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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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.E 259, 7. November 1913. Redaktioneller Teil. VSrsendlalt f, d, Dtschn. Buchhandel. 11895 in dieser Hinsicht wären Kenner unserer kolonialen Verhältnisse zu befragen; das Kolonialamt würde solche Bestrebungen sicher unterstützen. Nach außen hin hat der deutsche Buchhandel zwei Aufgaben: Erstens muß er dazu helfen, daß die Deutschen im Auslande ihrem Volkstum erhalten werden, und zweitens muß er daran Mitarbei ten, Deutschlands Ansehen in der Welt immer weiter zu erhöhen und zu verbreiten. Die Tatsache, daß der Deutsche im Auslande sein Volkstum zu schnell aufgibt, ist schon oft beklagt worden. Das beste Mittel gegen dieses Übel besteht zweifellos darin, bei unfern Landsleu ten in der Fremde die Liebe zur Muttersprache und das Interesse an der Heimat zu pflegen und festzuhalten. Zu dieser Aufgabe ist aber der Buchhandel in erster Linie berufen und befähigt. Der Buchhändler muß im Auslande mit den deutschen Vereinen, die allenthalben bestehen, in Fühlung treten und sich mit ihnen zu gegenseitiger Unterstützung verbünden. Damit hängt die Verbreitung deutschen Geisteslebens im Auslande überhaupt zusammen, die Mithilfe an geistigen Erobe rungen, deren Vorteil für Deutschland kaum absehbar ist. Mit allem Eifer muß der Buchhandel daran arbeiten, daß die Kennt nis deutschen Wesens und das Verständnis dafür überall in der Welt Wurzel fassen und emporblühen. Nicht nur der Buchhandel selbst wird von solchen Bemühungen reichliche Früchte ernten, son dern auch das ganze deutsche Wirtschaftsleben. Ein Ausländer, der das deutsche Geistesleben kennen und schätzen gelernt hat, wird auch der deutschen Arbeit und Leistungsfähigkeit auf anderen Gebieten um so eher Vertrauen entgegenbringen. Die erste Voraussetzung für alle Erfolge, die der deutsche Buchhandel im Auslande erringen kann, besteht natürlich darin, daß er in der Qualität seiner Erzeugnisse der ausländischen Konkurrenz mindestens gleichkommt und sie womöglich noch über trifft. Was vorhin von der Bedeutung gut ausgestatteter Bücher für die deutsche Volksbildung gesagt worden ist, gilt in erhöhtem Maße, wo es sich darum handelt, auf ein fremdes Volk geistigen Einfluß zu gewinnen. Das Streben, neue Absatzgebiete im Auslande zu erwerben und die vorhandenen zu festigen und zu vergrößern, ist ja nicht nur vom nationalen, sondern schon vom rein geschäftlichen Stand punkte aus eine der wichtigsten Aufgaben des deutschen Buch handels. Als Ziele dieser Bestrebungen sind in den letzten Jahren besonders zwei Länder in den Vordergrund getreten: Amerika und China. Nicht nur die Wichtigkeit der beiden Staa ten, sondern auch die besondere Gunst der Umstände hat den Vor stand des Börsenvereins veranlaßt, die Aufmerksamkeit des deut schen Buchhandels auf diese Länder hinzulenken. In den Ver einigten Staaten bildet schon der große Prozentsatz ihrer deut schen Bevölkerung begründeten Anlaß, durch außerordentliche Maßregeln die geistige Gemeinschaft unserer ehemaligen Volksge nossen mit ihrem Mutterlande wach zu erhalten. Darüber hinaus gilt es aber auch, die planmäßig angebahnten kulturellen Be ziehungen zwischen Amerika und Deutschland fördern zu helfen, den gebildeten Amerikanern die Bekanntschaft mit unserem Schrifttum zu erleichtern, »den amerikanischen Markt aufnahme fähiger für die deutsche Literatur zu machen«. Dies sind die ausgesprochenen Hauptzwecke der Vorschläge, die der Vorstand des Börsenvereins vor zwei Jahren in seiner Denkschrift »Über die Errichtung einer geschäftlichen Vertretung des deutschen Ver lagsbuchhandels in den Vereinigten Staaten von Amerika« niedergelegt hat (vergl. Bbl. 1911, Nr. 273). Die Vorschläge er strecken sich auf die Form und das Programm der zu gründenden Vertretung, sie setzen deren geschäftliche Vorteile auseinander und geben ein Bild der Verhältnisse im amerikanischen Buchhandel. Eine andere Denkschrift des Börsenvereins ist im Oktober 1912 über die »Begründung einer Vereinigung zum Export deut scher Lehr- und Lernmittel nach China« erschienen (Bbl. 1912, Nr. 235). Sie geht von dem Gedanken aus, daß Deutschland bis her im Vergleiche zu England und Amerika viel zu wenig Kultur arbeit in China geleistet hat. Beim Ausbruch der Revolution ist in Deutschland eine »Chinamüdigkeit« entstanden, die nicht nur verhängnisvoll, sondern auch ganz unberechtigt ist. Gerade die Revolution hat den fremden Einflüssen erst recht Tür und Tor ge öffnet; besonders zur Reform ihres Schulwesens haben die Chine sen die Hilfe der großen Kulturnationen nötig. Um aber dabei gegen die übermächtige Konkurrenz seiner Mitbewerber in China aufkommen zu können, muß Deutschland außerordentliche An strengungen machen. Aufgabe des Buchhandels ist es, die Aus fuhr von Lehr- und Lernmitteln nach China zu organisieren, da die Arbeit einzelner Firmen keinen genügenden Erfolg zeitigen kann. Um diesen Zweck zu erreichen, schlug der Börsenverein vor, »den Zusammenschluß aller Beteiligten zu einer Export-Vereinigung herbeizuführen, deren Aufgabe es sein soll, den chinesischen Markt für die Aufnahme deutscher Lehr- und Lernmittel usw. durch ge meinsam zu vereinbarende Mittel und Wege zu erschließen«. Die Reichsbehörden haben diesem Plane bereits ihre Unter stützung zugesichert, und es ist nur zu wünschen, daß die neue Vereinigung sich der ihr harrenden Aufgabe gewachsen zeigt. Unsere Betrachtungen über die nationalen Aufgaben des deutschen Buchhandels sind von einer Würdigung des nationalen Wertes ausgegangen, der der Gründung der Deutschen Bücherei beizumessen ist. Wie durch seine Mitarbeit an dieser dauernden und ausschließlich deutschen Einrichtung, so wird der Buchhandel im nächsten Jahre auch durch seine Teilnahme an einem vorüber gehenden und internationalen Unternehmen eine außerordentliche nationale Aufgabe zu erfüllen haben. Die Ausstellung für Buch gewerbe und Graphische Kunst wird Gelegenheit geben, die deut schen Erzeugnisse mit denen des Auslandes zu vergleichen. Wenn diese Ausstellung dazu beiträgt, in der Welt die Achtung vor deut scher Leistungsfähigkeit zu erhöhen, für deutsches Wesen neue Sympathien zu erwecken, neue wertvolle Beziehungen anzu knüpfen, so wird das nicht zuletzt ein Verdienst unseres Buch handels sein, und ihm vorzüglich werden die erhofften Erfolge zugute kommen. In dieser Sache ist es freilich mit rein geschäftlichen Erwägungen allein noch nicht getan, eben sowenig wie das bei der Lösung aller anderen nationalen Auf gaben der Fall ist. Patriotischer Opfersinn ist nicht nur in Kriegs zeiten nötig, sondern auch im friedlichen Wettbewerbe der Völker. HerbertBerthold. Aus dem niederländischen Buchhandel. v. (IV siehe Nr. 218.) Jahresversammlung des Verlegervereins. — Schwierigkeiten des neuen Urheberrechts. — Das Niederländische Volksliederbnch. — Billige Kollektionen. — Literarische Notizen. Am 17. September hielt der Nederlandsche Uitgeversbond (Verlegerverein) im Haag seine Jahresversammlung ab, die der Vorsitzende W. Nijhoff mit einer Rede eröffnete, in der er zuerst der Zustände im niederländischen Buchhandel vor 100 Jahren unter der Herrschaft Napoleons gedachte, als er unter sehr strenger Aussicht stand, und französische und lateinische Bücher nur gegen einen Zoll von wenigstens 50 °/o des Wertes und deutsche z. B. nur zu einem Zoll von 75 o. per Kilogramm eingeführt werden konnten. Im Jahre 1813 erschienen in Holland noch nicht 100 neue Bücher, und diese wenigen waren zum großen Teil von wenig Wert. Umsomehr ist die Energie unserer Vorfahren zu bewundern, die sich trotz der schlechten Zeiten zu behaupten wußten und deren Firmen zum Teil noch jetzt mit Achtung genannt werden, z. B. van Cleef, Den Haag; Bahn, Enschede und Loosjes in Haarlem; Kemink in Utrecht, Thieme inZütphen; van Benthem- Jutting, Middelburg; Leiter-Nypels, Maastricht usw. Der Redner erwähnte dann einen Fall, der zu einem freund schaftlichen Streit zwischen der Vereeniging und dem Uitgevers bond Aulaß gegeben habe, und sprach die Hoffnung aus, er werde zu einem glücklichen Austrag gebracht werden, wenn beide Teile sich den veränderten Verhältnissen anpassen wollten. Zum Schluß wurde auf die Gefahren und Schwierigkeiten hingewieseu, die der ß 50 der neuen Auteurswet dem Buchhandel und speziell den Verlegern bereiten könne. Das neue Gesetz hat nämlich auch ein Urheberrecht auf Werke der bildenden Kunst gebracht und bestimmt nun in dem genannten Paragraphen, daß Werke, die unter dem 1548*
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