10546 Börsenblatt f. d. Dtschn. Tuchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 237, 11. Oktober 1913. ^Verlag _ ^ /uvErteevatUe^ und Kunst T Nur hier angezeigt! Im Oktober wird erscheinen Joseph Conrad Mit den Augen des Westens Roman Einzige berechtigte Übersetzung aus dem Englischen von Ernst Wolfgang Günter Mit einem Vorwort von Franz Savery Umschlagzeichnung von Wilhelm Schulz. Geheftet 5 Mark 50 Pf., in Leinen gebunden 7 Mark Es ist ein russischer Roman, der mit einem düstern Auftakt anhebt, der Ermordung des Ministers von P. - worunter Herr von Plchve zu verstehen ist. Der Held ist ein junger und strebsamer Student, Nasumoff mit Namen, der durch ein unglückliches Mißverständnis mit dem Mörder in Füblung kommt. Dieser, ein überzeugter und enthusiastischer Anarchist, hat bei früheren zufälligen Zusammenkünften NasumoffS uninteressierte Ruhe für überlegte Verschlossenheit, sein indifferentes Schweigen für stumme Bejahung gehalten. Auf diesem tragischen Verkennen eines fremden Wesens — Conrads Lieblings thema - baut sich wuchtig die Handlung auf. Man vergißt beim Lesen, daß ein dichterischer Kopf dies Geschehen er sonnen und gestaltet hat. Man fühlt sich im Innersten ergriffen von der blinden und unerschütterlichen Logik eines Schick sals, das sich unaufhaltsam erfüllt. Nasumoff hat nicht den Mut, dem Mörder, der bei ihm Zuflucht sucht, die Türe zu weisen, willigt zunächst ein, ihm zur Flucht zu verhelfen, wird dann von einer Angst gepackt, die er für Gewissensnot hält, und verrät seinen Gast. Damit ist sein Schicksal besiegelt. Der Mörder wird gehängt. Der Name des Angebers bleibt ungenannt. Nichts aber vermag den Jammer der Doppelstellung zu beheben, in die Nasumoff durch dieses Ereignis ge raten ist. Für die Revolutionäre bleibt er Haldins, des Mörders, Freund und Vertrauensmann, für die Polizeibehörde der Angeber, den man als Werkzeug für künftige ähnliche Fälle in Bereitschaft halten muß. Nasumoff, ehrlich und anständig im Grunde, ist den ethischen Anforderungen dieser Situation doch nicht gewachsen und wird Spitzel im Dienste der Polizei. Eine reist war. Vom ersten Augenblick an fühlt er eine Liebe für das Mädchen, die er sich aber zunächst nicht eingestehen will und gegen die er seine häßlichsten Instinkte zu Hilfe ruft. Umsonst, die Liebe siegt. In dem Augenblick, wo sich ihm die Vermutung aufdrängt, daß das Mädchen seine Gefühle erwidert, gesteht cs ihr sein Verbrechen an ihrem Bruder, verläßt sie, wiederholt seine Beichte bei den Revolutionären, wird mißhandelt; es werden ihm die Trommelfelle gesprengt, und er einer mildherzigen Samariterin nach Rußland zurück, um dort sein elendes Leben zu beschließen. Die Typen dieses Buches, der enthusiastische, feucrköpfige Verschwörer, seine Schwester, ein hochsinniges, unberührtes Mädchen, Nasumoff selbst, Thekla, die Samaritcrin^ ^)eter Iwanowitsch, der Häuptling dcr^NevoluNonäre in Genf, verraten eine Vertrautheit mit dem geheim- Früher sind erschienen DerNigger vom„NarzGlö" R°m°,> Übersetzt von Ernst Wolfgang Günter Geheftet 5 Mark, gebunden 4 Mark 50 Pf. walten erfüllt. Da ist kein Zug verzeichnet, alles ist echt und salzig. Auch die Geschichte, wie der sterbende Nigger eine unerhörte Tyrannis über die Besatzung ausübt, die lastende Unheimlichkeit, die sich allen — und dem Leser Das Biest Novellen übersetzt von Ernst Wolfgang Günter Geheftet I Mark, gebunden I Mark 50 Pf. Prager Tagblatt: ... Auch stimmungsvolle Momente und psychische Akkorde versteht er kunstvoll zu gebrauchen und zu behandeln und zeigt sich so als hervorragender Vertreter deS heutigen modernen vornehmen Schrifttums in England. Bezugsbedingungen: i. R. mit 25"/«, bar mit Partie 7/6 Albert Langen, München