Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1881
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18810725
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188107257
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18810725
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1881
- Monat1881-07
- Tag1881-07-25
- Monat1881-07
- Jahr1881
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
AL 169, 25. Juli Nichtamtlicher Theil. 3149 gegen keine Bestimmungen enthalten und sonst sich kein Widerspruch erhob, so vollzog sich dieser Wahlgang schnell und zu Aller Genug- thuung in dem bemerkten Sinne. An Stelle des während des Ge schäftsjahres aus Gesundheitsrücksichten zurückgetretenen stellver tretenden Vorsitzenden, Herrn Th. Rother, wurde hierauf gewählt Herr Johs. Kracht mit 382, zum Schriftführer (da dieses Amt durch die Vorwahl Erledigung gefunden) Herr A. König mit 385 Stimmen. Auch letztere Wahl bedingte die Neubesetzung des Deputirten-Postens, wofür Herr Osk. Gottwald gewonnen wurde. Nach Austausch herzlicher Dankesworte für die Thätigkeit des früheren stellvertretenden Vorsitzenden, für die anzuerkennende Auf opferung des Vorstandes und der Vertrauensmänner, sowie für die Leitung der Versammlung seitens des Vorsitzenden im Besonderen wurde kurz vor 1 Uhr die Versammlung geschlossen. —x —r. Miscellen. Die neu e„Deutsche Verlags-Anstalt" in Stuttgart.— iiadont. sus, lliüs. libslli! ist ein alter Spruch, den man heute noch gerade so treffend anwenden kann wie früher. Aber ebenso könnte man jetzt auch sagen: üubsut LUS. kata librurius! Denn die Schick sale, denen in der Gegenwart oft ganze Buchhandlungen unterliegen, sind sehr eigenartig und mannigfaltig. Auf solche Gedanken kamen wir, als wir die Umwandlung des großen Hallberger'schen Verlags- gcschäfts inStuttgart in einActienunternehmen lasen. Wir knüpfen an diesen Vorgang gute Hoffnungen für den deutschen Verlagsbuch handel überhaupt und darum — nicht etwa um an dieser Stelle eine ganz unnöthige Reclame für die Metamorphose zu machen — möchten wir ein paar Worte hierüber sagen, also hauptsächlich des halb, um einen kleinen Beitrag zur Entwickelungsgeschichte des Buchhandels in Deutschland zu liefern. Wir werden dabei manchem Leser nichts Neues verkünden, sondern wollen nur einige Daten fest stellen, welche als mit der Geschichte einer unserer bedeutendsten Fir men verknüpft, ein gewisses Interesse beanspruchen dürfen. — Mit dem 1. Juli d. I. ist also die Verlagshandlung der Firma „Eduard Hallberger" in eine „Deutsche Verlags-Anstalt" verwandeltworden. Die neue Aktiengesellschaft soll sich aus Mitgliedern bilden, welche das Actien-Capital von 3 Millionen Mark, cingetheilt in 6000 Ac- tien zu je 500 Mark, übernehmen werden. Der ausgesprochene Zweck dieser Gesellschaft ist: Uebernahme und Weiterbetrieb der genannten Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei, xylographischer Anstalt, Stereotypie, galvanoplastischer Anstalt, Buchbinderei, sowie 3 Papierfabriken (in Salach, Süßen und Wildbad), 2 Holzstoff- Fabriken (in Wildbad) und 1 Cellulosefabrik (in Salach) mit allem Zubehör. Die Gesellschaft hat die Immobilien, Fabriken, Maschinen und technischen Einrichtungen mit 12 Arbeiter-Wohnhäusern für die Summe von 3,200,000 Mark käuflich übernommen. Sämmt- liche Verlagsrechte und Vorräthe an Manuskripten, Zeichnungen, Holzschnitten, Kupfer- und Stahlplatten, Clichbs u. s. w. gehen für die Summe von 800,000 Mark auf die Gesellschaft über. Die Vor räthe werden von der Gesellschaft auf Grund einer genauen Inven tur und, wie ausdrücklich hervorgehoben wird, „unter günstigen Be dingungen" übernommen. Aus den Immobilien haften Hypotheken und zwar in der Höhe von etwa 950,000 Mark; dieselben gehen auf die neue Gesellschaft über; außerdem erhalten die Verkäufer (die Hallberger'schen Erben) eine Hypothek in der Höhe von etwa 1,050,000 Mark. Es ist beabsichtigt, diese Schulden, sobald die