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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1885
- Sprache
- Deutsch
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4428 Nichtamtlicher Teil. öv 218, 21. Septembet. lehrsamkeit namhafter Herren gedenken, welche wegen engerer Ver bindung mit dem Buchhandel als würdigste Repräsentanten des selben genannt zu werden verdienen. Es ist dies namentlich Prof. Fr. W. Gub itz*) (1786—1870), welcher 1822 die Vereins-Buch handlung gründete. Durch die Herausgabe verschiedener Zeitschrif ten, namentlich aber seinen »Deutschen Volkskalender«, auch seine »Erlebnisse« (1869) hat er sich in den weitesten Kreisen bekannt gemacht. Weniger bedeutend finden wir ihn, wenn dies auch sein ursprüngliches Metier, ans dem Gebiete der Holzschneidekunst. — v,-. Julius Harrwitz**) (ff 1875), lange Jahre hindurch Chef von F. Dümmler's Verlagsbuchhandlung (gegründet 1808), hat sich in hervorragender Weise um die Wissenschaft verdient gemacht. Dies beweist u. a. ein von vr. H. Steinthal in der dritten Aus gabe seines berühmten Werkes »Der Ursprung der Sprache« seinen Manen gewidmeter warmer Nachruf, in welchem es heißt, daß das Buch »von ihm veranlaßt« sei. Ähnliche Verdienste um die Sprachwissenschaft erwarb sich Professor G. Langenscheidt***), welcher nach vergeblichen Ver suchen, für seinen »brieflichen Unterricht« einen Verleger zu finden, das Risiko des Verlags schließlich mit glänzendem Erfolge selbst übernahm und neuerdings durch den Verlag des ausgezeichneten Sachs-Villatteschen französischen Wörterbuchs auf dem Gebiete der Lexikographie eine hohe Stufe erreichte. — Auf andere in Be ziehungen zum Buchhandel stehende schriftstellerische Kapacitäten werden wir später zu sprechen kommen. Das nahe Potsdam hat Anspruch auf Nennung eines Mannes, welcher um die Organisation des deutschen Buchhandels durch die erste praktische Einrichtung einer Buchhändlerbörse in Leipzig sich ein hohes Verdienst erworben. Es ist dies Karl Christian Hor- vathch) (geb. 1752 in Wittenberg, ch1837), welcher unter manchen Schwierigkeiten 1778 die noch heute bestehende Horvath'sche Buch handlung in Potsdam begründete. Nach P. G. Kummers not dürftigem Behelf im Richterschen Kaffeehause in Leipzig unternahm er es 1797 im dortigen Paulinum zuerst auf eigene Faust ein ordentliches Abrechnungslokal zu schaffen, wonach 1825 in Ge meinschaft mit anderen Buchhändlern die Konstituierung einer Börsenordnung, 1834 — 36 der Bau einer Buchhändlerbörse erfolgte. Wie schon in den ersten Zeiten der Druckkunst entfalteten auch später und bis zum heutigen Tage die süddeutschen Lande hin sichtlich des Buchhandels eine rege Thätigkeit. Vor allem ist es Stuttgart, welches bekanntlich noch heute die erste Stelle dort einuimmt. Als Hauptvcrtreter der Weltfirma Cotta -sch) ist zunächst Johann Georg Cottastst-s) (1631—92) zn nennen, welcher 1659 die Brunnsche Buchhandlung in Tübingen übernahm, wo sie auch unter der neuen Firma, wenn auch wohl schon früher in Augsburg und Stuttgart vertreten, bis Anfang dieses Jahrhunderts ihren Hauptsitz behielt. Erst 1810 siedelte der Urenkel des Begründers, Johann Friedrich von Cottas*) (1764 — 1832), welcher sie 1787 übernommen und ihr namentlich durch den Verlag von Goethes und Schillers Werken den höchsten Glanz verliehen hatte, nach Stuttgart über. 1798 wurde derselbe u.a. Begründer der zuerst in Wien und Stuttgart, 1816 — 82 in Augsburg, jetzt in München *) Vgl. Börsenblatt 1870. Nr. 132. **) Vgl. Börsenblatt 187S. Nr. 110. 1877. Nr. 152. ***) Vgl. Börsenblatt 1881. Nr. 234 (2Sjähr. Jub.). 4) Vgl. Börsenblatt 1884. Nr. 35. 37. 44) Vgl. Börsenblatt 1870. Nr. 38. 444) Vgl. Börsenblatt 1863. Nr. 136, 138, 142. 