115, 22, Mai 1913, Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 5413 Eine weitere den stärksten Erfolg bestätigende Kritik über: vkkk-INäkI) KLIILKst-tslsl OLK Lvl^^LL c^VasBuch des Jahres: In der Überschrift ist eine kühne Prophezeihnng geborgen. Aber sie dürfte auf Bernhard Kellermanns Roman „Der Tunnel" zutreffen. Kellermann entwirft heißen Atems eine Utopie, den Bau eines unterseeischen Riesentunnels, der Amerika mit Europa ver bindet. Seine Darstellung amerikanischer Zustände, Menschen und Be sonderheiten ist in ihrer souveränen, von jeglicher Koketterie freien Echt heit eine Meisterleistung künstlerischen Einfühlungsvermögens. Diese unantastbare Formung des Rahmens ist einer der wichtigsten Vorzüge des Werkes, keineswegs sein größter. Diesen erblicke ich vielmehr in der erstaun lich klaren, echt künstlerischen Komposition des großartigen Zukunftsbildes. Mit so gewaltigem Aufgebot an Menschen, Kapitalien und Katastrophen Kellermann auch operiert, immer steht der dichterische Hauptgedanke in eherner Unverrückbarkeit im Mittelpunkt des Geschehens... Die ent scheidende Sitzung auf dem Dachgarten eines Newyorker Hotels mit ihren charakteristischen, des Humors nicht entbehrenden Einzelheiten, ist der erste Höhepunkt des außerordentlichen Buches. Und es steigt rastlos weiter. Das große, eisenklirrende Epos des Tunnels ist jedoch auch an lyrischen Ruye- punkten keineswegs arm. In einem prachtvollen Furioso stürmt das Buch dahin, das breite Pathos des epischen Vortrags mit der robusten Schlag kraft des Sensationsdramas vermählend. — Ein Teufelskerl ist dieser Kellermann. — Er schrieb zugleich den Film und das Buch des Jahres. Breslauer Morgenzeitung vom 13, Mai 5. kizcnLk > VkkI. äcr " NLkritt 707»