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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1878
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- Deutsch
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3084 182, 7. Äugust. Nichtamtlicher Th eil. Etwa einhundert vortreffliche Holzschnitte geben uns die getreuesten Nachbildungen von Titelblättern, Portraits und Illu strationen zu Büchern, Flugschriften, Kalendern u. ff w. vom 15. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Für den Buchhändler ist das Werk von ganz hervorragendem Interesse durch die Veranschau lichung der Bücherausstattung in den verschiedenen Jahrhunder ten. Die Auswahl der Illustrationen zeugt von großer Sachkennt- niß und feinem Geschmack. Das schöne Werk wird, wenn vollständig, auch eines der billigsten Bücher sein — Dank der fortgeschrittenen Technik in den vervielfältigenden Künsten. Miscellen. Aus Paris. Die auf Grund eines Beschlusses des inter nationalen literarischen Congresses unter dem Ehrenpräsidium Victor Hugo's gegründete internationale literarische Ge nossenschaft (^ssoeiaiüon intsrnationals littörairs) hat ihre Thätigkeit begonnen. Der Vollzugsausschuß hat seinen Vorstand wie folgt gebildet: Präsidenten: Jost de Silva Mendes Leal, portu giesischer Gesandter in Paris, und Fredöric Thomas, Advocat und Präsident der Pariser Schriftsteller-Gesellschaft; Vicepräsidenten: Pierre Zaccone, Hugo Wittmann (Oesterreich), Georges Hachette; Secretär: Jules Lermina; Hilfssecretäre: Luiz Alfonso und Alphonse Pagös; Schatzmeister: Verlagsbuchhändler Dentu. Zur Concurserklärung der Zimmer'schen Buchhand lung in Frankfurt a/Main. Achtung! — Am 30. Juni d. I. kauften die Hrn. Gebr. Henninger in Heilbronn von der Zimmer' schen Buchhandlung in Frankfurt die „Zeitfragen des christlichen Volkslebens" nebst dem übrigen Verlag mit Ausnahme der Horn'schen Geschichte von Frankfurt (Börsenbl. Nr. 175). Am 27. Juli d. I. zeigte die Zimmer'sche Buchhandlung bei den Frankfurter Gerichten ihre Insolvenz an. — Es kann nicht zweifelhaft sein, und eine genaue Untersuchung der Zimmer'schen Geschäftsbücher wird solches beweisen, daß die Verkäuferin zur Zeit des Verkaufs bereits banquerott war und deshalb Bestandtheile des Activvermögens nicht mehr veräußern durfte. An den deutschen Verlags buchhandel, der gerade bei dieser Firma nicht unbedeu tende Verluste erleidet, tritt somit die ernste Mahnung heran, die Angelegenheit genau zu untersuchen und event. nicht zu gestatten, daß er zu Gunsten der insol venten Firma auch nur um einenPfennig mehr geschädigt werde, als die Sachlage nothwendig bedingt. 8. X. Ueber die Eisenbahn-Buchhandlungen entnehmen wir einem größern Artikel, den die Kölnische Zeitung von einem „alten Verkehrsbeamten" über „das Publicum im Eisenbahnverkehr" bringt, folgende beachtenswerthe Stelle: „ .. . Der zweite Punkt, wo eine durchgreifende Reform dringend geboten ist, betrifft die auf den meisten Bahnhöfen befindlichen Buchhandlungen. Diese den Ehren namen Buchhändler entwürdigenden Exporteure müssen unter allen Umständen mit ihrer Schmutzliteratur aus den Wartesälen, den Perrons verschwinden, wenn anders die Directoren nicht den gerech ten Vorwurf auf sich sitzen lassen wollen, um einer geringen Pacht halber Hand dazu geboten zu haben, unser Volk geistig zu verwildern! Hier hilft keine Entschuldigung mit dem schlechten Geschmack des Publicums selbst! Mögen Diejenigen, die sich nicht scheuen, im offenen Coupö vor den Augen Aller ihre eigene Versumpfung durch der artig schmutzige Lectüre zu beurkunden, die ihrem Geschmacke zusagen den Werke oder Bilderbücher kaufen, wo sie wollen — in den Warte sälen unserer Bahnhöfe, die unfern Frauen, unfern Kindern offen stehen, ist und darf kein Platz sein für die Auswüchse unserer Litera tur, und doch muß ich mit Bedauern erklären, daß meiner Erfahrung nach allein in ganz Deutschland der Centralbahnhof in Cöln sich einer anständigen Buchhandlung erfreut, überall anders aber und besonders in Berlin die Bahnhofscolporteure, abgesehen von dem Zeitungsverkauf, sich fast nur dem Vertrieb schon nicht mehr zweifel hafter ,Unterhaltungslectüre' widmen." Wo bleibt der Sortimenter?! — Zu meinem Bedauern kann ich dem Ruf „Armer Buchhandel" (Nr. 172 d. Bl.) noch einen kleinen Seufzer hinzufügen. Ich bestellte bei Hrn. Aug. Hir sch walb unter Angabe der Namen meiner Besteller, Landrath Liman und Physikus Heyn, 6 Neues Hebammen-Lehrbuch und verlangte sie selbstverständlich zu dem der Regierung offerirten Preise von 3 M. 80 Pf. Darauf wurde mir von der genannten Verlagshand lung folgende Antwort zutheil: Wir können Ihnen das Hebammenbuch (Ladenpreis 6 M.) zum er mäßigten Preise nicht liefern laut Verfügung des Herrn Ministers vom 14. Juni o., auf welche den Herrn Landrath dort gefälligst zu ver weisen bitten. Kempen (Posen). S. Jereslaw's Buchhdlg. Entgegnung. — Auf obigen Schmerzensschrei — für dessen Mittheilung vor dem Abdruck wir der Red. d. Bl. unfern Dank sagen — haben wir nur zu bemerken, daß das vom Ministerium herausgegebene preußische Hebammenbuch eine amtliche Publication ist, deren Lieferungsbedingungen in der erwähnten Ministerial- verfügung vom 14. Juni o. festgesetzt worden sind. Berlin. August Hirschwald. Bibliographisches. — Die berühmte und kostbare Biblio thek des Hrn. Baron Wendelin von Maltzahn, das Resultat vierzigjährigen, von unübertrefflicher Sachkenntniß unterstützten Sammelfleißes, ist in den Besitz von Hrn. Alb. Cohn in Berlin über gegangen. Die Sammlung welche über 5000 Nummern zählt, ist von Hrn. v. Maltzahn in seinem werthvollen Werke „Deutscher Bücher schatz" in drei Abtheilungen, 1874, ausführlich beschrieben worden. Für unsere deutsche National-Literatur seit dem 16. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. ist dieselbe geradezu unschätzbar, umsomehr, als sie die letzte ihrer Art ist und eine bedeutende Anzahl der selten sten Stücke enthält, die auch in keiner unserer öffentlichen Samm lungen anzutreffen sind. Weniger umfangreich als die Sammlungen Kuppitsch und Meusebach, welche vor etwa dreißig Jahren zum Verkauf gelangten, übertrifft sie dieselben, sowie auch Heyse's Sammlung, welche 1854 veräußert wurde, in manchen und zwar in den interessantesten Fächern, wie z. B. den Liederdrucken des 16. und 17. Jahrhunderts, wohl auch in der dramatischen Literatur und Hymnologie jener Epochen. Auf allen diesen und vielen anderen Gebieten enthält sie eine Fülle von Seltenheiten, sogar viele Unica, und was sie noch besonders auszeichnet, ist die Literatur des 18. Jahr hunderts, welche von den genannten Vorgängern beinahe ganz ver nachlässigt worden war. Die Originaldrucke der Schriften von Lessing, Goethe, Schiller, Herder, Wieland, Lenz liegen hier in einer Vollständigkeit vor, wie sie wohl noch niemals beisammen auf den Markt gekommen sind. Wir haben die Sammlung die letzte ihrer Art genannt, weil keine ähnliche mehr im Privatbesitz existirt, und die Möglichkeit, eine solche heutzutage noch zusammenzubringen, in Anbetracht der Seltenheit der hier in Rede stehenden Bücher aus geschlossen ist. os- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Verlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung.
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