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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1886
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. ,Mrden sei. Fraglich sei es auch, ob nicht das Bewußtsein der Strafbarkeit mit Unrecht angenommen sei. Irgend eine strafbare geistige Thätigkeit habe der Angeklagte nicht entfaltet, sein Zweck sei ein rein geschäftlicher gewesen. Der Verleger identificierc sich nie mit den Ideen seiner VerlagZwcrke, und der Angeklagte könne daher höchstens als Teilnehmer bestraft werden, wenn ihm das Be wußtsein, gegen den Z 166 zu verstoßen, innegewohnt habe. Der Reichsanwalt beantragte dis Verwerfung der Revision. Die Entscheidung, ob eine Verhandlung die öffentliche Ordnung und Sittlichkeit bedrohe, komme lediglich dem Thatrichter zu, und sei also eine Revisionsbeschwerde dagegen nicht anzubringen. Ob ein zelne Päpste oder das Papsttum beschimpft sind, sei nur Sache der thatsächlichen Feststellung und daher auch der Revision entzogen. Für das Bewußtsein der Strafbarkeit habe das Landgericht ge nügende Nachweise erbracht, die Revision sei daher in allen ihren Teilen unbegründet. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Angeklagten. Friedrich Justin Bertuch an Karl August Böttiger. V. (Vgl. Slr. 176. 190. 207. 219.) Weimar d. 30: cknl. 1804. Herzlichen Dank, mein Theuerster Freund, für Ihre Depesche vom 22. dieses die mir gestern der Hoffourier Martini mitbrachte. Ich sehe daraus daß Sie noch imer mit Ihrem GesuudheitsSystem nicht in Ordnung sind, und muß Sie daher daran erinnern; an eine ernstliche RadikalCur zu denken, damit nicht die kleinen Brüche einmal den Damm durchbrechen machen. Hier ein Blattvon meinem Sohne, blos zum Gruße. Entschuldigen seine Eile. — Nun ein Paar Worte über Geschäfte. 1) Es ist mir lieb daß Sie meinen OperationsPlan wegen L. und P. billige». In Halle denk ich soll's sicher seyn. Ich will Ihnen einmal zu Gefallen glauben, daß man hier Veraulaßung zum Verbothe hatte; doch ist die Jnsinuations Manier imer absurd und beleidigend. 3) s2?j Daß Sie die Carrikat. behalten ist mir sehr lieb. Kein Mensch weiß u. erfährt ein Wort davon, wenn Sie sich nicht selbst verrathen. Ich will Ihr Mskpt. imer abschreiben laßen, daß auch dieß Sie nicht in der Druckerey verräth. Jetzt weiß es Niemand anders, als daß Sie alle meine Journal Arbeit aufgegeben haben. So habe ich wenigstens Allen gesagt. Die verlangten 300 Rthr. Sächs. Crt. für den Jahrgang accordire ich Ihnen l. Freund mit Vergnügen. 4) Die beyden Carrikaturen No. 1. u. 2., Doppeltafel, die Himelsstürmer und No. 3 8rits.üia bstvssn tbs äootor8 sind schon bey Starcke in Arbeit, und er hofft in dieser Woche, noch damit so weit zu komen daß ich Ihnen die Originale mit künftiger Sonn tags Post schicken kann.*) Hier folgt nun gleich wieder ein süperbes Pendant zu den Himelsstürmern, die ^.sssrobläs nationals, worinn die neml. Acteurs spielen. Dieße Carr. muß nun gleich als Doppeltafel im 2Aü Stücke folgen, und ich erbitte mir sie unver- zügl. von Ihnen zurück, damit Starcke daran fortarbeiten kann. Ich möchte gern jetzt, da es an Beyträgen dazu nicht zu fehlen scheint, ein wenig schneller mit diesem Journale fortschreiten, um endlich damit in den ordentlichen Jahrgang zu komen. Mein Sohn hat *) Die Karikaturen, zu denen Böttiger den Text lieferte, sind kolorierte Kupferstiche. Sie beziehen sich auf die Koalition der eng lischen Parteien gegen den Minister Addington, wie überhaupt das ganze Journal zur Hälfte Nachrichten aus England, zur Hälfte solchen aus Frankreich gewidmet war. Außer Karikaturen brachte es auch nach der Natur aufgenommene Ansichten, Porträts u. a. m. nun die Redaction von den andern Beyträgen dazu übernoinen, weil die Malerei mit dem Mode Journale sehr zusanienhängt, er Paris nun vollständig kennt, und sich eine Menge recht hübscher Skizzen zu Beyträgen dazu gemacht hat. Kurz mit Paris hoffe ich nun in Ordnung zu seyn. London soll schon auch noch komen. 