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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1913
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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9542 vöUcnblall!. d. Dlschn. vuchhandel. Redaktioneller Teil. ^>7 220, 22. September 1913. schen Gründen, an dem A. I. nicht Mitarbeiten; die ganze Fülle zum größten Teil mechanischer Schreibarbeit, die ebensogut oder besser von jüngeren, geringer bezahlten Hilfskräften geleistet wer den könnte, bleibt also auf dem Hauptbuchhalter hängen, dessen Kraft und überlegene Einsicht zu schade sein sollte, um sich in sol cher Massenarbeit z» erschöpfen. In der von Herrn Winkclmann dargestellten Form fehlt cs der amerikanischen Buchführung völlig an Entwicklungs- und An passungsfähigkeit, auf die aber ein Buchführungssystem bei der außerordentlichen Verschiedenheit nnd Mannigfaltigkeit der ge schäftlichen Verhältnisse unbedingt schon in der Anlage bedacht sein muß. Nur für 12 Konten hat Herr Winkelmann eigene Spalten mit selbständigen Überschriften; wer mehr Konten braucht, muß sie in der letzten Sammelspaltc für »Verschiedene Konti« unterbringen und nachträglich mühsam wieder ausein anderziehen. Ich habe es erlebt, daß in dieser Sammelspaltc mehr Konten zusammengepfercht standen, als in sämtlichen Ein- zclspalten! Es liegt ans der Hand, daß von »Klarheit« bei solcher Anlage keine Rede mehr sein kann, auch der Zeitgewinn wird immer fraglicher, wenn die häufigen, langen Additionen nicht einmal endgültig sind, sondern wieder umständlicher Zerlegung bedürfen. Die Buchbreite von 70 em saufgeschlagen) bei 13 Spalten ist bereits so nahe an der Grenze der Handlichkeit, daß man höch stens noch um e i n Konto darüber hinausgehen kann. Damit ist aber nicht geholfen. Herr Winkelmann gibt zwar selbst den ge eigneten Weg zur Abhilfe an, aber er schlägt ihn in seinem prak tischen Beispiel nicht ein. Mit roter und schwarzer Tinte lassen sich in 13 Spalten ohne weiteres und ohne irgendwelche Nachteile 26 Konten unterbringen; es ist daher kein Grund, einzusehen, warum Herr Winkelman schon für das 13. und 14. Konto eine Sammelspalte anlegt. Einen wesentlichen Vorzug hat das Verfahren des Herrn Winkelmann vor der Buchführungsform, die sonst fast ganz allgemein unter der Flagge des »amerikanischen Systems« segelt. Es werden nämlich »ach der vorherrschenden Übung die Monats summen des A. I. in das gewöhnliche, von der italienischen Buchführung her wohlbekannte Hauptbuch übertragen, deren ein zelne Blätter jeden Monat eine neue Zahl mit einem völlig nichts sagenden Buchungstext aufnehmen, entweder »An Journal« und »Per Journal« oder »An X Kreditoren« und »Per X Debitoren«. Damit ist in den meisten Fällen gar nichts anzusangen, eine leid lich brauchbare Übersicht liefert dann erst wieder die durch Auf rechnung und Auszug der Hauptbuch-Konten zusammengestellte »Rohbilanz«. Dann ist man aber gerade so weit wie bei der italienischen Buchführung, und die mit dem A. S. angestrebtc übersichtlichere Gliederung bleibt auf das Zahlenmaterial eines Monats beschränkt, das fürs > challcin betrachtet keinerlei maßgebende Schlüsse auf Geschäftsgang nnd Geschäftsentwicklung erlaubt. — Herr Winkclmann überträgt nun, wie gesagt, die Mo natssummen seines Tagebuchs wenigstens in ein mit dem selben L i n i a t u r s ch e m a versehenes »Monatsbuch«, gibt also die Vorzüge der Tabellenform nicht sofort wieder Preis. Ich habe ein derartiges Monatsbuch früher ebenfalls geführt, bin aber wegen der verwirrenden Fülle der auf einer einzigen Doppel seite eng zufammengedrängten Zahlenmassen davon zurllckge- kommen. Im übrigen wird aber, wie ich fürchte, das von Herrn Winkelmann dargestellte praktische Beispiel nicht einen einzigen Anhänger der italienischen Buchführung zur amerikanischen be kehren. Es ist zwar bei der ersten Niederschrift einer Buchung sehr bequem, alle Geschäftsvorfälle fortlaufend in einem einzigen Grundbuch zu sammeln, aber schon Herr Winkelmann steht sich gezwungen, durch Einrichtung der Tageskasse, des Auslieferungs und Remittendenbuchs das Prinzip des einzigen, einheitlichen Grundbuchs zu opfern. Damit ist die Undurchführbarkeit des starren Prinzips zugegeben. Warum bleibt man nun auf halbem Wege stehen, statt entschlossen fortzuschreiten? Der einmal anf- genommene Gedanke der Entlastung des Journals mutz eben folgerecht weiterentwickclt werden, um die berechtigten Ein wendungen der Gegner des A. S. zu entkräften. Ich bearbeite daher sämtliche Geschäftsvorsälle mit übereinstimmender Buchungssormel in Vorbü chern. Jedes Vorbuch ist nach dem bekannten Tabellenshstem angelegt, jeder Posten wird zweimal ausgeworfen, so daß die fortlaufende Kontrollspalte immer dieselbe Summe ergibt, wie die Quersumme der Gegenposten; diese Bücher werden monatlich aufgerechnet, und nur mit ihren Endsununen in das A. I. über nommen. Zur leichteren Lesbarkeit werden die Zahlen der ein- zelnen Konten im A. I. nicht einfach n c b c n e i n a n d e r g c - schrieben, sondern jedes in den Nördlichem vorkommende Konto erhält eine besondere Zeile mit dem entsprechenden Bu- chungstext. Nach diesem Verfahren wird also für die Kasse, das Post scheckkonto, das Bankkonto, femer für den Einkauf in laufender Rechnung und nach Bedarf für jede Gruppe von gleichartigen Geschäftsvorfällen ein besonderes Hilfsbuch geführt. Selbst verständlich ist auch diese »Amerikanische Kasse« nicht dazu da, jedes kleine Postchen aufzunehmcn, sondern muß nach Bedarf ebenfalls ausgiebig durch Hilfsbücher, z. B. für Kundenzahlun gen, Bareinkäufe <im Sortiment), Kleine Unkosten usw., entlastet werden. Die Übertragung der Einzelposten aus die Konto-Kor- rente der einzelnen Schuldner und Gläubiger oder bei Herstel lungskosten auf die Skontri der einzelnen Verlagsartikel er folgt aus diesen verschiedenen Grundbüchern. Eine derartige Anlage bedingt zwar in umfangreichen Be trieben eine ziemlich große Anzahl von Büchern, aber das ist kein Nachteil, sondern ein Vorzug. Denn einmal ist damit die Möglichkeit weitestgehender Arbeitsteilung gegeben, bei der die wertvolleren Hilfskräfte auch für wertvollere Tätigkeit verfügbar bleiben. Ferner braucht jeder Posten, gleichviel welcher Art, als Grundbuchung nur ein einziges Mal geschrieben zu wer den und kann nur in einem einzigen Grundbuch Vorkommen. Auf der nächsten Buchführungsstufe verschwindet der Einzelposten bereits in einer größeren Zahl, bleibt aber an seiner ursprüng lichen Stelle jeden Augenblick schnell und sicher auffindbar, weil er von keinerlei andersartigem Ballast umgeben ist. Für unmittelbare Eintragung in das A. I. bleiben darnach also nur dienicht gruppenweise auftretenden Buchungs posten übrig, z. B. Abgabe vom Warenkonto an eine etwa vor- handene Leihbibliothek, oder in einer G. m. b. H. Übernahme eines im Gläubigerkonto verbuchten Darlehns auf das Stamm kapital, ferner Berichtigungen fehlerhaft gebuchter Posten n. dcrgl. Allenfalls können auch Konten mit zwar fortlaufenden, aber wenig zahlreichen Posten im A. I. direkt gebucht werden; ein Vorbuch der geschilderten Art lohnt sich selbstverständlich nicht, wenn z. B. ans einem Bankkonto nur 2 oder 3 Posten monat lich Vorkommen. Das A. I. verliert bei diesem Verfahren allerdings den Charakter eines »Journals« oder Tagebuchs, auch als »Mo natsbuch« läßt es sich nicht gut mehr bezeichnen, denn es nimmt am Jahresschluß auch die Bilanz und das Verlust- und Gewinn- Konto auf. Es ist streng genommen das Hauptbuch selbst, nur mit dem Unterschiede, daß hier sämtliche Hauptbuch-Konten auf einem Blatt vereinigt stehen und die Geschäftsergebnisse seit der letzten Bilanz sich ohne störendes Blättern auf einmal darbieten. Die »Rohbilanz« entsteht durch die das ganze Jahr durchlaufende Seitenaddition von selbst; etwaige Rechen- oder übertragungs fehler zeigen sich sofort und sind erfahrungsgemäß auch fast immer sofort gefunden. Die sogenannte Kontrollspalle des in den Geschäftsbücherfabriken geführten und auch von Herrn Win kelmann angewendeten üblichen Journalschemas ist für die Roh bilanz allerdings nicht brauchbar, weil dazu eine Soll- und eine Haben-Spalte gehört. Ich wende dafür eine andere Liniatur an, die ich hier nicht darstellen kann, weil sie im Buchdruck erhebliche Satzschwierigkeiten verursachen würde. Der Umfang eines nach diesen Grundsätzen bearbeiteten »Journals« beträgt (bei 40 Zeilen auf der Seite) einschließlich des Abschlusses in der Regel nur 8 bis 10, bei großer Konten zahl allenfalls 12 bis 14 Doppelseitcn jährlich gegenüber 5 Seiten monatlich in dem Beispiel des Herrn Winkelmann. Es wäre theoretisch nichts dagegen einzuwenden, dieses sogenannte lFortsctzunq aus Seite 9587.)
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