^ 223, 25. September 1913. Sünstig erjchemende Bacher. 0»r>m»i-u ,., r,,qn. «u»-'nd,r 9713 Wir versandten folgendes Rundschreiben: Im Oktober I9IZ erscheint bei Schuster ^ Loeffler, Berlin W. 57 Die trennende Brücke Ein Wiener Roman aus dem Bormärz von Julius von Ludassy Umschlag und Einband von Carl Zander Geheftet M. 3.5O, gebunden M. 4.50 A>ie Heldin dieses 1847 spielenden Romans ließe sich als Gegenbild zur Berlinerin Jettchen Gebert bezeichnen, wenn in der Gestalt der schönen und reichen Jüdin Rebekka Moreno selbst wie in der gedrungenen archi tektonischen Wucht der Dichtung nicht grundsätzliche Unterscheidungsmerk male zutage träten. Man wird im modernen epischen Schaffen lange suchen müssen, ehe sich eine weibliche Gestalt offenbart, die sich dieser wundersamen Erscheinung an die Seite stellen ließe. In ihr verbindet sich Anmut mit Größe, und der kunstvolle Aufbau des Romans wirkt in seiner wohldurch dachten und technisch meisterlichen Formung, die, noch strenger als in Flauberts Frau Bovary, zum mitschwingenden dichterischen Faktor wird, so hinreißend, daß hier wirklich einmal die Verschmelzung von Inhalt und Gefäß zur engsten Geschlossenheit gerühmt werden darf. - Im Kampf gegen eine Umwelt, die ihrer Seele fremd bleibt, geht Rebekka zugrunde. Die äußere und innere Kluft zwischen dem österreichischen Adel und dem Wiener Judentum, über die sie keine Brücke fand, fordert sie als Opfer. Nach Überwindung furchtbaren Herzensausruhrs, der sich in den Katakomben des Stefansdoms entlädt, verläßt sie ihre irdische Bahn, geklärt, geläutert und geheiligt. Das Leben hat sie getötet. Vor Erscheinen be stellt, liefern wir mit Bestellzettel anbei 401° und 7/6