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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1886
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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verweisend, heute versagen, ausführliche Daten dem Geschäfts bericht zu entnehmen, welchen der Vorsitzende der Versammlung in kurzen, klaren Umrissen zunächst darlegte. Wir erwähnen daraus nur den Rückblick auf den großen Zuwachs an Mitgliedern, welcher den dreifachen Zifferbcstand gegen den Stand vor einem halben Jahrhundert (im Jahre 1836) aufweist. Nach Darlegung des durchaus erfreulichen Standes der vielseitigen inneren Angelegen heiten verweilt der Bericht zum Schluß mit Befriedigung bei den Erfolgen des Börsenvereins in Betreff der neuerlichen Gestaltung des Urheberrechts nach innen und außen. Der Geschäftsbericht fand nach einigen Einwürfen der Herren Theodor Ackermann-München und Hermann Haessel- Leipzig, welche die Freigebung des Jnseratensatzes des Börsen blattes beklagten, und nachdem Herr Kröner die Versicherung des Vorstandes abgegeben hatte, daß dieser der erste sein werde, bei etwa später sich zeigenden Übelständen zur alten Einrichtung zurück zukehren, Genehmigung. Es folgte der Bericht des Rechnungsausschusses durch dessen Vor sitzenden Herrn Hoefer-Berlin, dessen Angaben zu sehr ins Einzelne gehen, um heute schon an dieser Stelle wiedergegeben werden zu können. Erwähnt sei hier nur die hochbefriedigende Vermehrung des Gesamtvermögens um mehr als 20 400 Der Antrag auf Dechargeerteilung an den Schatzmeister des Vereins, Herrn E. A. Seemann- Leipzig, wurde unter dem freudigen Ausdruck des Dankes durch Erheben von den Sitzen einstimmig erteilt. Hier folgte die Mitteilung der inzwischen festgestellten Wahlen des 1. und des 2. Schatzmeisters, welche die Wiederwahl der bis herigen Amtsinhaber, der Herren E.A.Seemann und vr.O.Hase- Leipzig mit 466, bezw. 467 von 470 abgegebenen Stimmen er gab. Die Gewählten nahmen ihre Ämter dankend an. Bei Eintritt in die Beratung zu Punkt 4 der Tagesordnung, betreffend den beantragten Ausschluß der vom Vorstande nach Be gutachtung der Siebener-Kommission als dem Gemeinwohl wider strebend bezeichnten Firmen vom Börsenblatt, teilte der Vor sitzende mit, daß der Vorstand in seiner gestrigen Sitzung, angeregt durch die Beratungen der Delegiertenversammlung vom letzten Freitag, beschlossen habe, der sich zeigenden dringenden Notwendig keit einer umfassenden Statutenrevision stattzugeben, und daher seinen Antrag von der Tagesordnung zurückziehe. Hieran anschließend und unter der Versicherung des Vor sitzenden, daß der Vorstand hierbei auch diesen Punkt in sorg fältige Erwägung ziehen werde, nahm Herr Credner-Leipzig auch den ersten Abschnitt seines Antrages betreffs einer vom wandel baren Osterfeste unabhängigen zeitlichen Feststellung der Buch händlermesse zurück. Es verblieben somit nur Punkt 5 der Tagesordnung, die Ab schaffung der Fremdwörter im buchhändlerischen Verkehr betreffend, und Abschnitt 2 des Crednerschen Antrages zu Punkt 6, die Herbei führung der einheitlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung. Beide Änträge wurden einstimmig angenommen, letzterer unter dem Ausdruck der Zustimmung zu der ausführlich dargelegten Auf fassung des Vorstandes in dieser Angelegenheit. Nachdem hierauf der zweite Vorsteher, Herr Paul Parey- Berlin, in längerer, klarer, sachlich ausführlicher und weiter greifend von hohem idealen Gesichtspunkte getragener Darlegung unter lebhaftem Beifall Bericht über den gegenwärtigen Stand der Angelegenheit des Neubaues unseres Buchhändlerhauses gegeben hatte, schloß der Vorsitzende die Hauptversammlung um 11 Uhr. Inzwischen hatte sich draußen vor der Börse und in den umgebenden Straßen eine festliche Menge geordnet. Die