Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1885
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- 1885-09-14
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- 14.09.1885
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4296 Nichtamtlicher Teil. 212, 14. September. Jede Korrektur ist von: Korrigierer zu vergleichen, welche Arbeit bei kleinen Accidenzen von dem Setzer selbst im Winkelhaken zu be sorgen ist. Große Vorsicht wird bei Verlegung von Satz in aufge bundener Form empfohlen. Erste Korrekturen werden ein Jahr lang aufgehoben. Aus dem Gebiete der Papierfabrikation haben wir heute zunächst über die Patente zu berichten. Zunächst über einen neuen Kocher zur Herstellung von Sulfitstoff (PatentNr. 32 528), welcher von CH. Starey, Wheelwright in Providence, und G E. Mars hall in Turner's Fall (Vcr. Staaten) erfunden wurde. Bei den jetzigen Verfahren zur Zerfaserung von Holz durch Kochen unter Druck wird zur Lösung der Stoffe, welche die Fasern Zusam menhalten, schweflige Säure benutzt, was die Entstehung von Gasen und infolge dessen von Schwefelsäure herbeiführt. Die Schwefelsäure aber schwärzt das Holz und beschädigt die Fasern; man muß daher die Gase vou Zeit zu Zeit ablassen, was große Aufmerksamkeit erfordert und ein Nachlassen der Spannung im Kessel bewirkt. Diese Übelstände wollen die Erfinder durch die Ver bindung des Dampfraumes des Zersetzungsgefäßes mit einem Kondensator beseitigen, über dessen Bau und Wirkung betreffende Patentschrift Auskunft erteilt. — Ferner sei des G. H Meh ner in Nossen unter Nr. 32 357 patentierten Verfahrens gedacht, welches es ermöglicht, zwei Papierbahnen übereinander liegend auf Trockencylindern gleichzeitig zu trocknen, sowie der koni schen Spannwalzen für die Filz-und Siebführungen von Papiermaschinen, welche der Firma Wagner L Co. in Köthen unter Nr. 32 738 patentiert wurden. Die »Papierzeitung« bringt einen Bericht über die Beschlüsse in der letzten Versammlung des Pädagogischen Vereins zu Bamberg hinsichtlich der Erfordernisse der Schulhefte. — Danach sind Hefte mit eingedruckten oder lithographierten Vorlagen zu ver werfen; und es ist die Errichtung einheitlicher Liniaturen in den Schreibheften zu erstreben; dagegen sind Richtungslinien zu ver bannen. Als Format wird hoch Quart, als Liniaturfarbe blau bei freiem weißem Rande, als Umschlag ein starker, blauer Aktendeckel empfohlen. Diejenigen Leser, die sich für die Fortschritte der Papierfabri kation interessieren, machen wir auf eine in demselben Blatte erscheinende Abhandlung des Prof. E. Hoher, einer der ersten Autoritäten in diesem Fache, über das aktuelle Thema der Holz stoff-Fabrikation, aufmerksam. Darnach haben bisher nur drei Materialien die Bedingungen erfüllt, welche an ein Surrogat für die Hadern zu stellen sind: Vorhandensein in ausreichender nachhaltender Menge und wohlfeiler Preis. Diese Materialien sind Holz, Stroh und Alfa, welch letzteres sich freilich bei uns noch kaum eingebürgert hat, weil das Ursprungsland — haupt sächlich Algier — zu entfernt und die Fracht zu hoch ist. In Deutschland allein werden jährlich über zwei Millionen Centner Holzfasern und 600 000 Centner Strohfasern gewonnen, was allein für erstere einen Umsatz von 30 Millionen Mark bedeutet. Zer fasert wird hauptsächlich Fichte, Kiefer, Tanne, Espe und Ahorn und zwar durch drei verschiedene Methoden: das Säureverfahren, das Natronverfahren und das Sulfitverfahren, welches letztere in jüngster Zeit an Bedeutung sehr gewonnen zu haben scheint. Wegen Mangels an Raum können wir hier auf die Beschreibung dieses Verfahrens nicht eingehen; wir verweisen deshalb auf die obengenannte Quelle. Aus dem Gebiete der Buchbinderei sei zunächst die von C. L. Lasch in Reudnitz-Leipzig erfundene Maschine zum Heften von Pappschachteln mittelst Drahtklammern (Patent Nr. 32 571) erwähnt. Die Maschine unterscheidet sich von den bisherigen sehr vorteilhaft dadurch, daß sie die Anwendung der gewöhnlichen Drahtklammern ermöglicht, während sonst solche von außergewöhnlichen Formen erforderlich waren. — Einen großen Übelstand will R. Liebig, gleichfalls in Reudnitz-Leipzig, durch seinen unter Nr. 32425 patentierten Briefumschlag be seitigen, den nämlich, daß Briefe in die offenen Briefumschläge, welche vielfach die Streifbänder ersetzen, leicht Hineinrutschen. Die Einrichtung besteht in einer Zunge, welche sich in das Innere des Umschlages schiebt und eine Absperrung bewirkt, wodurch das Ein dringen von Briefen unmöglich gemacht wird. Die Erfindung kommt insofern sehr gelegen, als die oberste Postbehörde das Publi kum neuerdings wiederum dringend gebeten hat, bei Drucksachcn- sendungen die Klappe nicht in den Umschlag hineinzustecken. Thut man dies aber nicht, so rutscht die Sendung leicht aus dem Um schlag heraus. G. van Mnyden. Zur Säkularfeier des Hauses Joseph Bacr L Komp, in Frankfurt a/M. Nachdem Nr. 203 d. Bl. einen Bericht über die am 26. August begangene Jubiläumsfeier gebracht hat, lassen wir heute einen Rückblick auf die Geschichte der Firma folgen, nach den authenti schen Mitteilungen, welche Herr vr. F. Rittw eger am Jubilänms- tage in der Frankfurter Zeitung veröffentlichte, und ergänzt durch einige andere uns gewordene Nachrichten. Im Jahre 1785 siedelte Joseph Baer aus Hanau nach Bockenheim über. Nach den damaligen Frankfurter Gesetzen konnte derselbe nicht das Bürgerrecht der Stadt Frankfurt erlangen und durfte hier kein offenes Geschäft betreiben. Joseph Baer fand je doch Mittel und Wege, in dem Dominikanerkloster im Jahre 1765 in einem kleinen Lokale ein buchhändlerisches Antiquarialsgeschäft zu gründen, worin gewissermaßen unter der Hand gekauft und ver kauft wurde. Die Ümsichtigkeit des Besitzers ließ trotz der un günstigen Lage des Geschäftes dasselbe einen raschen Aufschwung nehmen und der durchaus ehrenhafte Charakter Joseph Baers ge wann ihm bald einflußreiche Gönner, welche es ihm ermöglichten, die ihm entgegeustehenden gesetzlichen Schwierigkeiten zu über winden und als Bürger nach Frankfurt überzusiedeln. Er erwei terte das Geschäft und verlegte es in die Steingasse, wo er es jetzt offen betreiben durfte. Joseph Baer war bestrebt, seinen Kindern eine sorgfältige Erziehung angedeihen zu lassen. Sein Sohn Leopold Joseph Baer, geboren am 2. Oktober 1804 in Bockenheim, besuchtein den Jahren 1815 bis 1820 das Frankfurter Gymnasium und trat dann in das väterliche Geschäft ei», welches zu jener Zeit bereits eine große Ausdehnung erfahren hatte. Vier Jahre später, im Jahre 1824, verband sich sein Bruder Hermann Joseph Baer, ebenfalls mit Gymnasialbildung ausgerüstet, mit ihm zur Über nahme der Handlung. Selten Wohl vereinigten sich zwei so streb same und tüchtige Männer in rastloser Thätigkeit und in der Be mühung, ihrem Hause eine fortwährende Ausdehnung und Bedeutung zu geben. Der Erfolg war auch ein ausgezeichneter und es ist eine nicht zu leugnende Thatsache daß die Gebrüder Baer die Ersten waren, welche dem Antiquariatsgeschäfte in Deutschland eine weitere und höhere Bahn ebneten. In richtiger Erkenntnis der Verhältnisse teilten sie die Arbeit Während der jüngere Bruder Hermann Joseph weite Reisen nach England, Frankreich, Holland und Italien unternahm, um Ankäufe hervorragender oder seltener Werke zu machen, wozu ihn seine bibliographischen Kenntnisse vortrefflich befähigten, leitete der ältere Bruder Leopold Joseph das Geschäft in Frankfurt, und er darf es sich zu besonderem Verdienste anrechnen, von den mit sach-
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