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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1913
- Strukturtyp
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- 1913-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1913
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- Deutsch
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Nr. 248. WNUMjrllWMMlM Für Mitglieder des Dörienvereins 5^ Die ganze Seite umfaßt 360 vlergejpalr. Petitzeilen, die Seile »» » oder deren Raum kostet 30 "Pf. Dei eigenen Anzeigen zahlen 1 » Mitglieder für die Seile N) Pf.. für >/, S. 32 M. statt 36 2N.. ^ teilen i» Erscheint werktäglich 4 ist der Dezugspreis im Milgliedsbeitrag eingesHlossen. 4» » weitere Exemplare zrsm eigenen Gebrauch kosten »e 3d Mark ^ 2 jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark beiDostüoerweisung für'/, S. 1? M. statt 18 M. Stellengesuche werden mit 10 Pf. pro 4 innerhalb des Deutschen Gleiches. Nichtmitglieder im -»Seile berechnet. — Sn dem illustrierten Teil , für Mitglieder ^Deutschen Reiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. »»des Dörsenvereins die vieraespaltene Petitzeile oder deren tt 436 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung ^z ^M..S. 26 M..'/, S. 50 M.; für Nicht- rüber keinxiei ttder d„r«4, Kre,i,b„nd «n Ni^tmitalieder in ^Mitglieder 40 Pf., 32 M-, 60 M., 100 M. — Deilagen werden ^ angenommen.-BeiderseitigerErfüllungsort ist Leipzig )über Leipzig oder durch Kreuzband, an Nichtmitglieder in^mitgli. »diesem Falle gegen 5 Mark Suschlag für jedes Exemplar. ^nicht 0 Leipzig, Freitag 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Herbstversammlung des Verbandes der Kreis und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel in Goslar am 20. und 21. September 1913 (Fortsetzung zu Nr. 247.) Punkt 2 der Tagesordnung. Kreditmiß stände im Buchhandel und Mittel zu ihrer Besserung. Herr Gottlieb Braun, Marburg, als Referent: Meine Herren! Ich kann mir Wohl den Hinweis darauf ersparen, daß heute alle Geschäftsbetriebe über Kreditmißstände zu klagen ein Recht haben, daß aber diese allgemeinen Kreditmitzstände sich im Buch handel besonders bemerkbar machen und eine Besserung erfor dern. Da ich nun schon öfter hören mußte, wenn ich diese Dinge in Leipzig oder sonstwo anschnitt: »Braun steht zu schwarz«, so habe ich mir diesmal vorgenommen, nicht lediglich von meinen Beobachtungen und Erfahrungen zu sprechen, sondern habe an ca. 200 Firmen vorher einen Fragebogen versandt. Die Antworten haben mir aber doch die Richtigkeit meiner Beurteilung der Lage und die Notwendigkeit baldiger gründlicher Abhilfe bestätigt. Für wie wichtig die Erörterung dieser Frage gehalten wird, geht allein schon daraus hervor, daß von den 200 Firmen trotz der Ferien zeit 135 umgehend und ausführlich antworteten. Wenn ich von »Kreditmiß ständen« spreche, so ist da mit natürlich nicht die gerade im Buchhandel unvermeidliche Not wendigkeit des Rechnungsverkehrs mit ständigen pünktlichen Kunden gemeint, vielmehr die systematische und schädliche Aus nutzung des Kredits; auch nicht der Kredit seitens des Sortimen ters beim Verleger oder Barsortimenter, sondern seitens des Publikums bei dem Buchhändler. Ich werde daher im weiteren hierfür öfters das Wort »pumpen« gebrauchen. Wo im Buchhandel bestehen Kreditmiß stände? Es lag in der Natur der Sache, daß ich mich in erster Linie an sämtliche Städte mit Universitäten und technischen Hochschulen wandte, an die Vertriebsstellen für wissenschaftliche Literatur, wo allezeit der regste und vielseitigste Bedarf an Büchern sein wird; ferner an Großstädte mit großem Bücherbedarf. Es hat sich dabei bestätigt, daß unter einem Kreditmitzstände in be sonderem Maße die Städte mit Studentenkundschaft zu leiden haben, während aus anderen Städten, wie Frankfurt, Elberfeld und Hamburg, die Berichte günstiger lauten. Teils wird dort prinzipiell nicht gepumpt, teils Kredit nur in normaler Weise in Anspruch genommen. Die Art des Geschäftes