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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1902
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1902
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- Deutsch
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72 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 2, 3. Januar 1902. händlerischer Firmen, soweit sie im Gebiete des deutschen Buch handels wohnen oder mit letzterem über Leipzig verkehren, erfolgt. Im Jahre 1900 waren auf demselben Gebiete nur 53, im Jahre 1899 nur 45 Konkurseröffnungen zu verzeichnen. Aus der deutschen Postzeitungsliste für 1902. — Zu der unter diesem Schlagwort gebrachten Mitteilung in Nr. 294 d. Bl. vom 18. Dezember 1901 ist die Erläuterung bezw. Berich tigung zu geben, daß auf Seite 10594, Spalte 2, Zeile 5 unter -Oesterreich- nur Nieder- und Oberösterreich zu verstehen ist. Auf Zeile 11 ist -Mährisch-Ostrau- zu streichen. Düntzers Erläuterungen zu den deutschen Klassikern. — In Nr. 295 d. Bl. vom 19. Dezember 1901 ist aus Anlaß der Nachricht vom Tode des Herrn Professors Heinrich Düntzer in Köln a/Rh. eine Reihe seiner Werke genannt worden, darunter auch die Erläuterungen zu den deutschen Klassikern. Irrtümlicher weise sind davon nur 78 Hefte (1855 — 1880) angegeben, während bis 1901 86 Hefte erschienen sind. Das sei hiermit nachgetragen. Die Partituren zu Racines -Athalie-. — Am 21. De zember wurde im Pariser Odöon-Theater zur zweihundertzwei undsechzigsten Jahresfeier des Geburtstages Racine's -Alhalie- mit der Musik (Ouvertüre, Zwischenakte, Chöre, Solls, Marsch und scenische Musik) von Mendelssohn - Bartholdy gegeben. Der -Gaulois- teilt bei dieser Gelegenheit mit, daß nicht weniger als sechs Partituren zur Begleitung der französischen Tragödie ge schrieben worden sind, nämlich: 1. die Partitur von Moreau, im Jahre 1690 für die Damen von Saint-Cyr, also ausschließlich für weibliche Stimmen verfaßt, die die Chöre im Schloß von Versailles vor Madame Maintenon sangen; 2. die Partitur von Gossec vom Jahre 1791, die im Pariser IböLtrs itslisn zur Aufführung kam; 3. die Partitur von Bo'reldieu, die im Jahre 1836 bei einer Bcnefizvorstellung für die berühmte Schauspielerin Marguerite Georges, die ehemalige Freundin Napoleons I., in der Comsdie- Franxaise zu Gehör gebracht wurde, nachdem sie angeblich schon 1810 verfaßt war. Diese Partitur ist nicht gedruckt worden; 4. die erwähnte Musikbegleitung von Mendelssohn; 5. und 6. diejenigen von Jules Cohen und Fslix Element, in den Jahren 1858 und 1859 in der Comsdie-Franyaise und in Konzertsälen zur Ausführung gebracht. Das Odson-Theater hat mit Recht die deutsche Partitur gewählt, um deren Einführung in Paris, nebenbei bemerkt, sich der bekannte Konzertdirektor Pasdeloup in den Jahren 1865 und 1866 so erfolgreiche Mühe gegeben hatte, daß bereits während der Weltausstellung von 1867 -Athalie- im Odson-Theater mit der deutschen Musik unter großem Beifall aufgeführt wurde. Erscheinungsfest. — Auf das Erscheinungsfest (Hohe Neu jahr). Montag, den 6. Januar 1902. das in Sachsen als kirch licher Festtag gefeiert wird, sei für den Verkehr mit Leipzig hier durch wiederholt aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Der Verlagsbuchhändler Herr Eduard Pohl in München, königlicher Handelsrichter, ist von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten von Bayern zum Kom merzienrat ernannt worden. Sprechsaal Bnchertitel auf die Schutzkartons! Eine letzte Bitte an den Verlag. Immer mehr hebt sich die Anzahl der von den Verlegern ge bunden ausgegebenen Werke. Wer möchte das beklagen; es liegt in der Zeit und wird immer allgemeiner werden. Aber ein sehr zu beklagender Uebelstand, ja fast ein Notstand ist es, daß in den meisten Fällen die gebundenen und mit Schutzkartons versehenen Bücher ohne alle und jede Bezeichnung des Inhalts der Kartons oder doch mit ganz ungenügender Bezeichnung versandt werden. Daß dies möglich ist und daß wiederholte Klagen hierüber an dieser Stelle gar nichts genützt haben, ist für den Einsender ein neuer Beweis der von ihm oft mit Sorge wahrgenommenen That- sache, daß der Verlag die Fühlung mit dem Sortiment immer mehr verliert. Jeder intelligente Fabrikant wird es sich angelegen sein lassen, seine Ware so herzurichten, wie es am vorteilhaftesten für den Detaillisten ist; diejenigen Verleger, die ihre Artikel in ganz oder ungenügend bezeichneten Schutzkartons versenden, müssen keine Ahnung haben, wie es