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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1913
- Strukturtyp
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- 1913-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1913
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- Deutsch
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vk 236, 1v. Oktober 1913. Redaktioneller Teil. «Srs-nbl-tt f. d. Dtlchn. Buchhandel. 10443 großer, durchaus unverdächtiger Verleger, der über kenntnis reiches Personal verfügt, ganz sicher angenommen, das Lied von Gustav Reichardt »Was ist des Deutschen Vaterland« sei Ge meingut, während dieser Komponist erst 1884 gestorben ist. Sind aber Verleger und Herausgeber nicht ganz einwandfrei, so mögen sie das untereinander ausmachen, wer von ihnen dem geschädig ten Originalverleger den geforderten Ersatz zu leisten hat, selbst redend nachdem der, der seine Firma dazu hergab, recht kräftig in die Tasche gegriffen hat. Sächsisch-Thüringischer Buchhändler-Verband, E. V. Bericht über die 30. ordentliche Verbands versammlung, abgehalten im »Erfurter Hof« zu Erfurt am Sonntag, den 14. September 1913, vormittags 10)4 Uhr. (Fortsetzung zu Nr. WS.) Die trübe Prophezeiung, die ich im vorigen Jahresberichte wegen des Ausgangs des Prozesses Acrztebuchhandlung kontra Vörsenverein aussprach, ist in Erfüllung gegangen. Jedoch hat sich erfreulicherweise eine einfache und wirksame Maßregel gegen die Vereinsbuchhandlungen durch eine Änderung des ß 3 der Verkaufsordnung finden lassen. Nach diesem Paragraphen gehören die Vereinsbuchhandlungen jetzt zum Publikum im Sinne der Verkaufsordnung und müssen demzufolge als solches behandelt werden. Es steht zu hoffen, daß sich diese Maßnahme als wirk sam genug erweist, die weitere Entwicklung dieser schädlichen Konkurrenten des Buchhandels aufzuhalten. Eine Anfrage des Schweizerischen Buchhändlervereins gab Veranlassung, uns darüber zu äußern, ob der Anschluß der Warenhäuser an den Buchhandel und ihre Verpflichtung auf die Verkaufsordnung von uns als zweckmäßig betrachtet werde, und ob durch den Anschluß und durch die Freigabe des Bezugs die Ausdehnung des Wuchergeschäfts im Warenhaus we sentlich gewachsen sei. Die erstere Frage habe» wir unbedingt bejaht, letztere wenigstens für die Verhältnisse in unserem Verbandsbezirke verneint, da das Warenhaus seiner ganzen Or ganisation nach das Sortiment gar nicht ersetzen könne und sich aus den mühelosen Barverkauf von Partieartikeln beschränken müsse. Ganz zweifellos sind die nichtangeschlossenen und dann stets schleudernden Warenhäuser dem Sortimentsbuchhandel viel schädlicher, wie wir leider auch im letzten Jahre wieder erfahren mußten. Mit dem Zeitungsbuchhandel geht es uns nicht be sonders glücklich. Wenn auch im letzten Verbandsjahre neue Kla gen bei Ihrem Vorstand nicht eingelaufen sind, so hat sich doch wiederholt gezeigt, daß manche der Zeitungen, die wir durch güt liches Zureden zu einem Versprechen künftiger Unterlassung ge bracht hatten, dieses Versprechen dann doch nicht innegehalten haben. So ist es uns leider z. B. in Wernigerode gegangen. Auf der vorjährigen Verbandsverfammlung in Rudolstadt beschäftigte uns der Antrag eines Mitglieds, gegen die Deut sche Gesellschaft zur Verbreitung guter Bücher wegen unlauter» Wettbewerbs klagbar vorzugehen. Wir haben dann dem Auftrag der Hauptversammlung zufolge versucht, den Vörsenverein oder den Verband der Kreis- und Ortsvereine zu einem solchen Vorgehen zu veranlassen, da es sich hier um eine Angelegenheit des ganzen Buchhandels und nicht nur unseres Verbandsbezirks handelte. Beide Vereine haben von einem sol chen Prozeß als aussichtslos abgesehen und abgeraten, und die An gelegenheit hat sich inzwischen in sich selbst erledigt: die genannte Gesellschaft ist — Wohl infolge Ausbleibens des erwarteten Er folgs — recht füll geworden. Die wirtschaftliche Lage des Buchhandels konnte im letzten Geschäftsjahre eine Besserung leider nicht erfahren. Die unklaren politischen Verhältnisse, der hohe Gcldstand und die großen Wertschwankungen, die an der Börse stattgefunden haben, haben den Absatz an Literatur be einträchtigt. Liegt es nun nicht im Bereiche unserer Macht, auf die allgemeine wirtschaftliche Lage einen Einfluß auszuüben, so fragt es sich doch, ob die geschäftliche Organisation des Ein zelnen in manchen