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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-15
- Erscheinungsdatum
- 15.11.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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12342 Börsenblatt f. b. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .4P 266, 15. November 1913. darin geworden. Dieser Erfolg, den das Grossosortiment auf die sem begrenzten Gebiete erreicht hat, ist ein ehrlich erkämpfter, und es wäre ungerecht, wenn man ihm dabei Schwierigkeiten bereiten wollte. Es würde auch seinen Verteidiger im Zeit schriftenhandel finden, der es nicht mehr entbehren kann. Ganz anders dagegen verhält es sich mit dem Schulbücher geschäft, an dem dem Grossosortiment an und für sich sehr wenig gelegen ist, und das ihm gewissermaßen nur als Lock speise dient, um den Auchbuchhändler schon in seinem Anfangs stadium zu sich herüberzuziehen und festzuhalten. Hat es ihn erst einmal in den Fingern, dann erzieht es ihn erst zum Konsumenten seiner übrigen Bedarfsartikel und zum eigentlichen Konkurrenten des regulären Buchhandels. Durch seine billige Lieferung, seine Kataloge, Prospekte und sonstige Hinweise und Unterstützungen in pekuniärer Hinsicht wird es zur eigentlichen Nährmutter des Auchbuchhandels. Dieser, von Hause aus nur Lieferant von Volksschulbllchern, bezog früher seinen Bedarf mit verkürztem Rabatt meist vom Verleger direkt und dachte bei feinem bescheide nen Nebenverdienst gar nicht daran, sich weiter auszudehnen. Jetzt kommt mit einem Mal der Grossist als Eindringling, bietet dem Auchbuchhändler billigere Preise, und dieser hat nun nichts Eiligeres zu tun, als durch Unterbieten der Ladenpreise und an dere Mätzchen das Publikum an sich heranzulocken, sich auch auf Bücher für höhere Schulen und andere Brotartikel zu werfen und dem regulären Buchhandel das Wasser abzugraben. Da er ohne jede Kontrolle des Börsenvereins arbeitet, und sein Lieferant in den seltensten Fällen zu ermitteln ist, übt er sein zersetzend wir kendes Werk ungestört aus. Der Verleger büßt den Bezieher zu Wiederverkäuferpreisen ein, und das Sortiment verliert eben falls feine Kundschaft. Der Umsatz der Schulbücher und auch der Brotartikel steigt dadurch aber keineswegs, und das Grossoge- schäft kann daher als Kulturfaktor aus diesem Gebiete nicht an gesehen werden. Im Gegenteil, er ist hier ein dem Buchhandel lästiger, unbequemer und vollständig überflüssiger Eindringling, der Verlag und Sortiment gleichmäßig schädigt und keine neuen Werte schafft. Es ist daher dem Buchhandel nicht zu verdenken, wenn er nach Mitteln und Wegen sucht, sich dieses Schädlings zu erwehren. Die von mir und einigen anderen Firmen bisher bereits im stillen geübte Selbsthilfe genügt aber nicht. Sie kann erst dann von rechter Wirksamkeit sein, wenn sie allgemein geübt wird, wenn dem Auchbuchhandel auf Grund der zu revi dierenden Verkaufsordnung direkt überall nur mit 15-16°/-7° geliefert wird, und wenn auch das Grossosortiment ihm keine Vorteile mehr bieten kann. Das ist allerdings nur dann voll ständig durchzuführen, wenn, wie es bei Volksschulbllchern meist der Fall sein dürfte, diese nicht vom Barsortiment zu beziehen sind. Schwieriger ist die Sache schon mit den Schulbüchern für höhere Schulen, die vom Barsortiment ausgeliesert werden. Sie diesem entziehen, würde nicht im Interesse des Sortiments liegen, auch würde sich das Barsortiment, für das der Schulbuch handel ein wichtiger Lebensnerv ist, mit Händen und Füßen da gegen sträuben. Es würde aber meines Erachtens unschwer dafür zu haben sein, daß es die Schulbücher dem Grossosortiment, das ja ohnehin sein direkter Konkurrent ist, mit Aufschlag, und dem Auchbuchhandcl, soweit er von ihm direkt bezieht, mit verkürztem Rabatt liefert, wenn dies zum buchhändlerischen Gesetz erhoben wird, denn es hätte ja ebenfalls direkten pekuniären Vorteil da von, wie der Verleger. Wenn nun auch durch derartige Maßnahmen der Auchbuch handel keineswegs vollständig beseitigt werden wird, weil er den Bücherhandcl stets nur als Nebenerwerb betreibt und sich, wenn auch seufzend und schimpfend, schließlich selbst mit dem geringe ren Nutzen begnügen wird, so wird er sich doch in eng gezoge nen Grenzen halten, vor allem aber nicht mehr in der Lage sein, durch Extravorteile das Publikum an sich zu locken. Dem Grosso- buchhandel wird es erheblich schwerer fallen, ja in den meisten Fällen überhaupt nicht gelingen, solche Firmen mit kleinem Um satz a» sich zu