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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1881
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18810620
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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größere Solidität hinsichtlich des Materials entwickelt; wohl aber, daß Deutschland im Großen und Ganzen dem Auslande gegenüber vollständig concurrenzfähig ist, wenn es will oder muß. Das erkennt auch das Ausland vollkommen an. Noch in jüngster Zeit wurde uns von berufenster Seite wiederholt (woran wir übrigens nicht gezweifelt haben), daß man in Frankreich durchweg die deutsche graphische Arbeit hochschätzt, wenn man auch nicht mit dem deut schen Geschmack, namentlich mit dem der illustrirenden Künstler, und mit der deutschen Schrift sympathisirt; und was die vortreff liche Einrichtung der graphischen Anstalten (es war zunächst von den Leipzigern die Rede) betrifft, war man des Lobes voll und fand sie nur von wenigen Pariser Etablissements erreicht. Was dem deutschen Buchgewerbe fehlt, ist weit weniger Tüch tigkeit in den einzelnen Arbeitsbranchen, als das einheitlicheZu- sammenwirken, das Ensemble, das in der Regel einen größeren praktischen Erfolg hat, als das Virtuosenthum, und in welchem die Franzosen besonders Meister sind, während in Deutschland Jeder sehr geneigt ist, seine „berechtigte Eigenthümlichkeit" obenan zu stellen, vom Künstler bis zum Arbeiter, der das Buch be- oder ver schneidet. Um aber diese Fehler abzulegen, um die Vorzüge Anderer kennen zu lernen und sich diese anzueignen, gibt es kein zweck dienlicheres Mittel als die vergleichende Uebersicht auf den inter nationalen Fachausstellungen, wo Jeder dem Anderen etwas bringt, Jeder von demselben etwas empfängt. Wir gehören sicher lich nicht zu Denjenigen, die zur Selbstüberschätzung rathen möchten. Aber der Mangel an Muth, der sich in Aeußerungen kundgibt, als: „Deutschland sei erst in 5 oder 6 Jahren für eine Ausstellung reif" ist gewiß nicht zu loben. Soll reif für eine Ausstellung so viel heißen, als sicher sein, in jeder Richtung als Sieger aufzutreten (was übrigens wohl zu viel verlangt wäre), so wird man es jedenfalls nicht ohne wiederholte Versuche der prüfenden Zusammenstellung, so wenig wie man schwimmen lernt, ohne ins Wasser zu gehen, und ebenso wenig in 5 oder 6 wie in 20 Jahren; denn die übrigen Länder werden nicht so freundlich gesinnt sein, während dieser Zeit die Hände in den Schoß zu legen, um Deutsch land Gelegenheit zu geben, sie einzuholen. Deutschland hat jetzt genug zu bieten, wenn es dies nur in der richtigen Weise bietet, sich mit Energie geltend macht und ausstellen lernt; das kann man aber nur durch das Ausstellen selbst. Nicht weniger durch diese Kunst, die sie vortrefflich verstehen, als durch ihre Leistungen selbst erreichen die Franzosen fortwährend Triumphe, die ihnen geschäftlich nützlich sind. Durch die Ausstellungen wird auch der Sinn und Geschmack bei dem Publicum geweckt und genährt, und dies wirkt wieder belebend auf das Schaffen. Deshalb möchten wir Alle, die dem Buchgewerbe in der weitesten Ausdehnung angehören, zunächst die Kollegen im Buch handel, veranlassen, die in Leipzig geplante internationale Aus stellung der graphischen Künste und des Buchhandels nach besten Kräften zu fördern und auf dieser zu zeigen, was die graphischen Künste und Gewerbe in Deutschland zu leisten vermögen, daneben aber die regelmäßigen Jahresausstellungen als Pflanzschule des graphischen Fortschrittes und des guten Geschmackes sorgfältigste zu hegen und zu Pflegen. Miscellrn. Die Reform des