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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-08-30
- Erscheinungsdatum
- 30.08.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 201, 30. August 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchkandel. 8639 IKortsetzung zu Zeile 8SS4.I Wie soll aber Abhilfe geschaffen werden? Das bleibt eine offene Frage, die ich leider auch nicht befriedigend beantworten kann. Der Sortimenter mutz jedenfalls das Bestreben haben, sich mehr und mehr zu spezialisieren. Dann kann er auf einem einzelnen Gebiete sich viel intensiver für die in sein Gebiet schlagenden Novitäten verwenden, dann kann er auch besser das betreffende Literaturgebiet und den Interessentenkreis übersehen. Aber das wird ja immer nur in größeren Städten durchführbar sein. Vielleicht wäre aber seine Betätigung in der Nova-Ver sendung aus einem bestimmten Gebiet möglich, wenn auch das Geschäft sonst allgemeineren Zwecken weiter dient. Dann würden sich die Sortimenter einer Stadt nicht gegenseitig so ins Gehege kommen, es wäre lukrativer, und der Verleger könnte sich eben falls mit seiner Nova-Versendung einschränken und nur an ein zelne Firmen liefern. Es könnte dies meines Erachtens aber nur durch Vereinbarung auf dem Boden der Ortsvereine erzielt wer den, und der einzelne Sortimenter müßte gehalten sein, seinem Kollegen auszuhelsen, wenn dieser dem Verlangen eines Kunden genügen will. Aber auch dieser Vorschlag wird schwer durchführ bar sein, weil sich die Einigkeit über die Verteilung der einzelnen Gebiete nicht leicht wird erreichen lassen. Der Verleger an dererseits hat unter den bestehenden Verhältnissen das Bestreben, für seine Nova möglichst viele Firmen zu interessieren. Er wird sie aber nur dahin geben, wo er fleißige Verwendung auf Grund ge machter Erfahrungen voraussetzcn darf. Denn wenn man sich nicht für seine Nova verwendet, ist die Versendung an viele Fir men für ihn auch zu kostspielig und unrentabel. So bleibt es immer ein schwieriges Kunststück für den Verleger, eine unnötige Zersplitterung zu vermeiden und dabei doch möglichst viele tat kräftige Firmen an dem Vertrieb zu interessieren, weil die Be mühungen vieler auch zum Ziel führen. Hierbei das Richtige zu treffen, ist eine der schwierigsten Aufgaben des Verlegers, die bei jedem neuen Werk immer von neuem zu lösen ist. Wer findet den richtigen Weg? Herr S. hat ihn jedenfalls nicht einge schlagen, und er wird mit matten Segeln in den Hafen des alten Systems zurückkehren müssen, bis ein neuer, besserer Wind bläst, der ihn und uns dem ersehnten Ziele zuführt. Georg Schmidt-Hannover. Konkursstatistik. II. Vierteljahr 1913. (I. Vierteljahr 1813, siehe Nr. 104.) Das Börsenblatt meldete im 2. Vierteljahr 1913 die Kon kurseröffnungen von 16 (im. gleichen Vierteljahr 1912: 14; 1911: 13; 1910: 18; 1909: 18) buchhändlerischen Betrieben. Die 16 in Konkurs Verfallenen waren sämtlich der buchhänd lerischen Organisation angeschlossen gewesen und im Adreßbuch des Börsenvereins verzeichnet. Die 16 Konkurseröffnungen betrafen: 7 regelrecht geführte Sortimentsbuchhandlungen (zum Teil mit den üblichen Nebenbranchen), 2 Antiquariatsbuchhandlungen (wovon eine besonders Grotz- antiquariat und in geringem Matze Verlag betrieb), 2 Musikalienhandlungen (verbunden mit etwas Buchsortiment), 1 Kunsthandlung, 1 Reise- und Versandbuchhandlung, 3 Buchdruckcreien, von denen 2 im Nebcnbetrieb eine Sorti mentsbuchhandlung angeschlossen hatten, während mit der dritten ein nur unbedeutender Verlag verbunden war. Es entfiel also auf den Verlagsbuchhandel nur 1 Eröffnung — und auch bei diesem Betriebe lag das Hauptgeschäft in der Ausübung von Lohndruckerei —, während die übrigen 15 Kon kurseröffnungen auf das Konto des Kleinhandels kommen. — Die 16 Eröffnungen beirafen sämtlich natürliche Personen, da runter 1 Nachlaß. Als Gründungsjahre, beziehungsweise Übergangsjahre an die letzten Besitzer der in Konkurs geratenen Firmen waren fol gende zu ermitteln: 1883 — 1887 — 1900 — 1901 — 1903 — 1906 <2mal) - 1907 - 1908 - 1909 - 1910 - 1911 - 1912 (3mal> — 1913. Eine Firma bestand nur 8 Monate lang, und ein Gemeinschuldner hat das übernommene Geschäft nur 6 Monate halten können — höchstwahrscheinlich weil er nicht genügendes Betriebskapital zur Verfügung hatte. Die Konkurseröffnungen erfolgten in den Orten : Altwasser (Bez. Breslau) — Gnesen — Graz (Steiermark) — Hannover — Karlsruhe i. B. — Kiel — Leipzig (2) — Lübeck — Malente- Gremsmllhlen — Nicolai (Kreis Pietz) — Regensburg — Sagan — Straßburg (Elf.) — Themar (Sachs.-M.) — Tilsit. In dcni gleichen Zeitraum wurde im Börsenblatt die Be endigung von 13 Konkursverfahren (1912: 7; 1911: 15; 1910: 14; 1909 : 9) bekanntgegeben, und zwar wurden: a) 3 aufgehoben nach Annahme und gerichtlicher Bestä tigung des Zwangsvergleichs, b) 9 beendigt nach Abhaltung des Schlußtermins, c) 1 eingestellt mangels einer entsprechenden Ak tiv m a s s e. Die 3 Konkursverfahren, die durch Zwangsvergleich ihr Ende fanden (a), betrafen 3 regelrechte, im Adreß buch des Börsenvereins aufgeführte Sortimentsbuchhandlun gen, von denen 1 in einer Großstadt, 2 in Mittel städten ihren Geschäftssiy hatten, über das eine Konkursver fahren (Mittelstadt) war trotz'mehrfacher Bemühungen nichts zu erfahren. Bei dem andern über denJnhaber eines regelrechtenSor- timents in einer Großstadt verhängten Konkursverfahren war eine verwertbare Konkursmasse überhaupt nicht vorhanden. Einige Monate vor Konkurseröffnung hatte nämlich der Gemeinschuldner sein Geschäft in eine von ihm mitgegründete G. m. b. H. einge bracht. Der Geschäftsanteil des Gemeinschuldners war von einem Gläubiger gepfändet und versteigert worden. Der Anfech- tungsprozetz gegen die G. m. b. H., den einzuleiten der Konkurs verwalter den Gläubigern empfohlen hatte, ist mangels hinrei chenden Kostenbeitrages der Gläubiger nicht erhoben worden. Es ist dann unter selbstschuldnerischer Haftung der betreffenden G. m. b. H. ein Zwangsvecgleich zustande gekommen, wonach den nicht bevorrechtigten Gläubigern eine Konkursdividende von 25 °/> in drei Raten gewährt wurde. Die bevorrechtigten Forderungen be trugen 70,35 die nicht bevorrechtigten Forderungen 34 949,84 die Massekosten rund 700 .kt, ausgefallen sind dem nach rund 26 000 -4k. Bei dem dritten durch Zwangsvergleich beendeten Konkurs verfahren in einer Mittelstadt war ebenfalls keine Masse vor handen. Der Konkurs hätte eingestellt werden müssen, wenn nicht die Verwandten der Gemeinschuldner eine Vergleichsquote von 15 °/!> zur Verfügung gestellt hätten. Es kamen zur Zahlung: 1. auf die bevorrechtigten Forderungen 10,80 -4k 2. auf die aussonderungsberechtigten Ford. 1660,97 -4k 3. auf die nichtbevorrechtigten Ford. 15°/, 968,11 -U 4. Massekosten, Kosten des Verfahrens 761,20 .1/ Ausgefallen sind etwa 6500 -4!. Die 9 nach Abhaltung des Schlußtermins beende- t e n Konkursverfahren (b) betrafen 7 regelrechte Sortimentsbuch handlungen, zum Teil mit den üblichen Rebcnzweigen, 1 Anti quariatshandlung, die auch wissenschaftliches Sortiment betrieb, und 1 Sortiments-Zwergbetrieb, der der buchhändlerifchen Orga nisation nicht angeschlossen und nicht im Adreßbuch des Börsen- vereins verzeichnet war. über das zuletzt erwähnte Konkurs verfahren und über das einer regelrechten Sortimentshandlung in einer Großstadt waren die Endzahlen nicht in Erfahrung zu bringen. Die 7 noch übrigbleibenden Konkurse geben folgendes Bild:
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