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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
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297, 23. Dezember 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Zentralsonne seiner Kunden,' — gut, — also er will es doch werden. — Nun, wenn eine Million Menschen, oder eine halbe oder meinetwegen eine viertel, wenn diese Menschen einer bestimmten geistigen Richtung angehören, dann ist es für ihn doch kein .Spe zialismus' mehr; dann ist es seine Welt. Verstehen Sie? : Seine Welt! Und das wird ja gerade das Große werden am Buchhändlertum. — Der Mensch, insofern er die Erde bewohnt und nicht bei Madame Venus oder beim Herrn Mars kampiert, ist er doch auch Spezialist. — Wer aber spricht noch davon oder hat je davon gesprochen, daß der bücherpumpende Zweibeiner deswegen Spezialist sei, weil er eigensinnigerweise nur auf der Erde wohne! — Also darum wollen wir uns garnicht kümmern. Das Beste freilich wäre es« und hier wurde er ernst —, »wenn man über haupt nur Bücher verschreiben könnte, wie der Arzt Rezepte ver schreibt. — Nur denken Sie, dieses ungeheure Feld, das wir vor dem Arzte voraus hätten. Zu ihm kommt der Bruchteil der Menschen, der krank ist; wir hätten sie alle! « Ich freute mich darüber, daß der Grundgedanke auch hier dasselbe Ideal zeigte. — Ich habe aber mein Lebenlang immer ein gewisses Kribbeln gespürt, auch dort, wo ich beistimmen konnte, ein wenig zu opponieren. Man kann, wie ich oft genug erfahren habe, auf diese verwerfliche Manier eine größere Tiefe bloßlegen. »Sie sprechen immer von sich«, sagte ich, »das ist ja auch ein längst verbrieftes Vorrecht des domo sapiens. — Wie das Publikum sich aber zu Ihren erzieherischen — wie soll ich mich milde ausörücken? — sagen wir: .Übergriffen' verhalten würde, das sagen Sie nicht.« Er lächelte mich grauhaarigen, unerfahrenen Menschen überlegen an. Und seine Fußspitze wippte wieder ihren eleganten Halbkreis. »Publikum! — Publikum! — Nehmen Sie denn nicht mal den Hut ab, wenn Sie solches große Wort aussprechen? — Publikum ist weich, wie Wachs. Publikum ist willfährig. — Aber an wem der ganze schöne Plan scheitern kann, wen wir vorher erst noch zurechtziehen und erziehen müssen, das sind die Schriftsteller. — Manche nennen sich selbst schon bei Lebzeiten .Dichter'. Das sind ganz verteufelte Erscheinungen. Hat einer sich erst mal in einen Gedanken verliebt, in eine Idee verrannt, dann ist er nicht mehr zu halten. Er schreibt und schreibt und schreibt. — Und kommt er über den einen Gedanken überhaupt nicht hinaus, dann ist er ganz glücklich; dann hat er das oder bekommt er das, was man eine .bestimmte Note' nennt. Er hat mit einem Male einen .Charakter' in der Literatur erwischt. Und wir sollen nun zwischen ihm und dem Publikum vermitteln.« »Nun«, beruhigte ich ihn, »der eine glaubt an Gott, der andere pfeift auf die ewige Seligkeit; ein Dritter ist fest überzeugt: seine Großmutter war in ihrem Vorleben eine Ameise; es wird doch für einen jeden, der schreibt, in Zukunft auch einen Kreis geben, der ihn liest. Und —« Er ließ mich nicht ausreden. »Ja, nur muß man unterscheiden! Die regelrechte, gute Literatur, das Niesengebiet, aus dem Bildung und Empfindung und Ethik ins Volk htnausgetragen werden kann, — diese Literatur zu verbreiten, das wird unser Beruf sein, wie er es immer gewesen ist; die verrückten Außenseiter aber, was soll ich sagen, — jetzt im Kriege wird man ja Fachmann, — also die eigen sinnigen Blindgänger, diese geistigen Granaten, die doch niemals krepieren können, — mit denen sich zu beschäftigen, das müssen wir denen unter uns überlassen, die nach getaner Arbeit sich dem Sport widmen wollen.« Ich habe unter den Buchhändlern — nicht nur so viel lbrave — was will das Wort »brave« sagen in einer so großen Zeit wie der unserigen —, nein, so viel kerzengerade Männer von so her vorragender Eigenart und von so viel Sinn für das große, gemeine Wohl kennen gelernt, daß ich an meinem fünfzigsten Geburts tage dem gesamten deutschen Buchhandel wünsche, nach Friedensschluß möge es so weit kommen, daß jeder Deutsche »seinen« Buchhändler habe. — Der Deutsche wird sich gut dabei stehen. Hamburg. Emil Sankt. WöchemUche .^.VerstchL über geschäftLiche Einrichtungen und Veränderungen« Zusammengcstellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 14. bis 18. Dezember 1814. Vorhergehende Liste 1914, Nr. 291. — In das Adreßbuch neu aufgcnommene Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Anstalt für religiösen Verlag A. Leimann, Nürn berg, steht mit dem Buchhandel nicht mehr in Verkehr. sDir.s Vath, Carl, vorm. Mittler's Sortiments-Buch handlung A. Bath, Berlin. Der Mitinhaber Kgl. Hof buchhändler Carl Bath ist verstorben. sB. 289.s Brocker, Math., Krefeld, ist erloschen. sH. 18./XII. 1914.) Buchhandlung für Kunst-, Kultur- u. Sexual- ltteratur Or. Josef B. Schneider, Werder (Ha- vel). Inhaberin ist Frau Erna Schneider gcb. Barth. sH. 19./XII. 1814.) Bürchl Nächst, Carl, vorm. A. Schlapp, Buch- und Papierhandlung, Worms. Hinzufügen Geschäftsf. u. Prokur.: Carl Buemming. sB. 291.) Deutsche Verlags-Gesellschaft m. b. H., Hamburg. An Stelle des ausgeschiedenen W. Schuy ist Ernst Thom zum Liqui dator bestellt worden. sH. 16./XII. 1914.) Eriksen, A. Holbaek, L Co., Tronühjem. Die Firma lautet von jetzt ab: A. Holbaek Eriksen A./S. sB. 293.) Franke's Verlag, A. W., München, ist erloschen. sDir.) Gea Verlag G. m. b. H., Berlin. Der Geschäftsführer Her mann Albers befindet sich im Felde; Georg Winkler wurde Han delsvollmacht erteilt. sDir.) Herbergers Hofbuchüruckereiu. Verlagshandlung, Eduard, Schwerin jMecklb.). Die Prokura des Rudolf Möhring ist erloschen. sH. 16./XII. 1914.) Holbein-Verlag Kommanditgesellschaft, Mün chen. Die Firma der persönlich haftenden Gesellschafterin ist geändert in Or. Straus Verlag G. m. b. H. Der Mitinhaber Willibald Franke ist ans der Firma ausgcschicöen; Justis Kunst geschichte ist in seinen Besitz übergegangen. sB. 288.) Huhle, Alwin, Verlagsbuchh. m. b. H., Dresden. Der Geschäftsführer Julius Achilles ist verstorben. sB. 291.) Jaeckel, Max, Buchhandlung und Antiquariat, G. m. b. H., Potsda m. Der Geschäftsführer Ernst Noctzel hat das Prädikat eines Königlich Preußischen Hosbuchhändlers Seiner Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen (Sohn) erhalten. Jost, Waldemar, Arnstadt, ist auf Waldemar Jost als Alleininhaber übergegangen. sH. 18./XII. 1914.) Jungklaus, Rudolf, Hof - Musikalienhandlung, Herzogs. Sächs. Hoflieferant, Gotha ist nach dem Tode des Rudolf Jungklaus im Erbgang auf dessen Witwe Frau Elsa Jungklaus geb. Armbruster übergegangen, die das Geschäft unter der veränderten Firma Jungklaussche Hofmusikalien- und Jnstrumentenhandlg., Inh. Frau Elsa Jungklaus fortführt. sH. 15./XII. 1914.) Keller L Reiner, B e r l i n , ging ohne Forderungen u. Ver bindlichkeiten an Ernst Wonneberger über. sH. 19./XII. 1914.) *Maack, Friedrich, Wahren (Sachsen), Königstr. 22. Ver lags- u. Neisebuchh. Gegr. 28./II. 1898. Leipziger Komm.: Maier. sB. 292.) Mur mann, Ernst, Barop. Leipziger Komm, jetzt: R. Hoff- mann. sDir.) Pillardy L Augustin, Kassel, firmieren für die seit 1./X. 1914 in ihrem Verlag erscheinende akadem. Monatsschrift »Die Furche«: Pillardy L Augustin, Abteilung Furche-Verlag, Kassel, Postfach 131. sB. 289.) Po hl's Verlag, Eduard, M ü u ch e n, siedelte nach Amalien straße 98 über. Telegrammadresse: Pohl München Amalienstr. Prokurist: August Wagner. sDir.) Rade stock, Franz, Leipzig. Der Inhaber Franz Nadestock ist verstorben. sDir.) *Rcnkewitz, M., Ebersdorf (Neuß). Buchhandlung u. Buch binderei. Inh.: Martin Renkewitz. Leipziger Komm.: Koehler. sB. 293.) Nohrer, Rudolf M., Brünn. Der Mitinhaber Rudolf M. Rohrer sen. ist verstorben. sDir.) Schlag Nächst, Herrn., Leipzig. Der Prokurist Hans Neu hoff ist verstorben. sB. 294.) Schwerins Verlag, John, A.-G., Berlin. Leipziger Komm, jetzt: Maier. sB.-289.) Sieg in und, Berth., Berlin, siedelte nach 9, Linkstr. 31 über. sDir.) Verlag der »Religiösen Kultur« Held L Co., München. Die Gesellschaft ist aufgelöst, die Firma erloschen. sH. u. Dir.) WltLek, B r ii d e r, Brünn, siedelte nach Bahnhofplatz 1 über. sDir.) 1803
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