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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1886
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- Erscheinungsdatum
- 20.09.1886
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- Deutsch
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5084 Nichtamtlicher Teil. 217, 20. September 1886. angaben so präcis gefaßt sind, sucht man vergeblich zum zweiten Male; wohl haben noch andere Gelehrte allgemeine bibliographische Handbücher geschrieben, aber sie sind belastet mit Notizen über Werke, die ja wissenschaftlich recht interessant sein mögen, die für den Händler aber wertlos sind; der Gelehrte steht eben dem Handel fern und nur der Antiquar wußte, was dem Sammler, dem Buch händler wichtig ist zu erfahren. Brunet schließen wir noch einige französische Buchhändler an: H. Herluison mit seinen » llesliseebs8 our iss impeimsuro st lidiaires <l'0rlsau8«; L. C. Silvestrc mit seiner umfangreichen Sammlung von Buchdruckcrzeichen, den»L1s.lgu88kv^o»i-s.;ä!igllS8«, die in zwei Bänden mehrere tausend Signete darstellen; dann Jean Gay mit mehreren bibliographischen Schriften: »LiblioArspllis äs l'aiuour«, »Lsminso bibliopbilss«, Liblio»rs.pliis snsoäokigns äu ssn llss dobeos« und vielen anderen, sowie endlich Guyot, dessen »Lrt cls l'imprimsris livrairis« nur in einem Exemplar gedruckt wurde, welches sich jetzt in der Nationalbibliothek in Paris befindet, und Edouard Rouveyre mit seinem »6uiäs cku librsirs dou- guinists«. England kennt unter seinen Buchhändlern auch mehrere be deutende Sckiriftsteller, so vor allem den erst kürzlich verstorbenen Antiquar Henry Stevens (of Vermont), der eine ganze Reihe von Bänden geschrieben, alle mehr oder minder auf sein Vaterland Amerika, dessen Geschichte und Geographie sein Spezialstudium waren, bezüglich, so »Osujanull Lrs.nlclill'8 lits snä vvritiaA8«; » llistorieul ancl AsoArapliioal notss«; » RsosÜsokious ok Nr. äg.wS8 I-suox s.nä tbs koiillskion ok bi8 librsr/« und vieles andere; hat doch sein auf den Sohn übergegangenes Geschäft einen Katalog herausgegeben, der nichts anderes als seine Schriften verzeichnet. Ferner nennen wir von Engländern Charles Welsh mit einer Biographie von John Newbery; Thomas Hodgson mit dem »Iionckou cstsloZus ok dool<8 puläisbsä in Krss-t Ilritain 1814—46«, 1846 in eigenem Verlage erschienen; W. A. Chatto mit einem großartigen Werk über die Geschichte der Spielkarten und einem »Lrsuties ok rvooä-snAravinK«, und C. N. Caspar mit seinem »Oirsstor/ ok kbs antignarian boolrosller«. Durch A. Ashers »LiblioAraplrioal S88S./ on tbs 8oriptore8 rsruw Osrinanios-rnrn« und Albert Cohns »8bslcs8psrs in Osrwan/« finden wir den Weg nach Deutschland, dessen Buch händler auch als Schriftsteller nicht hinter denen anderer Nationen zurückstehen. So tragen wir nach: Friedrich Metz mit einer Ge schichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst (Darmstadt 1836); vr. O. Hase mit der kürzlich in zweiter, bedeutend vermehrter Auflage erschienenen Monographie der Koberger; Karl Fr. Pfau mit dem Buch und den Lebensbildern berühmter Buchhändler, dem Usancencodex, dem Praktischen Handbuch für Buchhändler u. a. m.; A. F. Butsch mit einer Spezialstudie über Ludwig Hohenwang; M. Sondheim mit einer ebensolchen über die ältesten Frankfurter Drucke; Carl Christian Koenitzer mit der Denkschrift zum Jubiläum der Jaeger'schen Buchhandlung in Frankfurt am Main ; und als Bibliographen zuerst den verstorbenen Paul Trömel, von dem wir früher nur das Verzeichnis der Schiller-Litteratur kannten, jetzt aber auch seine Arbeiten über Privatdrucke, über die Litteratur der deutschen Mundarten und über Justinus Kerner namhaft machen können. Ihm folgt der ebenfalls verstorbene Louis Mohr, der eine Bibliographie der elsässer Mundart, sowie Studien über »Irnprebsiono rr>ioro800pigr>68«; über »^ns.