^ 74, 2. April 1913. Fertige Bücyer. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 3491 -- Ein großer Dichter! Da ist einer unter den Döhmsrwäldlern, Hans Watzlik mit Namen, der wohl schon lange Sein Kind mehr ist, denn er hat gar viele Iahrs hindurch in einem der höchstgslegenen und weltabgeschiedensten Psarrdörser desDöhmer- waldes als Volksjchullshrer verbracht. Wer wußte Wohl, daß es einen Hans Watzlik gegeben hat? . . . Nnd nun bat es sich plötzlich hsrausgestellt, daß das Schulmsisterlein ein großer Dichter ist! Man denk' nur: Ein großer Dichter! Wie es gekommen ist mit dieser Erkenntnis, weiß ich nicht. Wer dem Hans Wahliß gesagt hat, daß er mehr könne, als den Bakel schwingen und die alte Geige stimmen, und wer ihm geraten hat, all dis Blättlsin, aus denen er seine erfundenen Ge schichten vermerkt hatte, einem bsrussnsn Menschen vorzulsgsn, weiß ich auch nicht. Aber eins ist sicher: der Verlag L. Staackmann in Leipzig hat in den jüngsten Tagen des Dorslehrers Hans Watzlik erstes Buch, die Novellen- jammlung „Im Ring des Gjssrs" herausgsbracht. Nnd da geht einem das Herz über, wenn man sich in so viel Äsinhsit und Schönheit Verliesen kann, wenn man genießt, was so völlig gereist und ausgegorsn ist. Ein reines und ein schweres Buch, genug rein und genug schwer, um Hans Watzlik mit einem Mal zu den Bedeutenden unserer zeitgenössischen Literatur zu zählen. Was diesen „Erzählungen aus der Vergangenheit des Döhmsrwaldss" be sonderen "Reiz verleiht, ist dis Stärke ihrer künstlerischen Konzeption und das Edle und Vollwertige des durchaus dichterischen Ausdrucks. Sie gleichen gewissermaßen Speichern, in denen der Dichter dis naive Nrkrast seines Schöpsertalsntes zusammsngstragen hat. Wie prachtvoll gelingt Watzlik zum Beispiel die Schilderung des Grauenhaften, Gespenstischen, das über der Novelle „Dis verlorene Herds" ausgsbreitst liegt, und wie wunderbar trifft er den Ton, in dem er von dem armen „Elsndbijchos" erzählt, von dem grundgutsn Einsiedler, bei dem einmal der leibhaftige Gottseibeiuns in der Verkleidung eines kaiserlichen Gbristen erschienen ist, sich mit ihm zum Würfelspiel gesetzt und seine teuflische Seele an ihn verloren hat! Nnd wie der Bruder Elsnd- bischof des Satans Seels sein säuberlich in sine Glasflasche gesteckt hat und des frommen Glaubens war, daß nun allem Teuflischen aus der Welt ein Ende sei. Als er aber eines Tages ins Fläschchen nach der Seels des Satans geguckt hat, da war sie auf und davon. . . Nnd aus Erden ist hernach nichts besser geworden." Leo Heller, in „Breslauer Morgen-Seitung". Mit ailsm Nachdruck mache ich den Sortimentsbuchhandel auf den neuen Dichter und sein erstes Werk „Im Mng des Gssers" aufmerksam. Hier eröffnen sich große Aussichten! Ich offeriere nochmals zur <Arobs 1 bis 2 Exemplare mit 40 Prozent; Einsührungspartls IM Leipzig. L. Staackmann Verlag. »öiscnblat, ,ür d-n D-ut,ch-n Buchi-nd-I. M. J°hrg»„g.