Jnseratenwesens, welche im Börsen blatt Nr. 159 vom v. I. angeregt wurde, hat zur Freude des Ein senders einen leistungsfähigen und am rechten Orte sich befindenden Vertreter gefunden; ein Zeichen, daß die Idee richtig und ausführ bar war. Wenn Hr. E. M. Starke in Leipzig mit Geschick und Ausdauer darin fortschreitet und die Herren Verleger ihn dabei unterstützen, so wird diese neue Art, die Novitäten anzukündigen, nach allen Seiten gute Wirkung haben, weil sie System hat und billig ist. Nur der Gedanke ist nicht ganz richtig aufgefaßt worden, daß eine gewisse Reihe von Zeitungen, in jedem deutschen Land oder größeren Provinz die gelesensten, dazu ausgcwählt, deren Namen und Auflage den Verlegern angegeben und eine Kostenbe rechnung einer Zeile in allen diesen Blättern zusammen bekannt gemacht werden sollte. In diesen Zeitungen sollte das „Bücher- verzeichniß" zuerst und so schnell als möglich, daher täglich, kommen, wozu die Verleger die ausführlichen Titel ihrer Novi täten mit beliebiger kurzer Empfehlung von höchstens fünf Zeilen bei Zeiten an Hrn. Starke einzusenden hätten, der sie dann rubri- ciren, copiren und an die Zeitungen vertheilen würde. Weitere Inserate bleiben den Verlegern freigestellt, wo, wie und wann sie sie bringen wollen; doch ist auch da durch Uebereinkunft mit Hrn. Starke dessen Vermittlung am zweckmäßigsten. Die Sache ist nun übrigens im Beginn, wenn auch in anderer Form, so daß die Ver leger die Wahl haben, in welchen Zeitungen sie ihre Novitäten zuerst ankündigen wollen; ich halte es aber nicht für ersprießlich. Zeit und Erfahrung werden übrigens schon von selbst Besserung bringen. Die Hauptsache ist nur, die Reform dadurch zu unterstützen, daß jeder Verleger seine Titel einsendet; das bücherkausende Publicum wird sich gern und daher bald daran gewöhnen, das „Verzeich niß" aufzusuchen, es durchzusehen, sich seine Wünsche zu notiren u. s. w. — Und nun Glück zum Gedeihen der Sache! T. K. Ein Wort zu dem Streit: ob Fractur oder Antiqua? — Ein Leipziger Verleger erhielt unlängst aus der Kanzlei des Fürsten Bismarck folgendes Schreiben: „Unter Bezugnahme auf die an den Fürsten Bismarck gerichtete Zuschrift werden Euer Wohl geboren unter Rücksendung der beigefügten Broschüre ergebenst be nachrichtigt, daß nach allgemeinen Bestimmungen untersagt ist, dem Herrn Reichskanzler Werke vorzulegen, welche in deutscher Sprache mit lateinischen Lettern geschrieben sind, weil deren Lectüre seiner Durchlaucht zu zeitraubend ist." Berlin, 24. Mai 1881. Special-Bureau des Reichskanzlers." Von der Melbourner Weltausstellung ist ein für die Firma Theodor Fischer in Cassel sehr erfreulicher und ehrender Erfolg zu berichten: die gesammte Ausstellung derselben ist von der „Uublio Uibiar/, Llussvrns anck National (lallsr/ ok Victoria" an gekauft worden. Neuer UuseiAer Mr LrMoA,-aMie u-rck LrMoOeLrerssense/ia/k. 8sr- ansZSAsbön von Or. ll. UstLllolät. ckabrK. 1881. cknni. Inb alt : Oocksx Koolk, UsrAarnsntbancksobrikt äss Traktats Os irnitations Obristi vorn ckabrs 1431. Vorn Usrgratb 8olnnickt- Reäsr in Körlitr. — Nsusstor Naobtra§ rnr Laspar-Uaussr- Inttoratnr. — Ulan eines -lonrnals-Inbalts-Verreiobnisses. — Inttsratnr unä Llisosllsn. — Nll^smsins Uiblioxraxbis. Pcrsonalnachrichten. Herrn Alfred Hölder, Besitzer der Beck'schen Hof- ».Universi täts-Buchhandlung in Wien, ist vom Kaiser von Oesterreich der Orden der Eisernen Krone 3. El., und Herrn Walter Meinhold, Theilhaber der Firma C. C. Meinhold L Söhne in Dresden, vom König von Sachsen das Prädicat „Königlicher Hofbuchdrucker" verliehen worden.
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