« und über die Litteratur der Jubiläumsfeste der Buchdruckerknnst hinter lassen; ferner H. Hoppe mit einem Katalog deutscher Litteratur von 1801 — 68; vr. E. W. Sa bell mit der Litteratur der Leninschen Weissagung, einer kritischen Ausgabe von Zaunschliffers Facetie » äs pulisUiuo«, durch die er Goethe endgiltig von dem Makel sie verfaßt zu haben, befreite; Camillo Rndolphi mit einer Zusammenstellung aller Froschauerschen Drucke; endlich Ernst Dannappel mit einer Bibliographie der Salzburger Emi gration und Hugo Hayn, der seiner » Libliokbses. Osrinanoruin srotäoa« im letzten Jahre eine »Libliokbsca Osrmauorurn §/os.s- oologics. sk ooomstioa,« folgen ließ. Wir denken sodann jener Buchhändler, deren litterarische Thätigkeit nicht dem Berufe nachging, und da nennen wir zuerst Friedrich Justin Bertuch, den Gründer des Landesindustrie comptoirs in Weimar, dessen Übersetzungen englischer und spanischer Romane seinerzeit äußerst beliebt waren; cines größeren Erfolges freilich hatten sich sein schönes »Bilderbuch für Kinder« und sein Jahrzehnte hindurch fortgesetztes »Journal des Luxus und der Moden« zu erfreuen. Mit ihm gleichzeitig lebten Jo hannJ o a chim Christian Bode, der ebenfalls viel gelesene Übersetzungen eng lischer Humoristen schrieb und mit Lessing zusammen die Buch handlung der Gelehrten in Dessau gründete, ein Unternehmen, dem der Erfolg versagt blieb; sowie der Gründer der Schulbuchhandlung in Braunschweig, Joh. Heinrich Campe, der berühmte Ver wässere! des Robinson und Verfasser eines großen deutschen Wörter buches, rühmlichst bekannt als Pädagoge. Zu seinen Zeitgenossen gehörte noch der Gothaer Verleger Rudolph Zacharias Becker, bekannt als Publizist, dessen Noth- und Hülfsbüchlein, das Mild- heimiiche Liederbuch, sowie die Erzählung seiner Erlebnisse in französischer Gefangenschaft einst eine beliebte Lektüre des Volkes warcn. Auf schönwissenschaftlichcm Gebiete waren ferner thätig der französische Verleger Pierre Jules Hetzet, der unter dem Pseudonym P. I. Stahl berühmt wurde. Die im Verein mit Alfred de Müsset geschriebene »Vo/s^-s ou il vou8 plsirs.«, die »3osns8 äs la vis privss äs8 anirrmnx«, »^vsnturso äs 'kom Laues« u. a. sichern ihm für alle Zeiten einen Platz in seiner vaterländischen Litteratur; er hat im ganzen gegen neunzig selbständige Werke versaßt, und es wurde ihm die Auszeichnung zu teil, von der L.sa- ädwis Lrg.nqg.i86 den Lrix L1ollt.ii/oll zu erhalten Da wir gerade bei den Franzosen sind, so dürfen wir den bedeutendsten französischen Romancier der Gegenwart nicht über gehen. Wer hätte gedacht, daß der gefeierte Verfasser der 1iollK0ll-Llg.Lgugrt, daß Emile Zola Buchhändler gewesen ist? Zwar nur wenige Jahre als Gehilfe bei Hachette; aber, man denke nun über den Vater des Naturalismus wie man auch wolle, das Talent wird ihm niemand abzusprechen vermögen, und so sind wir stolz, daß aus unseren Reihen ein Schriftsteller von so großer Be gabung hervorging. Verwandt durch gleiches Arbeitsfeld sind Hetzel als Jugend schriftsteller, der Verleger Karl Thienemann in Stuttgart, von dem unser erster Artikel nur Lustspiele aufzuführen wußte; 1)r. Julius Hosfmann, ebenda, (der außer hübschen Märchen- und Bilderbüchern auch wertvolle naturgeschichtliche Arbeiten lieferte nach dem Vorbilde seines Vaters Carl Hoffman», des gleich regen Buchhändlers und Naturfreundes); Joseph Bermann in Wien und Franz Otto (Spanier), (dessen »Großer König und sein Rekrut«, »Tabakscollegium« und »Zopfzeit« gewiß gleich uns von manchem jüngeren Kollegen einst jubelnd auf dem Weihnachtstisch begrüßt wurden. Den Interessen heran reifender Jugend dienen Otto Klasings »Buch der Samm lungen« und desselben »Naturgeschichte der Vögel«, und für den letzten Schliff gesellschaftlicher Bildung sorgt Franz Ebhardts »guter Ton«, schon in neunter Auflage für das dringend gefühlte Bedürfnis, dem er entgegenkam, sprechend. Das Anonym des geist reichen Verfassers der »Sommersprossen« und der »Memoiren eines Theekessels« dürfen wir wohl nicht lüften?! Hätten wir somit die Reihe der schriftstellernden Buchhändler
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