5. Froriep ist sehr erfreut über Ihren und Hrrn Dr. Weigels Beyfall seiner Riesen-Tabelle und danckt herzlich dafür. Er arbeitet jetzt an den anderen, und das Anatomische Studium wird dadurch gewiß eine große Erleichterung betonten. Geben Sie Acht dieser junge Mann wird sicher noch viel Sensation in mehreren Fächern seiner Wissenschaft machen. Er eilt mit Riesenschritten zur Palme und eben darum mußte er von Jena fort. *) 6) Hüttners kleiner Rechnungsverstoß ist schon abgeändert; und ich melde es ihm im nächsten Briefe. 7. ) Weber beantwortet Ihnen in Beyl. Ihre Anfrage» wegen der Spedition. Die Zeichnung vom Elisabethenbrunnen habe ich selbst in das Packet an Justi gelegt und fortgeschickt. 8. ) Dem lieben v. Rackwitzschen Hauße meinen Respect. Der Auszug seines Aufsatzes über die Meteor Steine ist in Voigts Mag. schon abgedruckt; und ich habe dabey Unheil verhütet. Nächstens schicke ich das Stück, für das Gart. Magaz. werde ich wohl schwerlich etwas bekomen. Bey solchen lieben Männern bleibts imer beym freundl. Wollen. Leben Sie wohl, l. Fr. und schreiben Sie mir bald wie weit Sie mit Ihrem Stalle sind Ewig der Jhrigste F. I. B Vermischtes. Stempelpflichtigkeit von Vollmachten. — Über die Stempelpflichtigkeit der Vollmachten sind manche irrige Ansichten verbreitet, die vielen Geschäftsleuten zum Schaden gereichen. Deshalb sei darauf hingewiesen, daß zu den gerichtlichen oder nota riellen Beglaubigungen von Vollmachten ein besonderer Stempel von 1 ^ 50 ^ zu verwenden ist, und die Vollmachten nur dann stempelfrei sind, wenn ihr Gegenstand nach Geld geschätzt werden kann, und dieser Wert 150 nicht erreicht. Da die Vollmacht aber eine Urkunde ist und für deren Stempelpflicht ihr Inhalt allein entscheidet, so ist sie nur dann stempelfrei, wenn der Ausnahmefall aus dem Inhalt der Vollmacht selbst hervorgcht. Die Stempel pflicht einer Vollmacht wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß der Vollmachtsvertrag nicht zu stände gekommen ist, ebenso wenig durch die Abrede, sie solle nicht gebraucht werden. Wenn aber verschiedene Personen zur Aufnahme mehrerer gleichartigen Geschäfte von dem selben Auftraggeber in einer Urkunde bevollmächtigt werden, so ist der Vollmachtstempel nur einmal zu verwenden. Schriftstücke, in welchen Güterabfertiger benachrichtigt werden, daß der Aussteller eine von ihm bezeichnete Person mit der Empfangnahme der für ihn aukommenden Güter beauftragt habe, sind als Vollmachten stempel- pflichtig, wenn nicht die anderweite Verwendung des Vollmacht stempelsgehörig nachgewiesen ist. Wenn die einzelnen mehrerer in einer Urkunde enthaltenen stempelpflichtigen Gegenstände oder Geschäfte besonderer Steuer unterliegen, so sind die mehreren Vollmachten *) Bertuch hatte sich in seinem Schwiegersöhne Froriep in der der That nicht getäuscht; man verdankt ihm zahlreiche wertvolle medi zinische und zoologische Werke Im Jahre 1808 folgte er einem Ruse als Professor nach Tübingen, 1815 verlieh ihm der König von Würt temberg den Adel und ernannte ihn zu seinem Leibarzt, 1816 wendete sich Froriep aber nach Weimar, um seinen alternden und seit 1815 des Sohnes beraubten Schwiegervater in seinen Unternehmungen zu unter stützen. Der Großherzog von Weimar ernannte ihn zum Obermedicinal- rat und Examinator, seine Mitbürger aber erwählten ihn 1823 zum Landtagsdeputierten. Froriep starb 1847.
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