Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19130522
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191305222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19130522
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-22
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5442 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 115, 22. Mai 1913. W ^ Die ersten Arteile über unseren HI M I Neuen Volks-Goethe v°„ Eduard Engel > > Geh. Obsrregierungsrat Adolf Matthias-Berlin im „Tag": Wenn man aus der Tatsache, daß zahlreiche Goelhe-Aus- M gaben in den letzten Jahren erschienen sind und einen erfreulichen W Absatz gefunden haben, einen Schluß ziehen darf, so ist die W Schar der Verehrer Goethes offenbar in beständigem Wachsen ^ begriffen, und man kehrt von den Modernen übersättigt und W angewldert zu alter Weisheit und alter Kunst zurück. Die W Frage: Kennst du Goethe, und wie stehst du zu ihm und seinem M Schaffen? rückt mehr und mehr als eigentliche deutsche Bildungs- W frage in den Vordergrund. . . . Diesem gesunden Zuge der W Zeit kommt Engel gerade recht und gelegen; — er ist der M richtige Mann, der für das Volk zu wirken weiß, weil sein ge- W sunder Menschenverstand ihn bei aller Gelehrsamkeit immer W mit seinem Empfinden in der Nähe des Volkes gehalten hat. M And gerade für eine Goelhe-Volksausgabe ist er gut vorbereitet ^ und berufen. Der Weg zu Goethe, das betont er immer wieder, führt ^ nicht durch Bücher, die über Goethe geschrieben sind, sondern M nur durch Goethes Werke selbst; wer Goethe genießen will, W der muß ihn selber schauen, ihn selber hören. ... So hat W Engel jahrelang immer aufs neue Goethe daraufhin prüfend ^ und wägend gelesen, er hat Freunden und Bekannten der ver- W schiedensten Berufskreise gewisse Dichtungen und Prosaschriften W daraufhin unterbreitet, ob sie für eine dem Volke vorzulegende W Auswahl geeignet oder ungeeignet seien. ... So kommt für W seine Auswahl alles das in Frage, was für Goethes mensch- W liches, künstlerisches wie wissenschaftliches Auswirken bezeichnend W und was für lebendige Dauer in Lerz und Geist des Volkes W von unbestreitbarem Werte ist. . . . Was Engel aber sonst W noch in seiner Ausgabe mehr als andere Volksausgaben bringt, M das wird allgemeinster Zustimmung sicher sein. So die reich W vertretene Spruchpoesie, dieses Bibelwerk der Lebensweisheit W von unverwüstlicher Geltung, das heute wie vor hundert Fahren M für das Leben des Tages seinen gleichen Wert besitzt, das W vielfach aus dem Volke geschöpft, in neuer Wort- und Vers- ^ fassung dem Volke in dichterischer Schöne wiedergegeben und W neu gewidmet ist. — And weiter ist Engel zu danken, daß er ^ reicher als andere Ausgaben den „Westöstlichen Diwan", diese W goldene Weltweisheit des junggewordenen Alten, ausgenommen W hat. Ebenso geht's mit dem „Reineke Fuchs", der mit seinem W anmutigen Witz, seiner geläuterten und seiner künstlerisch ge- ^ hobenen Sprache unseren vielfach formlosen Zeitgenossen mit W ihrer ungeläuterten Sprache und ihrer Witzarmut guttun wird. M Das gleiche gilt von den Fastnachtsspielen. . . . Die Spiele M enthalten soviel Allgemeingültiges, daß wir, von Engels An- W Weisung geleitet, viel Vergnügen daran haben können. Damit komme ich zu Engels Anweisungen: Außer der W Lebensgeschichte und zwei größeren Einführungen: Goethe der W Lyriker und Goethe der Dramatiker und Erzähler, sagen 34 Ein- W leitungen zu den Werken, sowie zahlreiche erklärende An- W merkungen nicht zu, viel, aber auch nicht zu wenig; sie halten W sich frei von allem Aberklugen, Annötigen, Lehrhafteingebildeten, ^ Dummdreistkritischen, kurz von aller „Düntzerei", die soviel An- M heil in unseren Klassikern angerichtet hat, besonders auch in W unseren höheren Schulen. . . . Zum Schluffe sei noch erwähnt, W daß zum „Faust" auch der Arfaust" ausgenommen ist, und daß ^ vom „Argötz" und der Prosafassung der Iphigenie Proben ge- Da noch weitere Besprechungen erscheinen, bit geben sind. . . . Eine reiche Auswahl der Briefe, Tagebücher ^ und Gespräche erscheint hier zum ersten Male als Bestandteil ^ von Goethes Werken und füllt die Dichtung in äußerst ge- ^ schickter Weise mit dem Leben des Dichters aus — Eine Tafel ^ für Goethes Zeitalter, Leben und Werke beschließt das Ganze ^ und geleitet unseren Weg durch die Werke als kluge Führerm. ^ Die trefflichen Bildnisse, Abbildungen und Landschriftenproben ^ sind recht geschmackvolle Beigaben. Alles in allem — Engels ^ Volksausgabe ist eine rechte, echte Gabe fürs Volk, welche mit ^ dazu beitragen wird, die Scheidewand, die zwischen den ge- ^ bildeten und den weniger gebildeten Kreisen vielfach noch be- ^ steht, zu durchbrechen und, wenn's gut geht, mehr und mehr ^ ganz zu beseitigen. M Hamburger FremdenblaLt: Die Ankündigung, die in den Worten „Eine neue Goethe- M Ausgabe" liegt, mag bei vielen Lesern die Frage auslösen: M „War das nötig?" Laben wir nicht an Ausgaben der Werke ^ Goethes eine so reiche Überfülle, daß eine neue, nach irgend ^ welchen Rücksichten geordnete Ausgabe als ein opus operatum M erscheint? Zunächst mag solche Erwägung einen Anschein von ^ Berechtigung haben,insbesondereseitdem der sogenannte „Volks- ^ Goethe" erschienen war und dem deutschen Volke das zu bringen M versucht hatte, was an Goethes Werken Ewigkeitswert hat. ^ Aber diese Ausgabe hat allgemein enttäuscht; das, was er- ^ wartet wurde, ist nicht erfüllt, und es klafft noch immer eine M Lücke zwischen den billigen Aniversum-Ausgaben und der Ge- W samtausgabe der Werke des Dichters. Diese auszufüllen, haben ^ in gemeinschaftlicher Arbeit der Verlag von Lesse L Becker in M Leipzig und Professor vr. Eduard Engel versucht. Von W Eduard Engel ist bekannt, daß er aller trockenen, geisttötenden M Philologie den Krieg erklärt hat; auch in der Einleitung dieser M Ausgabe zieht er mit Recht wieder gegen die „Düntzerei" zu M Felde; und in ausgesprochenem Gegensatz zu ihr hat er seine ^ Volksausgabe veranstaltet Er hat sich bemüht, alles das aus M des Dichters Werken zu geben, was die Jahrhunderte über- M dauern wird; gewiß ist alles interessant, was von Goethes Land W stammt, aber nicht alles verdient in einer Sammlung zu bleiben, ^ die Goethe in seiner Vollendung, als den Klassiker der Deutschen M zeigen soll. Da bedarf es einer sorgsamen Auswahl, die aber W nicht nur am Schreibtisch vollzogen werden darf, sondern frisch W aus dem Leben schöpft. . . . Die Volksausgabe ist mit An- ^ merkungen versehen; Engel rechtfertigt das in Ausführungen, ^ denen zuzustimmen ist. Der Amfang, in dem diese erklärenden W Anmerkungen gegeben sind, ist nicht groß, sie treffen aber das ^ für eine Volksausgabe Richtige In dieser Beschränkung sind M die Anmerkungen, die sonst etwas Störendes haben, willkommen W zu heißen. Wird man nach all diesem die neue Ausgabe von W so geschickter Land als nichts Überflüssiges, sondern als die M dankenswerte Ausfüllung einer Lücke bezeichnen können, so ent- W spricht auch die äußere Ausstattung der 5 Bände bei dem billigen W Preis (M. 8 —) allen Anforderungen, die wir heute an Bücher M zu stellen pflegen. Der Einband ist schlicht, vornehm, der Druck W klar, das Papier gut. Zahlreiche Illustrationen begleiten den W Text und rufen das Bild des Dichters seiner Zeit und Am- W gebung in die Erinnerung der Leser. Auch die eingestreuten W Landschriften, die von Goethes klaren Schristzügen Zeugnis W ablegen, fügen sich den hübschen Bänden glücklich ein. (Or. A. O.) W i wir, die Ausgabe stets auf Lager zu halten. Bestellzettel liegt bei. Hesse A Becker Verlag in Leipzig. I
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder