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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1878
- Sprache
- Deutsch
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Amtlicher Theil. 2087 ^ 122, 27. Mai. worden sind, rühren von ihm her. Aber auch nach anderer Seite j hin hat sich Braun ein unbestreitbares Verdienst erworben: um die! Entwickelung und Popularisirung der deutschen Kunst. Die Fliegen-! den Blätter gleichwie die Münchener Bilderbogen haben die Aus bildung der Holzschnittkunst und den guten Geschmack in hohem Grade gefördert. Nicht mehr in der Ausübung des Berufes thätig, starb am 17. Mai 1877 in Meran Gustav Mayer. Der von ihm begrün dete Verlag ist vielseitiger Natur. Mit besonderer Vorliebe wurden Schriften in den Handel gebracht, die zur Hebung des Volkes in geistiger und materieller Beziehung dienten. Auch dem öffentlichen Leben blieb Gustav Mayer nicht fern, stets bemüht, sich dem Wohle seiner Mitbürger nützlich zu erweisen, bis andauernde Kränklichkeit ihn zwang, jeder anstrengenden Thätigkeit zu entsagen. Auch in der ihm zur Pflicht gemachten Zurückgezogenheit förderte Gustav Mayer alle gemeinnützigen Bestrebungen, namentlich auf dem Gebiete der Armenpflege, und unterstützte dieselben mit seinen Geld mitteln in liberalster Weise. Am 23. März d. I. wurde Ernst Keil in Leipzig durch den Tod einer rastlosen Thätigkeit entrissen. Er war am 6. December 1816 in Langensalza geboren und dem Buchhandel mit vollster Neigung zugethan. Als er 1815 die Selbständigkeit errungen hatte, begann er dieHerausgabe der Zeitschriften: „DerLeuchtthurm" und „Der illustrirte Dorsbarbier", bei denen er nicht nur als Ver leger, sondern auch als Mitarbeiter thätig war. Wegen dieser seiner literarischen Thätigkeit zu 9 Monaten Gefängniß verurthcilt, faßte er in Hubertusburg die Idee zur Herausgabe einer neuen Zeitschrift, von der unter dem Titel: „Die Gartenlaube" am 1. Januar 1853 die erste Nummer erschien. Der Erfolg die ses Unternehmens ist Ihnen bekannt, er ist ein bis dahin in der periodischen Presse Deutschlands nicht gekannter. Die „Gartenlaube" hat ihren Weg bis in die fernsten Zonen, in denen deutsche Ansied ler wohnen, gefunden. Derartige Resultate sind nur durch unge wöhnliche Energie, durch scharfe Beobachtungsgabe, durch klares Erkennen der literarischen Strömungen zu erreichen. Diese Eigen schaften besaß Ernst Keil in hohem Grade, und wenn er auch bei der Redaction einen zahlreichen Kreis der tüchtigsten Mitarbeiter um sich vereinte, so blieb er doch stets die Seele des Unternehmens. Ernst Keil war bis zu seinem Tode das Muster eines fleißigen Arbeiters, der nie unter der Last, die auf ihm ruhte, ermüdete; er bewahrte sich den bescheidenen Sinn, obgleich er mit gerechtem Stolze auf ungewöhnliche Erfolge zurückblicken konnte, die ihm nicht durch blinden Zufall zutheil wurden, die er vielmehr durch rastloses Ringen und Streben sich selber erschaffen hatte. Unser am 21. April d. I. verstorbener College Alphon se Devrient in Leipzig hat sich ganz besondere Verdienste um die Fortschritte der Typographie und der graphischen Künste erworben. Das unter der Firma „Gieseke L Devrient" bestehende Institut, dem der Verstorbene als Mitbegründer und Theilhaber angehörte, erfreut sich eines Rufes, der weit über die Grenzen unseres Vater landes hinausgeht. Der letzte Heimgegangene, dessen wir an dieser Stelle geden ken, ist Gustav Heckenast, der am 10. April d. I. im 62. Lebens jahre in Preßburg verstarb. In seiner früheren Thätigkeit in Pest hat Heckenast für die Verbreitung deutscher Literatur in Ungarn in hervorragender Weise gewirkt und neue Absatzwege erschlossen, die dann von andern Geschäftsgenossen mit nachhaltigem Erfolge be treten wurden. Auch als Verleger war Hcckenast von Bedeutung, zumeist für Werke der ungarischen Literatur; aber auch berühmte und weit verbreitete Werke in deutscher Sprache, so u. n. die Schrif ten von Adalbert Stifter sind aus dem Heckenast'schen Verlage her vorgegangen. Von unser» Geschäftsgenossen feierten Herr Gustav Eduard ! Nolte in Hamburg am 5. Juni, Herr George Westermann in ! Braunschweig am 2. Juli, Herr Heinrich Grau in Bayreuth am 6. November ihr fünfzigjähriges Berufsjubiläum. Es gereichte dem Börsenvorstand zur besonderen Freude, diesen hochgeachteten College» an ihrem Ehrentage die Glückwünsche des gesammten Buch handels zu übersenden. Möge es den Zirkulären vergönnt sein, noch lange Jahre und in frischer Kraft in unserem gemeinschaftlichen Berufe zu wirken und zu schaffen! Am 2. Januar d. I. feierte die unter der Leitung des Herrn 0>-. Sachse stehende Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig das Fest ihres 25 jährigen Bestehens. Wenngleich der Börsenverein in keiner directen Beziehung zu derselben steht, so sieht er doch mit Freude die Fortentwicklung dieser Anstalt, die dazu berufen ist, die in Leipzig wohnenden Zöglinge des Buchhandels wissenschaftlich fortzubilden und praktisch zu fördern. Wir schließen uns dem Wunsche an, daß der in der Anstalt ertheilte Unterricht dazu dienen möge, unserm Berufe junge tüchtige Mitarbeiter zuzusühren, die dem Buchhandel zum Nutzen und zur Ehre gereichen. Der von Ihnen, meine Herren, im vorigen Jahre genehmigte Plan der Herausgabe einer Geschichte des deutschen Buchhandels geht seiner Verwirklichung entgegen. Der Herr Vorsitzende der historischen Commission wird Ihnen heute Bericht erstatten sowohl über das bisher Geleistete, wie über die in Aussicht genommenen Arbeiten. Sie werden, wie wir hoffen, diese Mittheilungen mit Freude begrüßen und gern die Mittel genehmigen, die zur Durch führung des großen und ehrenvollen Unternehmens erforderlich sind. Unserer Sitte gemäß ist der letzte Jahresbericht des Unter stützungsvereins deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehilsen auf diesem Tische niedergelegt. Derselbe ist bereits früher im Börsenblatt abgedruckt, und werden Sie ersehen haben, welche schwere Aufgabe dem Vorstand des Vereins im vorigen Jahre zu gefallen, welche ungewöhnliche Anforderungen von Hilfsbedürftigen gestellt worden sind. Sie werden aber auch erkannt haben, mit welcher selbstlosen Aufopferung, mit welcher treuen Hingabe die Mitglieder des Vorstandes ihres so ernsten und oft nicht leichten Amtes gewaltet haben, und Sie werden ihnen aus vollem Herzen Ihre Hochachtung und Dankbarkeit widmen. Auch den Herren Carl Voerster und Otto Volckmar (in Firma I. G. Mittler in Leipzig) möge auch von dieserStelle aus derDank ausgesprochen werden für die freundliche und uneigennützige Vertretung des Ver eins in Leipzig. Dem im Berichte ausgesprochenen Wunsche, daß dem Unterstützungsverein die alten Freunde erhalten bleiben und sich neue überall zu ihnen gesellen mögen, daß der Verein stets ein williges Ohr und ein warmes Herz finden möge, schließen wir uns Alle aus vollster Ueberzeugung an. Die ungünstigen Zeitverhältnisse, welche lähmend auf alle Zweige der Industrie einwirkeu, sind naturgemäß nicht ohne Ein fluß auf den Buchhandel geblieben. Aus allen Ländern und von allen Seiten werden Klagen über Geschäftsstockungeu laut. Wenn nun einerseits die literarische Production in jüngster Zeit eine ge ringere geworden ist, und wir dies im allfeitigen Interesse als wünschenswerth ansehen müssen, so sind doch andererseits durch wesentlich verminderten Absatz dem Buchhandel schwere Verluste bereitet. In allen Zweigen der Literatur ist ein solcher verminder ter Absatz zu constatiren, da fast jeder Bücherkäufer, sowohl der Gelehrte von Fach wie das größere Publicum, seinen Bedarf auf das unumgänglich Nothwcndige beschränkt. Daß trotzdem im letzten Jahre eine ganze Reihe größerer Unternehmungen ins Leben ge rufen worden ist, daß unser Büchermarkt auch jetzt einzelne neue 286*
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