Fällen nicht derart ist, daß durch eine Ver besserung derselben nicht auch zugleich eine Verbesserung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse erzielt werden könnte. Es liegt ganz außerhalb der Aufgaben und Ziele eines Kreisvereins, in die in ternen geschäftlichen Verhältnisse seiner Mitglieder einzugreifen, und Ihr Vorstand würde sich mit Recht einer scharfen Abweisung aussetzen, wenn er dies versuchen wollte. Da wir aber die Pflicht haben, für das Wohl und die Ehrenhaftigkeit unseres Berufs einzutreten, so können uns einige Bemerkungen darüber, wo ran es leider im Buchhandel vielfach noch hapert, nicht versagt sein. Es ist kein Zweifel, daß der Buchhandel erst in neuerer Zeit begonnen hat, kaufmännischer zu denken, und es ist, glaube ich, keine Übertreibung, wenn ich sage, daß auch heute noch der Begriff einer geregelten Buchführung in vielen Geschäften nicht bekannt ist. Alle die Maßregeln, die wir zur Steigerung der wirtschaftlichen Lage namentlich des Sortimentsbuchhandels in den maßgebenden Vereinen angestrebt und durchgeführt haben, die Verkürzung des Rabatts an das Publikum und die Behörden, die Bindung an den festen Ladenpreis, die Erhöhung des Ver leger-Rabatts usw. — sie alle können allein dem Buchhandel nicht helfen, wenn er sich nicht auch seinerseits darüber klar zu werden versucht, welche speziellen Mängel sein Geschäftsbetrieb hat, an welcher Stelle er sparen und an welcher anderen Stelle er größere Aufwendungen machen mutz. Dies kann aber der ein zelne nur aus einer guten Buchführung für sein Geschäft ersehen. Nun ist es kein Zweifel, daß gerade in diesem Punkte die Ausbildung des buchhändlerischen Nachwuchses auch heute noch am schlechtesten bestellt ist; andererseits können öffentliche Kurse oder eine Literatur über die Buchhaltung in den seltensten Fällen einem Buchhändler die richtige Anleitung zur Einrichtung einer gerade für ihn geeigneten Buchführung geben, denn die Ver hältnisse im Warengeschäft, aus die diese Kurse gewöhnlich zu geschnitten sind, weichen doch erheblich von den speziellen Ver hältnissen des Buchhandels ab, und es ist gerade von besonderer Wichtigkeit, daß der Geschäftsmann ein richtiges Bild der verschiedenen Zweige seines Geschäfts erhält, daß also der Sortimenter sich berechnen kann: mit welchem Nutzen oder Scha den arbeitet meine Leihbibliothek, mein Journal-Lesezirkel, meine Kunstabteilung, meine Konzertagentur, mein Papiergeschäft, oder welchen Nebenzweig er nun sonst pflegt. Wenn wir erst einmal in dieser Beziehung klare Verhältnisse im Buchhandel haben, so werden auch die großen Jrrtümer bei der Besitzübertragung eines Geschäfts, die schon manchen jungen Anfänger in ganz kurzer Zeit um sein Kapital und seine Selbständigkeit gebracht haben, geringer werden. In vielen Fällen sind genauere Unterlagen für den Wert eines Geschäfts weder vorhanden noch zu beschaffen, und so muß dann eine manchmal abenteuerliche Bewertung der sogenannten ideellen Werte den Verkaufspreis auf die Höhe brin gen, die der Verkäufer erreichen muß, um sein eigenes Kapital nur wieder herauszuholen. Wie soll sich aber der Geschäftsmann in einer kleinen Stadt, wenn er überhaupt den Willen hat, für sich selbst Klarheit in seine Verhältnisse zu bringen — und es gibt auch außerhalb des Buch handels leider eine ganze Menge Menschen, die dies nicht wollen und lieber eine Vogelstraußpolitik treiben —, die nötige Informa tion verschaffen? Die Dienste eines sachverständigen Bücher revisors, der die vorhandene Buchführung prüfen oder eine neue einrichten könnte, sind naturgemäß nicht billig und belasten das Unkostenkonto in mehr als erträglicher Weise. Es wäre aber zu erwägen, ob nicht, sofern sich Interesse dafür zeigt, die Ver bände hier durch Abmachungen für ihre Mitglieder eine wesent liche Verbilligung erzielen könnten. Sollte aus dem Kreise unse rer Mitglieder der Wunsch danach geäußert werden, so ist Ihr Vorstand gern dazu bereit, weitere Schritte in dieser außerordent lich wichtigen Frage zu unternehmen. Mit der Buchführungsfrage hängt aufs engste die Be handlung der Außenstände zusammen. Vor noch nicht gar zu langer Zeit war es im Buchhandel fast allgemein üblich, nur einmal jährlich Rechnungen zu versenden. Das hat sich ja nun schon notgedrungen wesentlich geändert, aber es sollte als IMI«
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