locken, weil er gegenüber dem Verleger keine Vor teile mehr bieten kann. Er wird sich auf Gewinnung solcher Fir men beschränken müssen, die aus sich selbst heraus zu größerem Bedarf auch auf anderen Gebieten gelangt sind, aber er kann sie nicht selbst mehr dazu erziehen. Wenn dies Ziel erreicht wird, so wird schon dem Sortiment und Verlag erheblicher Nutzen gestiftet werden. Daß es sich hierbei nicht nur um Vermutungen handelt, beweisen die häufig vorkommende» Fälle, daß Firmen, die bereits zum Grossobuchhandel überge gangen sind, nachträglich doch wieder ihre Schulbücher von uns direkt beziehen, weil sie sie vom Grossisten infolge des Preisauf schlags auch nicht billiger erhalten können, dafür aber häufig mit erheblichen Verspätungen und mit sonstigen Nachteilen. Aller dings liefern wir den Kommittenten des Grossisten ausnahms los niemals direkt und auch in solchen Fällen nur mit dem Umwege über Leipzig, wenn der Vorrat dort, wie es zur Schulbücherzeit nicht zu vermeiden ist, ausgegangen ist. Auch werdenRUcknahmen und Umtausch grundsätzlich fast stets abgelehnt, während wir direkten Beziehern und dem regulären Buchhandel stets entgegenkonuneu, wenn es irgend angängig ist. Das sind notwendige und erlaubte Kampfmittel. Es handelt sich nun darum, den gesamten Schulbuchverlag dazu aufzufordern, die geschilderten Maßregeln zu ergreifen, sei es aus eigenem Interesse, sei es im Interesse der Gesamtheit des regulären Sortiments, einen Paragraphen in die Verkaufsord- uung nufzunehmen, in dem der Rabatt wenigstens für Schul bücher an den Auchbuchhandel ziffernmäßig festgelcgt wird, wenn nicht überhaupt für alle Lieferungen. Zweitens würde dem Grossosortiment, das ebenfalls darauf zu verpflichten wäre, so lange nur mit entsprechendem Aufschlag geliefert, bis es die vom Börsenverein geforderte Liste seiner Abnehmer zu treuen Händen hinterlegt. In dem Kreisverein für Ost- und Westpreutzen und im Kreise Norden hat man bereits diese erste Forderung aufgestellt, für Mecklenburg hat man längst die erste Bestimmung selbständig in dessenBezirk eingeführt. Weitere Kreise werden folgen. Der Deutsche Verlegerverein wird gebeten werden, zu der Forderung Stellung zu nehmen, und wird hoffentlich seine Mitglieder zur Zustimmung bewegen können, so daß die Annahme eines diesbezüglichen An trags in der Hauptversammlung des Börsenvereins keinem ernst lichen Widerstande begegnen wird. Hoffen wir das Beste! Georg Schmidt. Die Veröffentlichungen der Gutenberg-Gesell schaft im Jahre l9I3. Nachdem am 22. Juni a. a. die jährliche ordentliche Mitglieder versammlung der Gutenberg-Gesellschaft in Mainz getagt hat, sind jetzt »eben ihrem 12. Jahresbericht*) mit einer Beilage,**) dle den Festvortrag enthält, zwei neue Nummern (12/11) der Berösfentlichun- gc»***) an die Mitglieder versandt worden. Aus dem Jahresbericht erfahren wir, daß die versprochene Ver öffentlichung einer größeren Arbeit von Hans Kögler über die Basler Zierinitialen leider nicht möglich war, weil das Werk noch nicht bruckserttg ist, daß aber der unermüdliche Oberbibliothekar der Lanbes- bibltothek zu Wiesbaden, Gottfried Zedler, diese Lücke durch einen Bei trag über die Mainzer Ablaßbriefe der Jahre 1454 und 1455 in dankens werter Weise ausgefllllt hat. Dies Werk ist so umfangreich geworden, daß es als Doppelheft ausgcgeben und als VereinSgabe für zwei Jahre (1912/13 und 1913/14) angesehen werben m»ß. Ferner wird konstatiert, daß die Gesellschaft wieder 28 Mitglieder verloren hat, denen nur 7 Neuanmeldnngen gegenllberstehen, und daß sie Infolge dessen ihre» Jahresbeitrag zum Gutenbcrg-Museum von 2999 auf ./( 1599 hat hcrabsetzen müssen. Es scheint uns eine Ehrenpflicht ge rade des deutsche» Buchhandels zu sein, dle Gutenberg-Gesellschaft in ihren gemeinnützigen Bestrebungen zu stützen, und es bedarf wohl nur *> Gutenberg-Gesellschaft. 12. Jahresbericht, erstattet in der ordentlichen Mitgliederversammlung zu Mainz ani 22. Juni 1813. Mainz 1913: G. A. Walters Druckerei. 27 S. 4". **) Beilage zum 12. Jahresbericht der Gutenberg-Gesellschaft Adolph Tronnter: Über Gutenberg-Bildnisse. Mainz 1913: G. A. Walters Druckerei. 81 S. 4°. ***) Veröffentlichungen der Gutenberg-Gesellschaft. 12. 13. Die Mainzer Ablaßbriefe der Jahre 1454 und 1455. Von Gottfried Zedler. Mit 19 Das. in Lichtdruck, 1 Las. in Zinkätzung n. 14 Tcxt- abb. Mainz: Gutenberg-Gesellschaft 1913. Text: 4 Bll., 119 S. 4") Tafeln: 2'. lFartsetznng ans Seite 12415.)
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