bringt es ja mit sich, daß Fortsetzungen geliefert oder Nova zur Ansicht gesandt werden. Diese an sich nicht schädigende Art des Kredits steht auch hier gar nicht zur Erörterung. In den Universitäts städten aber ist die Klage über Kreditmitzstände und der Notschrei nach Besserung allgemein. Ich habe leider bestätigt gefunden, daß ich nicht zu schwarz sehe, und daß Zweifel allenfalls nur diejenigen haben können, die ent weder die Verhältnisse nicht kennen oder nicht rechnen, vielleicht aber auch der Ansicht sind, daß der wissenschaftliche Sortiments buchhandel nicht wichtig genug ist, als daß sich die Allgemeinheit des Buchhandels mit seinen Nöten einmal beschäftige. Woher kommt es, daß gerade der Buchhandel unter den Kreditmiß ständen besonders zu leiden hat? Einmal, weil infolge des besonders umfangreichen Kreditie- rens zuviel Barkapital festliegt und nicht genügend schnell und oft genug im Jahr umgesetzt wird. Dann aber sind es die eigenar tigen Verhältnisse des Buchhandels selbst, die derartige Mißstände mit ihren unausbleiblichen Verlusten keinesfalls für die Dauer vertragen. Der Verkaufspreis ist uns vorgeschrieben. Wir können nicht erhöhte Geschäfts- und Betriebsspesen, neue Steuern, Versicherungen, Ladenmiete und vor allem nicht den durch das un vermeidliche Kreditieren entstehenden Zinsverlust und die damit verbundene Mehrarbeit und Verlustquote mit einkalkulieren und dementsprechend die Preise festsetzen, wie es in anderen Branchen möglich ist und auch geschieht. Auch beim Einkauf sind wir gebunden dadurch, daß wir auf eine bestimmte Bezugsquelle (den Verlag) angewiesen sind, ebenfalls im Gegensatz zu anderen Branchen, die die Möglichkeit haben, unter mehreren Einkaufs möglichkeiten die vorteilhafteste und kaufmännisch rationellste zu wählen. Die wenigen Konkurrenzartikel, die uns auch im Buch handel heute etwas Ähnliches ermöglichen, bestätigen als Aus nahme nur die Regel. Wir müssen jedenfalls sehen, wie wir die Anforderungen des gesamten Geschäftsbetriebes mit unserem festgesetzten Bruttonutzen in Einklang bringen. In allgemein schlechten und flauen Zeiten leidet der Buchhandel weiter dar unter, daß an Büchern zuerst gespart werden kann, daß also die Ge fahr besteht, daß die Lasten zwar gleich bleiben — wenn nicht höher werden —, der Umsatz aber nicht entsprechend gesteigert werden kann. Ich will hier gleich einem etwaigen Mißverständnis Vor beugen, als ob ich unsere Verhältnisse mit einheitlich festen Ver kaufspreisen an sich etwa für schlechter hielte als die willkür liche Preisbildung auf der anderen Seite. Ich muß aber diese Tatsache zur Charakteristik der Lage anführen. Ist es nun berechtigt, gerade jetzt von einer Ver schlimmerung der Kreditmiß st ände zu sprechen? Gepumpt wurde schon immer; ich möchte sogar behaupten, frü her ebenso selbstverständlich und zum Teil noch längerals jetzt. Und so mag sich auch von früher her die alte Unsitte nur weiter- vererbt haben, daß der Buchhändler erst nach bestandenem Staats examen bezahlt zu werden braucht, mit anderen Worten nach einer Anstellung im Beruf. Dieser Auffassung begegne ich wenigstens noch sehr häufig in Briefen, in denen der betr. Kunde rundweg erklärt, daß er nicht in der Lage sei, zu zahlen, aber hoffe, übers Jahr sein Staatsexamen zu machen, um dann alles auf einmal oder nach und nach zu regeln usw. Wenn ein derartiger langer Kredit früher möglich war, so ist das damit zu erklären, daß die Anforderungen des Publikums auch lange nicht so groß waren und die Lasten für Mieten, Steuem, Versicherungen, Gehälter usw. geringer waren. Heute jedoch wird ein weit größeres ständiges Lager vorausgesetzt, alles muß auf schnellstem und teuerstem Wege beschafft werden. Wir selbst müssen weit mehr bar oder kurz fristig regulieren und event. im Bankverkehr enorme Zinsen auf bringen. Wenn also nur im gleichen Verhältnis wie früher ge- 1460 BLrfciiblatt für dcu Deutschen Buchh«ndel. 8V. Jahr««»».
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