Ehren gäste waren, stattlich au Zahl und hohem Range, im Innern des Hauses erschienen, und nicht lange, so riefen die Klänge eines fröhlichen Marsches jeden auf seinen Posten. Punkt 12 Uhr setzte sich der schöne, wohl eine halbe Stunde lange, vielfach von Musik korps unterbrochene und mit Fahnen und Emblemen stattlich ausge schmückte Festzug in Bewegung. Er durchschritt die Ritterstraße, Grimmaische Straße, den Augustusplatz, den Grimmaischcn Stein weg, den Johannesplatz und die Hospitalstraße, rings umstanden von dichtgedrängten Schaaren der Schaulustigen und hocherfreut durch die allgemein in freundlicher Ausschmückung der Häuser sich äußernde innige Teilnahme der Bewohnerschaft Leipzigs Wolkenlos schaute ein festlich blauender Himmel auf das feierlich ernste Beginnen und freudig begrüßte ein farbiger Masten wald mit wehenden Wimpeln draußen auf dem Festplatze das Herannahcn des Zuges. Eine weite Baugrube mit ringsum laufenden Treppen war ausgeschachtet, in deren Mitte der gewaltige Grundstein, den mäch tigen, viele Centner schweren Deckel seitlich auf Rollen gelegt, seine Höhlung wies, bereit zur Aufnahme des auf geschmücktem Tische einstweilen ruhenden Inhaltes. Die Stirnseite der Grube schmückte ein farbenreich in glücklichstem Renaissancestile gebildetes Zelt für die hohen Gäste der Feier, diesem gegenüber überschattete ein von Hellebarden kunstvoll getragener Baldachin die stilvoll gestaltete Rednertribüne. Die ernste Feier verlief in prächtigster, würdevollster Weise. Es sprachen im Namen des Börsenvereins der erste Vorsteher Herr A. Kröner, für die Stadt Leipzig Herr Oberbürgermeister l)r. jru- Georgi, und, nach den Hammerschlägen, Herr Superintendent vr.Pank. Wir müssen es uns heute leider versagen auf Einzelheiten, namentlich auf die tief zum Herzen aller Teilnehmenden dringenden weihevollen Worte der Redner und die kurzen und markigen Sprüche der Vertreter der hohen Behörden, Gemeinwesen und Körperschaften einzugehen, deren Hammerschlag den Bau begründen half. Ein ausführlicher Bericht wird in der morgigen Nummer der heutigen kurzen und vorläufigen Skizze Nachfolgen. Punkt 1^ Uhr war die erhebende Feier zu Ende. 6g.lltg.ts! Liederbuch für Buchhändler. Herausgegeben von der Buchhändlervereinigung »Alte Hallenser«. Leipzig, Verlag der »Alten Hallenser« 1886. VIII und 120 Seiten 8". Eleg. geb. 1 M. Just zu derselben Zeit, wo der Börsenverein, der berufene Vertreter des deutschen Buchhandels der literarischen Welt die »Geschichte des deutschen Buchhandels« überreicht, legt eine kleine Leipziger Vereinigung von Berufsgenossen den versammelten deutschen Buchhändlern eine gefällige, schmucke Gabe auf den Kantatefesttisch. Es ist dies das Resultat einer lediglich kompila- torischen Arbeit, welche schon seit Jahresfrist im Stillen vor sich ging. Zum ersten Male ist der Versuch gemacht worden, sämt liche Lieder, die ihrer Entstehung und ihrem Inhalte nach im Buchhändlerstande wurzeln, seien sie nun von Kollegen selbst oder von Nichtberufsgcnossen gesungen, zu sichten und den Interessen tenkreisen bei Kommcrsabenden, Stiftungsfesten, Ausflügen und sonstigen festlichen Gelegenheiten eine Auswahl von ernsten und heiteren, launigen und witzigen und nicht selten auch wahrhaft poetischen Buchhändler-Liedern an die Hand zu geben. Und dieser Versuch ist vortrefflich gelungen. Wie das Liederbüchlein mit dem bedeutungsvollen Namen »Oautats!« in seiner Weise geeignet ist, das Standesbewußtsein der Berufs genossen zu fördern, so liefert es auch den Beweis, daß im lieben deutschen Buchhandel trotz der oft gegenteiligen Klagen Kollegialität und ein frisch pulsierendes Vereinsleben zu finden ist, und daß der Bücherstaub, der hier übrigens nicht einmal, sondern wohl
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