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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1885
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- Erscheinungsdatum
- 09.09.1885
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- Deutsch
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Deutsche übertragen wurden, hat »Oettsrs ou äail^Ilks« (H.2F.) geschrieben. — Die hervorragendsten Frauenromane der letzten Tage sind folgende: LIiLndstd kdvlps, anolck waici's parackiss. (Ooston 50e.).— Olanolrs Zovvarä, ^.ulna^ ll?ovvsr (L. 1 S 50.o). Letztere Erzählung erscheint bei einer neuen Bostoner Firma: Ticknor L Co. Dieselbe hat einen Teil der sehr namhaften Autoren aus dem Bestände der berühmten Firma Osgood L Co. übernommen. Frau Polk Hills »llalss ol tbo Ooloraäo Oioussrs« sind in Denver in zweiter Auflage erschienen. — Von einer Frau ist geschrieben und handelt über solche: Oatb. Lirns^s, Orimkrö- 8istsrs. (L. 1 K 25 o.), eine Erinnerung an die ersten Anwälte der Frauen- und Negerrechte in den Vereinigten Staaten. In San Francisko ist die Verfasserin einer der besten Er zählungen des vorigen Jahres (» komona«), Frau Hunt Jackson, die sich in ihren Erzählungen und Reiseberichten der arg vernach lässigten Interessen der Indianer angenommen hat, gestorben. Aus San Francisko ist noch zu erwähnen, daß die Firma A. L. Bancroft L Co. daselbst das Riesen-Geschichtswerk des Ge schichtsforschers Hubert Bancroft eifrig fortsetzt. Neuestens sind von dieser »klistor/ot tbs kaoiüo 8tates« die Bände 5. 7. 8.14.23 erschienen. In demselben Verlag kam ein guter Touristen führer für Besucher der Pacificküste heraus: »Hittol's llanckboolc ok tks Oaoiüo-Ooast travsl« (1 S 25 o.). Der »Our IVost« tritt in der amerikanischen Litteratur immer mehr in den Vordergrund. Seine Schauplätze sind ein reiches Feld für Geschichtschreiber, Novellisten, Reisende. Einer seiner inter essantesten Schauplätze ist der Mormonenstaat in Utah. Dort spielt die eben in New-Aork erschienene Erzählung »Ido Oar-sioistor, a sooial stack)'«, worin geschildert wird, was ein mit seinen Kindern aus New-Iork zu den Mormonen gewanderter Geschäftsmann daselbst erlebte. — Ein deutscher Baron von Richthofen erscheint ebenfalls unter den kar-TVsst-Schriftstellern. Derselbe teilt seine Erfahrungen über »Oattls raisinA iu tbs plains ok 17. ^.« (17.-^. 75 o.) mit. Die nordwestliche Provinz Alaska und die Gegend darüber hinaus ist der Schauplatz des Sportbuches: »8edrvatüa, dliwrock in tbs Uoitb«. Dasselbe beschreibt die Jagd und Fischerei jener Gegenden (New-Zork 2 S 50 e. Illustriert). Der Bürgerkrieg ist eine unversiegliche Quelle der ameri kanischen Litteratur. In Richmond ist die »8tor/ ok a dozc oom- pagn)« (l S 25 o.) erschienen. Darin wird das Feldleben der aus ganz jungen Leuten gebildeten »Parker's Artillerie-Compagnie«, zu der Virginia-Armee gehörig, recht hübsch erzählt. Ein Beitrag zur Kongo-Litteratur kommt von einem Missions verlag in Reading. »llbo bisbop ok^.krioa; or tüo liks ok ^V. Tay lor, rvitb an aooonnt ok tdo LouZo oonutr^ anck inission l>^ Oaviss.« (75 o.). Der Tod des Generals Grant soll bereits nicht weniger als zwanzig Lebensbeschreibungen in den Vereinigten Staaten zur Folge gehabt haben; das meiste natürlich ganz oberflächliche Zu sammenstellungen. Man wird seine in New-Iork in zwei Bänden er scheinenden »hinterlassenen Merkwürdigkeiten« abwarten müssen. Der erste Band kommt noch in diesem Jahre heraus. Rob. Lutz. Übersicht der berühmteren Buchdrucker und Buchhändler. (Fortsetzung aus Nr. 206.) Die Ausbreitung des Buchhandels in Deutschland. Der belebende Hauch der Reformation blieb, wie bekannt, nicht ohne Einfluß auf ein ferneres Gedeihen der Druckkunst und des Buchhandels. Namentlich war der engere Wirkungskreis Luthers selbst der Schauplatz rührigster Thätigkeit. Unter den Wittenberger Buchdruckern hat bekanntlich durch seine Lutherschen Bibelausgabcn besonders Hans Lufft (1495—1584) sich hervor- gethan, wie kaum minder der schon früher zugleich in Leipzig und durch seine Söhne in Wittenberg wirkende Melchior Lotter (gest. 1542). Bald aber gewann von allen Städten Frankfurt a. M. das Übergewicht und behauptete es zwei Jahrhunderte hindurch. Hier hatte als ältester Drucker Beatus Murner (1511 —12) sich bereits einen Namen gemacht. Einige Jahrzehnte später aber wurde sein Ansehen bei weitem überflügelt durch Siegmund Feyerabend (1528—90), welcher seit 1559 als Buchdrucker, Holzschneider und Buchhändler eine durch seine Verbindung mit ausgezeichneten Künstlern unterstützte sehr ausgebreitete Wirksam keit entfaltete. — Ein bedeutender Zeitgenosse war Georg Miller (1514 — 92), ein Augsburger Buchhändler, welcher 1564 den Frankfurter Meßkatalog begründete, ein Ünternehmen, welches er bis zu seinem Tode fortführte, welches dann aber verschiedene konkurrierende Kataloge hervorrief, von denen schließlich die Leipziger Meßkataloge sich am längsten und zwar bis 1860 behauptet haben. — Außerdem knüpft sich in Frankfurt einiges Interesse an die Namen I. Spies, bei welchem 1587 die erste Sammlung der Faustsagen erschien, und die beiden als Kupfer stecher, Buch- und Kunsthändler dort wirkenden MathiasMerian (geb. 1593 und 1621). Des ersteren »Topographie« (30 Bde. 1640—88) suchen, was den Umfang des Unternehmens anlangt, noch heute ihres Gleichen. — Daß übrigens Frankfurt noch immer viel von seinem alten Glanze bewahrt, beweist u. a das eben stattgefundene Jubiläum der großen Firma Baer L Co. Als einen der berühmtesten Buchdrucker, resp. Verleger des nahen Heidelberg darf man Hieronymus Commelinus (1587 —98) ansehen, welcher ausgezeichnete Klassikerausgaben lieferte. Zu höchster Blüte gelangte bald auch der Buchhandel in Leipzig und in dem benachbarten Halle. Leipzig dominiert bald so mächtig, daß seine Behandlung einem besonderen Abschnitt Vorbehalten werden muß. — In Halle war es Heinrich Julius Elers (geb. 1667 in Bardowick, gest. 1728), welcher seinem großen Vorbild, dem Gründer des Halleschen Waisenhauses, Aug. Herm. Francke, nacheifernd, zugleich mit diesem eine rasch emporblühende Verlagshandlung »zum Besten« des Waisenhauses gründete, aus welcher bis zu Elers Tode nicht weniger als 865 Artikel hervorgingen. 1699 ward auch ein Sortiment und wenige Jahre später eine Filiale in Berlin und eine solche in Frankfurt eröffnet. — Ebenso wurde Joh. Justus Gebauer (geb. 1710 in Waltershausen bei Gotha) der Begründer einer berühmten Druckerei und Verlagshandlung, welche 1820 an die Firma Schwetschke L Sohn überging. Diese Firma ging hervor aus dem Geschäfte von Karl August Schwetschke (1756—1839), der 1788 bereits die Verlagshandlung von Hemmerde übernommen hatte. Später setzten die vereinigten Geschäfte fort Karl Ferdinand Schwetschke (1798—1843) und vr. Karl Gustav Schwetschke (1804—81), der neben weitverzweigter buchhändlerischer Thätigkeit u. a. durch seine originellen Variationen des Oanäsamns i^itur und manche andere Publikationen (Ooäsx nnnäümrins sto.) auch dichterischen und schriftstellerischen Ruhm sich erwarb.*) So sind wir unvermerkt bei der Neuzeit angelangt und nur vereinzelt gehen wir in frühere Jahrhunderte zurück. Wenden wir uns nach Berlin, so begegnet uns zunächst die berühmte, ihre Mitglieder von 1596 bis 1879 zählende aus Basel stammende Buchdrucker- resp. Buchhändlerfamilie Decker, welche unter Fried- *) Vgl. Börsenblatt 1884 Nr. 206. 209.
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