Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1886
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18861020
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188610200
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18861020
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1886
- Monat1886-10
- Tag1886-10-20
- Monat1886-10
- Jahr1886
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
243, 20. Oktober 188k. Nichtamtlicher Teil. 5787 von H. Schömbs in Offenbach a. M., mit dessen Hilfe man u. a. sehr schöne Buntdrucke erzielen könne. » ll/lmprimsris « bringt die Nachricht, die Herren Soldati und Dessart in Batna (Algerien) hätten in der Nähe dieser Stadt ein Lager ausgezeichneter lithographischer Steine entdeckt. Leider sei aber die Ausbeutung dieser Schätze, die es den Franzosen möglich machen würden, den Stein der verhaßten Deutschen zu entbehren, an den lächerlichen Ansprüchen der Forstverwallung gescheitert, welche von den Konzessionsinhabern eine Abgabe von 100 Franken für jeden Kubikmeter fordere und damit die endliche Besiegung der deutschen Konkurrenz ver eitele. Einstweilen kann also Solenhofen noch ruhig schlafen. Dem »L.msriean llltboZrapllsr auck Lrintsr« zufolge be nutzt man jenseits des Ozeans neuerdings Netzwalzen für Lithographiesteine, welche die jetzigen Einrichtungen sicherlich verdrängen werden. Im Gegensatz zu den bisherigen Walzen, die aus einem Eisenkern und einem Überzug von Flanell und Mull bestehen, ist bei der amerikanischen Walze der Kern mit einem Mantel von vulkanisiertem Gummi umgeben, welcher einen sehr gleichmäßigen Druck ausübt und nie einen Eindruck zurück läßt, weil er elastisch ist. Die neue Walze netzt auch gleich mäßiger und ist überdies wohlfeiler, weil man statt vier bis fünf Flanelllagen nur eine braucht, die überdies niemals zu dicht und zu hart wird, weil der elastische Mantel dieselbe stets wieder in ihre ursprüngliche Form zurückdrängt. — Erfinder der neuen Netzwalzen ist William Gey in New-Pork, 22 New Chambers Street. Ein anderer Amerikaner, CH. N. Morris in Cincinnati, erhielt soeben unter Nr. 36 741 ein deutsches Patent auf eine Maschine znm Abschleifen von Lithographiesteinen. Nach dessen Verfahren erhält der Stein, sowie auch die Schleif stangen, beim Abschleifen eine geringe Hin- und Herbewegung, die von der Maschine ausgeführt wird. Während des ersten Stadiums des Schleifens lastet das volle Gewicht der Stangen auf dem Stein; während des zweiten kommen dieselben mit Lagern in Berührung, welche einen Teil dieses Gewichts auf nehmen und ein weiteres Herabsinken der Stangen verhindern; das dritte Stadium endlich kennzeichnet sich dadurch, daß das ganze Gewicht der Stangen von den Lagern ausgenommen wird. Die Zuführung des Schleifmaterials und des Wassers erfolgt selbstthätig. Für Lithographen von Interesse ist gleichfalls der unter Nr. 36 701 patentierte Gummihaut-Pantograph von K. Klinisch in Frankfurt a. M. Das Instrument verfolgt den Zweck, ein auf eine Gummihaut gezeichnetes Bild dadurch zu vergrößern, daß man die Haut mittelst eines sehr genau arbeitenden Spannrahmens und der dazu gehörigen Schrauben vollkommen gleichmäßig ausdehnt. In das Gebiet der Lithographie gehört gleichfalls wohl die unter Nr. 37 052 patentierte Briefkopiermaschine von I. F. Lash in Taranto (Kanada). Dieselbe ermöglicht angeb lich das Kopieren von Briefen mit der größten Schnelligkeit und ohne dieselben zu beschmutzen. Sie weicht insofern von den bisherigen Kopierpresfen gänzlich ab, als das vorher an- geseuchtete Papier zwischen zwei Walzenpaaren hindurchgeführt wird, deren erste die Feuchtigkeit herausdrückt, während die zweite den Brief auf das Kopierpapier drückt und damit das Kopieren bewirkt. Leicht möglich, daß dieses System den Vorzug vor dem Tiegelsystem verdient. Wir erwähnten kürzlich der Guy'schen Kupferdruck- Schnellpresse. Derselben erwächst