ersten Hypotheken kündbar sind, in eine Obligationsschuld umzu wandeln, soweit der Bedarf dann nöthig sein sollte. Die Vorräthe sind im Werthe von 650,000 Mark angenommen worden; es werden demnach der neuen Gesellschaft 350,000 Mark als „flüssiges Be triebskapital" verbleiben. Es ist die Ueberzeugung ausgesprochen worden, daß die allerdings klar vor der Oeffentlichkeit liegenden günstigen Ergebnisse des vergangenen Geschäftsbetriebs eine reich liche Verzinsung des Gesellschafts-Capitols auch für die Zukunft er warten lassen. Diese Hoffnung wird zum Theil daraus begründet, daß die bisherigen leitenden Persönlichkeiten ihre Thätigkeit auch fernerhin dem Unternehmen widmen werden, zumal dafür Sorge getragen ist, daß alle einzelnen Thätigkeiten der Geschäftsfirma im Sinne und Geiste ihres Begründers ohne jede Tendenz-Verände rung weitergeführt werden. Für die „Deutsche Verlags-Anstalt" in Stuttgart ist ein Aufsichtsrath von 7 Mitgliedern gewählt worden, nämlich die Herren S. Schott, Oberlandesgerichtsrath in Stutt gart, Vorsitzender: 2) Carl Hallberger, Verlagsbuchhändler in Stuttgart; 3) Georg Doertenbach, ConsulinStutgart; 4) Al win Moser, Director, Stellverteter des Vorsitzenden; 5) Baron Hu go von Bethmann in Frankfurt a/M.; 6) Baron Ludwig von Erlanger in Frankfurt a/M.; und 7) Rentner Ferdinand Schneider in Berlin. — Somit wäre eine hochbedeutende Firma aus den Reihen der deutschen Verlagshandlungen verschwunden, oder vielmehr aus dem einzelnen Privatbesitz in das Eigenthum einerActien-Gesellschaft übergegangen. Nun, wir wünschen, daß die literarischen Unternehmungen der „Deutschen Verlags-Anstalt" im Sinne und Geiste des Gründers der früheren Firma geführt werden, dann werden sie wohl auch ebenso gedeihen, wie jene der erloschenen klangvollen Firma „Eduard Hallberger". Pcrsonalnachrichtcn. Aus Cöln, 16. Juli schreibt die „Köln. Ztg.": „Mit dem gestern Morgen Hierselbst verstorbenen Buchhändler Michael DuMont hat der deutsche Buchhandel und Buchverlag einen seiner hervorragendsten Vertreter, die Stadt Cöln einen angesehenen Mitbürger verloren, der wie wenige das Abbild eines wackeren, unermüdlich thätigen und unerschütterlich fröhlichen Rheinländers war. Er war in Cöln am 1. Juni 1824 als der jüngste Sohn des Verlegers der »Kölnischen Zeitung«, Marcus DuMont, ge boren. Vom 22. September 1847 an übernahm er die ausschließ liche Führung der Sortiments- und Verlagshandlung (M. Du Mont-Schauberg'sche Buchhandlung). Wie Joseph DuMont ein seltenes Geschick und Glück in der Verwaltung und Entwicklung der »Kölnischen Zeitung« bekundete, so erfreute sich auch die Ver lags- und Sortimentshandlung unter Michael DuMont's rühriger Leitung eines großen und stetigen Aufschwunges. Vor allen: war es der Schulbücherverlag, dem er seine Hauptthätigkeit widmete. Die bei ihm erschienenen Lesebücher waren in fast allen Schulen der Rheinprovinz die beliebtesten Hilfsmittel; wohl alle Arbeiten von Ahn, von Heis, von Bone, von Pütz verdanken seinem Verlage eine Verbreitung, die sie in der ganzen civilisirten Welt berühmt gemacht hat. Aber auch auf wissenschaftlichem Gebiete hat seine Verlagsthätigkeit reichen Erfolg erzielt; die Arbeiten fast aller hervorragenden kölnischen Gelehrten sind von ihm herausgegeben worden. Viele städtische Anstalten haben seiner fördernden Frei gebigkeit wesentliche Hilfe zu danken; der Central-Dombauverein verliert in ihm ein langjähriges rühriges Mitglied." LL- Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buch druckerkunst — Biographisches — Aufsätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Ver- lagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriftstellern und Verlegern — sowie statistische Berichte aus dem Meide der Literatur und des Buch handels finden willkommene Aufnahme und angemessene Honorirung. — Die gewöhnlichen Einsendungen aus dem Buchhandel werden nicht honorirt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder