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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nr. 278. // MdAGEMuchhMel k: Deutschen Deiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. N des Dörsenvereins die viergespaltene Petitzeile oder deren ^ Z;3S Mark jährlich. Dach dem Ausland erfolgt Lieferung N Daum 15 Pf..'/«6.13.50 M..'/2S. 26 M..'/. 6^50 M.. für Dicht er über Leipzig oder dur.' " " -- ^ ^ ^ ^ ^ "" Leipzig. Monlag den 1. Dezember 1913, 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil Aus dem englischen Buchhandel. vm, <VII siehe Nr, 234,) Zur Lage, — Der Kampf gegen die unsittliche Literatur, — Die meist- gekauften englischen Romane, — Folgen der ilberproduktion. — Neu erscheinungen. — Messrs. Sotheby, Wilkinson L Hoöge. Mr, Herbert Jenkins, einer der neueren tatkräftigen eng lischen Verleger, hielt am 26. September in Andertons Hotel vor der Londoner Abteilung der dlutionul Looktraäo Lodet) einen längeren Vortrag, der für die Bestrebungen der Verleger und Sor timenter charakteristisch ist, Redner wies zuerst auf die große Unkenntnis hin, die manche Verleger in der Beurteilung des Sortimentsbuchhandels bewiesen, und sprach dann über die voll ständige Verkennung des Verlcgerstandpunktes seitens der Sor timenter, Sie sei um so beklagenswerter, als die Verleger auf die Sortimenter und die Sortimenter auf die Verleger ange wiesen seien und beide Teile dieselbe Ware Vertrieben, nämlich das fertige Buch, Man habe fälschlich von verschiedenen Seiten dem Verleger vorgeworfen, daß er alle Vorteile einheimse und dem Autor, wie auch dem Sortimenter keinerlei Verdienst gönne. Dies sei durchaus nicht der Fall, behauptete der Redner, viel mehr wäre cs der Sortimenter, der einen wirklich großen Nutzen erziele. Dieser Nutzen sei vor einigen Jahren so groß gewesen, daß er zu einer Krisis im Buchhandel führte, da die Sortimenter zu üppig wurden und den erzielten großen Gewinn großmütig mit dem Publikum teilten. Das ging schließlich so weit, daß der gesamte Sortimentsbuchhandel Großbritanniens vor dem tat sächlichen Bankerott stand und nur durch das von den Verlegern ins Leben gerufene Netsystem gerettet wurde. Das Netshstem, dem man anfangs von berufener und unberufener Seite viel Widerstand entgegengesetzt habe, sei jetzt das starke Bollwerk ge worden, das den Verlags- und Sortimentsbuchhandel gegen die maßlosen Ansprüche des Publikums schütze und beiden Parteien einen zum Leben hinreichenden Gewinn abwerfe. Jetzt drohe nun dem Netsystem wieder eine große Gefahr, indem einzelne Verleger, durch die übergroße Konkurrenz bedrängt, so unklug seien, besonders zur Weihnachtszeit ihren gewöhnlichen Rabatt satz um das Doppelte zu erhöhen. Zum Beispiel habe eine ihm bekannte Firma im Oktober 1912 ihre Bücher mit 3314 °/» und dieselben Bücher im November mit 5V°/-> und mehr angeboten. Ein Sortimenter, dessen Name ungenannt bleiben solle, weigerte sich darauf mit Recht, für die im Oktober bestellten Werke höhere Preise zu zahlen, als für die im November bezoge nen, Ein anderer Sortimenter protestierte gegen diese Verleger- Praxis, indem er sein Konto mit der Verlagsfirma schloß. Auch die Sortimenter sündigten gegen das Nettoabkommcn, indem sie an öffentliche Bibliotheken, Schulen usw, von Net-Büchern 10 °/i> Rabatt abgäben, oder sie umgingen cs, indem sie von Sub- jektbüchern einen höheren, als den lokal üblichen Rabatt bewillig ten, der bei großen Kontrakten mit öffentlichen In stituten oft ungeahnte Höhen erreiche. Die LssodateZ öovlcsellers seien zwar beständig auf der Wache, um den Sünder gegen das Net-System zu fassen und ihm die Zufuhr abzuschneiden, aber in der Zwischenzeit habe der listige Fuchs seinem Konkurrenten die Kunden abgejagt. Krieche er dann reumütig zu Kreuze, so sei allgemeine Freude im Sor- Börsenblatt für ten Deutschen Buchbandel. 80. Jahrgang. timenterlager, gerade wie im Himmel, wo auch über den bekehr ten Sünder mehr Freude herrscht, als über 99 Gerechte, Mr. Jenkins beklagte sehr die große Verschiedenheit der Bedingungen, die von den verschiedenen Verlegern den Sortimentern gemacht würden, und wünschte, daß darin eine gewisse Einigung erzielt würde, umsomehr, als auch die Sortimenter sich keineswegs einig und klar darüber seien, welche Rabattsätze sie von den Verlegern beanspruchen können. Nach Meinung des Redners müsse den Verlegern und Sortimentern eine gewisse Vertrags- und Bewegungsfreiheit zugestanden werden. So erwarteten der Käufer von großen Massen und der Barzahler bessere Bedingungen als der Käufer von ein paar Exemplaren, der möglicher Weise noch einen längeren Kredit beanspruche. Das fei vom kaufmännischen Standpunkt auch ganz gerechtfertigt. — Verleger und Sortimenter spekulierten beide in Büchern und sie sollten beide versuchen, sich gegenseitig besser kennen zu lernen, um in gewissen Fällen, wo ihre beiderseitigenLebensinteressen auf dem Spiele ständen, fest Zusammenhalten und handeln zu können. Neuerdings sei nun die Idee aufgetaucht, daß die Mitglieder der -Xssodatell Loolrsellers' und die der kubliskers' tVssooiatiou ein Komitee wählen sollten, das viermal im Jahre zusammentritt, um etwaige strittige Punkte zu schlichten und gemeinsam über Mittel und Wege zu beraten, den Verkauf und die Verbreitung der Bücher zu fördern. Ließe sich diese Idee verwirklichen, so sei ein großer Schritt vorwärts geschehen, und man könne dann daran denken, die Ra battgrenze der Subjektbücher festzusetzen, und die Zuwiderhan delnden, gerade wie jetzt bei den Net-Büchern, zur Verantwortung zu ziehen. Auch müßten dieVerleger in ihrem eigenen Interesse wie im Interesse des Sortimentsbuchhandels daran denken, eine be stimmte Frist zwischen dem Erscheinen der ersten teurenAuflage von Romanen und der billigeren Volksausgabe, besonders der jetzt so beliebten 7 cl net-Ausgaben, einzuhalten, da die schnelle Auf einanderfolge der teuren 6/—-Ausgabe und der billigen 7 ü- Ausgabe die Sortimenter von dem Bestellen der elfteren abhalte, weil das Publikum sie nicht kaufen wolle und vorzöge, zwei oder drei Monate auf das Erscheinen der billigeren Ausgabe zu warten. Ein Zeitraum von etwa zwei Jahren würde es dem Buchhändler ermöglichen, die teure Ausgabe zu verkaufen, und den großen Leihbiliotheken Gelegenheit geben, ihre überzähligen oder antiquarischen Exemplare (Dubletten) an das Publikum loszu schlagen, Die 7 ü net-Bücher hätten das Publikum an das Bücher kaufen gewöhnt und seien für den kleineren Sortimenter ein gro ßer Segen, Die Verleger dürften sich im eigenen Interesse nicht durch die Autoren zur Herausgabe neuer billigerer Auflagen innerhalb zweier oder dreier Monate nach dem Erscheinen der 6/—-Ausgabe zwingen lassen, — Die Versammlung folgte den Ausführungen des Redners mit großem Interesse, und in der sich anschließenden Debatte wurden verschiedene Stimmen für und gegen die gemachten Vorschläge laut. Nach dem Danke der Ver sammlung sprach der Vorsitzende zum Schluß den Wunsch aus, daß das vorgeschlagene Komitee der Verleger und Sortimenter recht bald ins Leben treten möchte. Diese Auslassungen über die im englischen Buchhandel herr schenden Zustände fanden durch die Äußerungen der Schriftsteller des »Oolqukou 6Iud ok tbe Iloval I.iterarv 800101)-« am 22. Okto- 17V8
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