im Sortiment, das doch der Hauptvertreiber ihrer Erzeugnisse ist, zugeht. Für diese Verleger sei hier in das Getriebe des Alltags hineingegriffen. Da kommt halb acht Uhr früh der Eilballen. Rasch wird er mit vereinten Kräften ausgepackt und der Inhalt nach Neuig keiten, Bestelltem. Fortsetzungen re. sortiert. Da ist es ja, das berühmte neue Buch, -das auf keinem Weihnachtstische fehlen darf-, das -jeder Gebildete- glücklich sein wird zu erwerben, oonts gus eoüts, wenn nur der so wenig rührige Sortimenter nicht ver fehlt, es auch -jedem Gebildeten- vorzulegen. Nun sind wir in der viel citierten bekannten -kleinsten Firma, die nichts riskiert«; sie hat der Ankündigung bieder vertrauend 7/6 bar und 10 L cond. bestellt, die nun bis halb zehn Uhr in die Hände von 16 -Gebil deten- zu bringen sind. Also schreiben fleißige Jünglinge die betreffenden Ansichtsnoten aus und tragen sie in die Strazzen ein. Was haben sie denn in Händen? Einen verschlossenen und ganz unbezeichneten Karton, der erst auf seinen Inhalt unter sucht werden muß. Es geschieht mit mehr oder minder -zweifelsohnen- Händen, wobei das schön aussehende, aber über aus unpraktische glatte, ölige Umschlagspapier die unliebens würdigsten Schwierigkeiten macht, sich wieder in die ursprüng lichen Falten legen zu lassen. Dies wiederholt sich, wenn der Empfänger überhaupt den geheimnisvollen Kasten öffnet, denn leider sind von den 16 Bedachten vierzehn so roh und des Namens eines -Gebildeten- unwert, daß sie die ihnen so nötige und wohlnieinend zugedachte Bereicherung ihres inneren Selbsts kalt verschmähen. — Aber die Mühle mahlt weiter, und immer muß der Kasten erst aufgemacht und auf seinen Inhalt geprüft werden Endlich sammeln sich doch, so unglaublich es klingt, vier zehn Kästen bei dem -unrührigen Sortimenter- an und werden -zum Einräumen- gelegt. Jetzt wäre es vielleicht Zeit — wahr scheinlich ist es aber nicht — den Karton mit Blei- oder Blaustift Rohr- oder Soenneckens Rundschriftfeder zu bemalen. Da die Erziehung zur Kunst erst im Herbst vorigen Jahres feierlich in auguriert worden ist, so dürfte nur selten der Karton hierdurch zu einem Schmuck gelangen; aber es hilft doch, daß endlich, wenn die zehn ä covä.-Exemplare remittiert werden sollen, sie nicht zum hundertsten Male aus dem Karton herausgenommen werden müssen, und daß die verbleibenden eingeräumt werden können. Hat sich aber die Zeit nicht gefunden, sondern stehen die Exem plare unbezeichnet in dem großen Lager, so ist zehn gegen eins zu wetten, daß, wenn der Sortimenter auf die Frage: -Was können Sie mir denn für eine ältere junge Dame empfehlen, es darf aber nicht viel kosten-, musternd vor seinem Schranke steht, ihm jedes Buch, das hübsch und praktisch an der Rückenseite be zeichnet ist. sich vordrängt und eher in die Hand kommt als das unbezeichnete. Oder es besinnt sich doch einer der -Gebildeten- reuevoll seiner Pflicht und fragt nach dem Opus. Auch da ist zu fürchten, daß der nicht immer sorgfältig nachlcsende, noch von seinem gestrigen Vereinsvortrag über das Verhältnis der Philo sophie Nietzsches zum modernen Buchschmuck benommene Jüngling vor dem Glasschranke kopfschüttelnd steht und bedauert, daß das Werk nicht vorrätig sei. — — Das ist ausführlich und drastisch geworden; aber man bedenke, daß alle hier schon wiederholten einfachen Bitten in einer so selbst verständlichen Sache nichts, gar nichts genützt haben. Möchte endlich die letzte dazu verhelfen, daß im eigenen Interesse des Verlegers und Sortimenters alle in Schutzkartons versandten gebundenen Bücher aus Rücken und Deckelfläche des Kartons mit dem bibliographisch richtig ver kürzten Titel und der Firma des Verlegers deutlich bezeichnet werden. Die kleine Mühe wird sich lohnen. tz. s. ck. Moderne Ladeneinrichtung. Anfrage. ' Hat einer der Herren Kollegen sich in den letzten Jahren eine neue, in modernem Stil durchgefühcte Ladeneinrichtung angeschafft und wäre der Betreffende eventuell bereit, mir diese Einrichtung zu zeigen? Neben der allgemeinen dekorativen Ausstattung kommt es mir hauptsächlich auf die Art des Verschlusses der Bücher schränke an (Ausklappthüren, Schiebethürcn oder Rollläden). Oder hat vielleicht einer der Herren Kollegen eine andere Art als praktisch befunden? Ich baue ein vollständig neues Haus und möchte meine Räume ganz den Anforderungen der Neuzeit ent sprechend einrichten. Carl Geß in Firma: Wilh. Meck's Buchhandlung in Konstanz.
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