buchhändler mit guter beruflicher Ausbildung in letzter Zeit auch hierin eine
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