4*) Vgl. Börsenblatt 1834. Nr. 40, 41,42,43,45. 1883. Nr. 11, 13. erscheinenden »Allgemeinen Zeitung«. — Sein Sohn Georg von Cotta erweiterte den Klassikerverlag noch bedeutend durch den 1838 erfolgten Erwerb des Göschen scheu Verlags in Leipzig. Eine andere noch heute hochangesehene Firma, die I. B. Metz - lersche Buchhandlung*), wurde 1682 von August Metzler, ursprünglich Buchbinder, gegründet. 1716 übernahm sie Johann Benedict Metzler (1696—1754), 1720 Ehr. Erhard (geb. 1684). Eines der hervorragendsten Mitglieder der Firma war Heinrich Erhard**) (1796 — 1873), welcher 1815 das Geschäft übernahm. Er beteiligte sich u. a. lebhaft an der neueren Organi sation des deutschen Buchhandels. Auch AdolfB o nz ***) (geb. 1824) war bis zu seinem 1877 erfolgten Tode ein höchst verdientes Mit glied der Firma. Durch Gründung gemeinnütziger Institute, auch sonstige rege Beteiligung an städtischen und buchhändlerischen An gelegenheiten genoß er in weiteren Kreisen hohes Ansehen. 1876 begründete er ein Geschäft unter seinem eigenen Namen. — Wenn somit auch die Namen der Besitzer der Metzlerschen Buchhandlung schon seit Anfang des vorigen Jahrhunderts wechselten, so blieb das Geschäft doch immer in den Händen der Nachkommen des Be gründers. Ein Hauptunternehmen der Firma waren die von Tafel, Osiander und Schwab herausgegebenen deutschen Übersetzungen der griechischen und römischen Klassiker. Durch einen gediegenen, vor allem auch typographisch und künstlerisch hervorragend ausgestatteten Verlag zeichnet sich die Firma Paul Neff aus. Das Etablissement fällt in das Jahr 1829. Paul Neffi), geb. 1804 in Mannheim, ff 1855, war besonders verdient um Begründung des Kommissionswesens in Stuttgart, während dem jetzigen Inhaber Paul Neff (seit 1865) eben jenes Aufblühen des Verlags als wesentliches Verdienst zuzuschreiben ist. Im Jahre 1835 wurde von Karl Hoffmann-sch) (geb. 1802 in Bernburg, ch 1883) die zu hoher Bedeutung gelangte Hoff- manu'sche Verlagshandlung gegründet, von dem früh schon sym bolisch wettergefeiten Manne, der auch später als sturmerprobter Buchhändler dasteht. Aus seinem Verlage gingen u. a. hervor Rottecks Weltgeschichte, Okens Naturgeschichte, das durch Illustra tionen ausgezeichnete »Buch der Welt« rc. Um Hebung des süd deutschen Buchhandels erwarb sich Hoffmann besondere Verdienste. Die von Ferdinand Enke-sstch) 1837 in Erlangen begründete Verlagshandlung möge, wenn auch erst nach seinem Tode (1869) nach Stuttgart verlegt, hier gleich Erwähnung finden. Die um fangreichste Thätigkeit entfaltete sie auf medicinischem, juristischem, auch auf dem Gebiete der Gartenkultur. Noch manchen bedeutenden Namen hat Stuttgart aufzuweisen — wir erinnern u. a. nur anJ.Fr. vonSteinkopf (1770—1852, etabl. 1792), an den Revolutionsmürtyrer Karl Göpel, an den Herausgeber der »Bibliothek der Wissenschaften« rc., Fr. Gott lieb Franckhch*), an die Jugendschriftenverleger Rudolf Chelius, C. A. Schmidt^**) (Schmidt L Spring) und vr. Julius Hoffmann (K. Thienemann's Verlag); es genüge in dessen die Hervorhebung nur noch weniger Koryphäen neuerer und neuester Zeit. Dahin dürfte zu rechnen sein Louis Hall- bergerch***) (st 1879, 83 Jahr alt). Schon um ihn scharten sich *) Vgl. Börsenblatt 1882. Nr. 118. **) Vgl. Börsenblatt 1865. Nr. 149, 157 (50jähr. Jubil.). 1873. Nr. 213. ***) Vgl. Börsenblatt 1877. Nr. 138. 4) Vgl. Börsenbl. 1855 Nr. 134 (Trauerworte von W. Menzel) und Nr. 140. 44) Vgl. Börsenblatt 1884 Nr. 17. 444) Vgl. Börsenblatt 1870. Nr. 20. 4*) Vgl. Börsenblatt 1838. Nr. 102. 1845. Nr. 89. 4**) Vgl. Börsenblatt 1881. Nr. 110 (Nekrol. v. O. Janke.) 4***) Vgl. Börsenblatt 1879. Nr. 142.
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