soeben eine Konkurrenz in Gestalt der Einfärb- und Abwischvorrichtung für Kppfer- druckpressen von A. M. Marcilly in Paris (Patent Nr. 36 925). Die Abstreicher wirken hier nicht, wie sooft, alle von einem Ende der Druckplatte, sondern von entgegengesetzten Seite» aus, und es hat jeder eine eigene, beliebig veränderbare, seitliche Bewegung. Die Abwischer aber sind unter dem Abstreichleisten angeordnet und nehmen so wenig Raum ein, daß der Drucker die Arbeit leicht übersehen kann. Selbstverständlich wird die über die Druckplatte geführte Stelle des Wischers, wie bei der Guy'schen Maschine, öfters verändert. — Über das neue Verfahren zur Herstellung von Druckplatten, Selenotypie geheißen, welches von Halauska in Hallein erfunden wurde, finden wir in ver schiedenen Fachblättern Angaben, die uns veranlassen, die Sache kurz zu erwähnen. Es handelt sich hier um Platten, welche ein Gemenge von kleinen Steinen, Muscheln, Sand und der gleichen darstellen und wahrscheinlich dadurch hergestellt werden, daß nian kalte Eisen- und Marmorplatten mit flüssigem Metall übergießt. Solche Platten kommen zweimal unter die Presse. Das erste Mal wird mit Bronzefarbe, das zweite Mal mit blauer Farbe gedruckt, nachdem man das Clichd um einen Punkt gesenkt und um ein halbes Millimeter nach hinten ge rückt hat. Unseres Wissens diente bisher die Selenotypie haupt sächlich zum Bedrucken von Umschlägen, Geschäftskarten u. dgl. Vielleicht ist sie auch als Seiteneinfassung verwendbar. Die »Papierzeitung« bringt ein sehr interessantes Schreiben des Ingenieurs A. Martens, Vorstehers der K. mechanisch technischen Versuchsanstalt in Charlottenbnrg, über die Papier prüfungsapparate Nachdem die Behörden, wie wir kürzlich erwähnten, bestimmte Vorschriften über die Festigkeit und Dehnbarkeit des Papiers für den amtlichen Gebrauch ausgestellt haben, sei es, bemerkt Herr Martens, für Papierfabrikanten und Händler vom höchsten Interesse, sich von der Güte ihrer Fabrikate selbst überzeugen zu können, bevor sie es einreichen. Leider fehle es aber bisher an praktischen Apparaten für den Gebrauch dieser Gewerbtreibendcn. Der in Charlottenburg be nutzte Hartig-Reusch'sche Apparat sei zwar ausgezeichnet, je doch nicht besonders für die Papierprüfung gebaut und daher teuer und schwerfällig. Herr Martens fordert infolge dessen die Mechaniker auf, sich baldigst mit der Herstellung eines einfachen, sorgfältig ausgeführten und dabei wohlfeilen Prüfungsapparates zu beschäftigen und stellt die Grundbedingungen fest, die bei dem Bau desselben innezuhalten sind. In einer anderen Nummer empfiehlt die »Papierzeitung« einen kleinen Prüfungsapparat, der zwar den strengen Be dingungen nicht entspricht, welche Herr Martens aufstellt, immer hin aber für rasche, vergleichende Prüfungen geeignet zu sein scheint. Es ist dies Rehse's Papierprüfer, welcher durch C. Thümecke jr. in Berlin, Neue Grünstraße 26, zu beziehen ist. Zwei Skalen geben die Kraft an, welche zum Durchdrücken des Papiers mittelst einer Platte erforderlich war, sowie den Grad der Dehnbarkeit desselben. Zur Prüfung sind Stücke von Mark größe erforderlich. Man thut gut, mehrere Stücke zu prüfen, die man aus verschiedenen Stellen eines Bogens entnimmt. Das »Lnllstin äs l'irnpriinsris « bringt interessante Angaben über das chinesische Papier. Nicht aus Seide, wie man meist annimmt, wird es bereitet, sondern, wie das europäische, ans Pflanzenfasern und zwar aus Flachs, Maulbeerbaumrinde, Bambusrinde, Reis- und Weizenstroh. Bisweilen wird auch die ganze Bambusstaude verwendet, welche zu dem Zwecke gespalten, längere Zeit eingeweicht, zerfasert, gebleicht und schließlich in Mörsern zu einem Brei zerstampft wird. Der Papierstoff, aus welchem Material er auch hergestellt sei, wird alsdann mit Gummi aus einer rebcnartigen Pflanze, Hotong genannt, gemischt, woraus 782*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder