^ 201, 30, August 1913, Künftig erscheinende Bücher, s F. G. Antal schreibt in einem Feuilleton in der Neuen Freien Presse, Wien u. a.: „In diesem Werk, das trotz des Mangels an sentimentalen Reize» dennoch erschüttert und fesselt, spürt Strobl den geheime» Gesetzen des Lebens nach, sucht die Wunder einer kosmischen Ethik zu erklären und begegnet sich darin mit Maeterlinck und Verharren. Er läßt sich nicht von femininer Behutsamkeit unter jochen wie die großen Flämcn. Sondern sammelt seine zerstreuten Kräfte, um sich vom Geschöpf zum Schöpfer emporzuringcn, um sein klar erkanntes Ziel zu erreichen. Und schrieb den .Elcagabal Kupcrus', den phantastischen Roman einer Zukunft, dessen Wurzeln in unserer Gegen wart ruhen.... ,Kupcrus< ist mehr als ein Roman. Wie ja eine mit Ekrasir gefüllte Bombe mehr ist als ein Eisenkörper. ,EIeagabal Kuperus' ist überhitzte Wirklichkeit, ist Haschisch und Trunkenheit. Eine überreiche Handlung wetteifert mit einer grausam ins Tiefe schürfenden Psycbologik. Das Phan tastische mengt sich mit dem Orgiastischen, das Erhabenste mit dem Niedrigsten, das Reinste mit dem Laszivsten. Man hat das Gefühl, als stürze der Dichter raubtiergleich auf das Leben, um es bis in seine feinsten Fasern zu zerreißen und sein Blut in sich zu saugen.... Mit einem Raffinement, das seinesglei chen vergeblich unter den Routiniers der modernen Epik stickt,... steigert Strobl, ohne zu erlahmen, erbarmungslos den Taumel seines Buches von Kapitel zu Kapitel und schreitet ins Dämonische und ins Unermeßliche.... Nein, das ist kein wesenloses Buch mehr, das ist Leben von einer Intensität und Bizarrerie, von einer Gewalt und Macht, daß cs den Leser wie mit einem Bluthauch übcrströmt. Es ist eine gewaltige und gefährliche Kunst, die mit dem .Elcagabak den Empfänglichen berückt. Es gibt wenige Werke, die eine so ungeheuere Konzentration der Wirkung ausstrahlen. Diese überwältigende Dämonie des Buches aber setzt cs auch leicht einer Mißdeutung aus. Man wird cs als spannenden Roman lesen und seine letzte Weisheit übersehen. Doch es ist mehr, ist das Kultur dokument einer hyperästhetischen Epoche, die an dem Cäsarenwahnsinn des alleinseligmachenden Indivi dualismus krankt. Das ist noch nicht unser Zeitalter, sondern das nächste oder vielleicht das übernächste... - ,Eleagabal Knperus^ ist ein Buch von gefährlichen Reizen.... Es ist ein Höhepunkt moderner Epik, ein Gipfel phantastisch-realistischer Erzählerkunst. Es wird schwer fallen, ein zweites Buch von gleich gewaltiger Faszination zu schreiben." Von demselben Verfasser gelangt gleichzeitig zur Versendung die dritte Auflage von Die knöcherne Hand Geheftet Z.— Mark, gebunden 4 50 Mark Karlsruher Ztg.: „Die hier vereinigten Novellen haben sämtlich hohen Wert, ein erfreulicher Beweis für die Selbstkritik des Verfassers, der wirklich nur das Beste in seine Sammlung aufnahm. Alle hat der Stil eines Meisters der Erzählung geformt, alle sind in der Darstellung von einfach klassischer Reinheit, und alle sind in Stimmungen getaucht, die nur ein Dichter hervorzubringen vermag." Georg Müller Verlag München