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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1886
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- Erscheinungsdatum
- 02.06.1886
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- Deutsch
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126, 2. Juni 186«. 2965 Nichtamtlicher Teil. immerhin der Ernst der geschäftlichen Beziehungen durch die heitere Freude mehr oder weniger hindurchklingt und naturgemäß nie voll kommen zu bannen ist, so haben die Stuttgarter Vereinigungen von jeher den Reiz der reinen, anspruchslosen Geselligkeit hiergegen vor- ansgchabt. Die bezaubernd schöne Lage der süddeutschen Buch- Handelsstadt crgiebt von selbst einen reichlichen Anteil herzerfreuen den Natnrgenusses am Vergnügungsprogramm; vor allem aber bringt die landesübliche ergnickcnde Teilnahme einer schönen Frauenwelt einen unvergleichlichen Zug anmutsvoller Geselligkeit in dieses festliche Treiben. Aus dem uns vorliegenden Vergnügungsprogramm, welches wir hier wiedergcbcn, mag übrigens ersehen werden, daß auch jenem beliebten Vcrgnügungselcmcnt, dessen männliche, trinkbare Art die Weiblichkeit ansschließt, genügender Spielraum gelassen ist. Sonntag den 20. Juni, abends 7 Uhr: Empfang der Gäste ans der Silberburg l Mnseumsgarten). Montag, den 21. Juni. Nach den Generalversammlungen des Süddeutschen und Württcmbcrgischcn Vereins (etwa um ir Uhr): Frühschoppen im Garten des Restaurant Roßnagel (früher Schmandt) Ghmnasiumsstraßc. Nachmittags l'/s Uhr: Gemeinschaftliches Mittagsesscn im Oberen Museum. Abends 7 Uhr: Große musikalisch-theatralische Abcnd-Unter- haltnng im Konzcrtsaal der Liedcrhalle. Dienstag, den 22. Juni. Nach der Abrechnung (etwa um 11 Uhr): Frühschoppen im Garten des Hotel Textor. Nachmittags 3 Uhr: Ausflug mittelst der Zahnradbahn nach Degerloch lWilhelmshöhe) und Anssichtsturm. Musikalische Unterhaltung. Abends Tanz mit Fackeleröffnnugstour und Be leuchtung des Aussichtsturms. Kamerunische Nacht (!). Bazar-A ktien-Gesellschaft in Berlin und Leipzig. — Die am 31.Maid.I. stattgcfnndeuc fünfzehnte ordentliche General versammlung der Aktionäre der Bazar-Aktien-Gesellschaft war von nur fünf Aktionären mit siebzig Stimmen besucht. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Kommerzienrat Franz Wagner in Leipzig cröffnete die Versammlung mit dem Ausdrucke des Bedauerns dar über, daß die Teilnahme der Aktionäre an dieser Generalversamm lung, in welcher die Statutenänderungen beschlossen werden sollen, eine so geringe sei, obwohl man darin ein ehrendes Vertrauen gegen die Organe der Gesellschaft, besonders gegen den neuen Vor stand Herrn Leopold Ullstein, erkennen dürfte. Daraus wurde gemäß Punkt 1 der Tagesordnung Bericht über das verflossene Geschäftsjahr vom 1. März 1885 bis 1. März 1886 erstattet und Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung vor gelegt. Der Reingewinn des abgelanfencn Geschäftsjahres beträgt 283 673 ^ 14 X und übersteigt damit die Gcwinnzifser des Vor jahres um 14 343 ^ 04 Tie Aktionäre erteilten dem Aussichtsrate und Vorstände ein stimmig Decharge und genehmigten die vorgeschlagcne Gewinn verteilung. Nach derselben entfällt pro Aktie (Dividendenschein Nr. 15) 8!4°ch ---- 51 pro Gcnußschein (Superdividenden- koupon Nr. 14) 3H°/b 21 ferner werden 90 600 ^ zur Amortisation von 151 Aktien verwendet. Die Auslosung findet am 5. Juni o. statt. Die Auszahlung der Dividende und Snperdividendc erfolgt vom 5. Juni e. ab und wird durch die Koupouskasse der Deutschen Bank in Berlin, Fran zösische Straße 66^67, vermittelt. Die im Sinne des Gesetzes vom 18. Juli 1884 beantragten Statutenänderungen — Punkt 2 der Tagesordnung — wurden ebenfalls einstimmig beschlossen. Zur Geschichte der Zcitnngssteuer. — Die »Allgemeine Zeitung« bespricht in sehr lobender Weise ein im Verlage von Rainer Ho sch in Neutitschin erschienenes Buch »Die Steuer der Presse« von Friedrich S. Leiter uud entnimmt demselben einige auf Deutschland bezügliche bemerkenswerte Daten, welche wir in nachstehendem wicdcrgcben: In Preußen wurden die Zeitungen durch das Gesetz vom 7. März 1822 der Stempelpslicht unterworfen. Die Abgabe betrug 1 Thaler jährlich auf inländische und I sH Thaler jährlich auf aus ländische Blätter pro Exemplar. Da es nicht an erfolgreichen Ver suchen fehlte, sich der Steuerleistnng zu entziehen, so wurden zahl reiche Spczialvcrordnungen notwendig, doch blieb der Zustand im wesentlichen unverändert bis zum 1. Januar 1849, an welchem Tage der Zcitnngsstempel außer Geltung kam. Die Bewegung des Jahres 1848 hatte ihn hinweggefegt, aber mit der herein- brechenden Reaktion kam er wieder. Das Gesetz vom l l. Dezember 1851 begrub mit vielen anderen freiheitlichen Berfassungsbestim- mungen auch die Preßfreiheit, nachdem diese schon früher »zufolge der Zügellosigkeit eines Teiles der Tagespresse«, wie die Klage der Regierung lautete, mancherlei Einschränkungen zu erfahren gehabt hatte. Am 2. Juni 1852 kam der Zeitungsstcmpcl und zwar in verstärkter Auflage wieder, bis in den Jahren 1861 und 1862 eine teilweise Reduktion der Abgabe erfolgte. Die weiteren Kämpfe um die Freiheit der Presse in Preußen und Deutschland sind bekannt. Eine gründliche Reform im liberalen Sinne brachte erst das Jahr 1870. Fast die gleichen Erscheinungen kann man in Bayern und Baden verfolgen, welche jedoch schon im Jahre 1818, beziehungsweise 1831, relative Preßfreiheit eingc- führt hatten, aber nur, um sic nach kurzer Zeit wieder abzuschafscn. Als im Jahre 1874 das deutsche Reichspreßgesetz die Zeitungs steuern im ganzen Reiche für aufgehoben erklärte, waren Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, die Hansestädte und eine Anzahl anderer Kleinstaaten auf diesem Wege bereits vorangegangen. JnPreußen gab es1827 300 Zeitungen,darunter32politische; auf Berlin entfielen davon 67 Zeitungen. Aus dem Stempcl- ertrage für die Jahre 1835 — 1838 ergicbt sich, daß während dieses Zeitraumes in Preußen durchschnittlich 42 755 Exemplare inländischer und 3736 Exemplare ausländischer stcmpelpflichtiger Zeitungen zur Ausgabe gelangten, was bei der damaligen Bc- völkernngszahl im jährlichen Durchschnitte 1 Exemplar inländischer Zeitungen ans 33 000 Einwohner crgiebt. Im Jahre 1846 stellte sich das Verhältnis in Deutschland wie folgt: Es erschienen in Preußen. . . . 405 Zeitgn. ; 1 Expl. kam auf34 OOOSeclen. Bayern . . . . 96 „ 1 „ 37 000 „ Sachsen . . . . 94 ,, 1 „ 13 300 „ Württemberg . . 48 1 33 000 „ dendeutschcnLändern Österreichs . . 26 1 77 000 Hannover . . . 24 „ 1 k, 54 000 „ den sonstigen Staaten 1144 „ 1 8 650 „ Gegenwärtig erscheinen in Deutschland etwa 5000 Zeitungen und Zeitschriften, wvvoji 2500 auf Preußen entfallen — Beweis für die kräftige Entwicklung der Presse in Deutschland, nachdem sich die Zahl der Zeitungen in vierzig Jahren nahezu verdreifacht hat. Nachtrag zum Bericht über das Kantatefcstessen. — Bon befreundeter Seite in dankenswerter Weise aufmerksam ge macht, tragen wir zum Tvaste des Herrn Oe. Eduard Brock Haus auf die Veteranen des Buchhandels, von denen drei das Fest durch ihre persönliche Teilnahme ehrten, den Namen des an-
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