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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1881
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- Erscheinungsdatum
- 20.06.1881
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- Deutsch
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in der Herausgabe großer architektonischer Werke viele Beweise lieferten. Gilbers brachte: „Hervorragende Bildhauer-Arbeiten der Renaissance, Forschungen von Hans Semper, Aufnahmen von Wilh. Barth"; — die „Renaissance-Architektur der Lombardei"; — „Sächsische Herrensitze und Schlösser", herausgegeben von Hänel L Adam und C. Gurlitt; — „Kirchen, Villen und Wohn häuser" von G. L. Möckel; — „Das vegetabile Ornament" von K. Krumbholz, 30 Blätter in sehr sauberen Chromolithographien von Jäger L Schwabenthan in München; — „Bacchus- und Gambri- nusfeste" nach einem Fries von Rob. Leinweber; — „DerBacchus- zug" von Hähnel; — „Sculpturen" von E. Hähnel. Die Kunst gewerbe-Ausstellung in Leipzig 1879 gab Veranlassung zu einem Werke des Bauraths C. Lipsius: „Sammlung von modernen Zim mern". „24 Federzeichnungen aus Meißen", gezeichnet von Mann feld, bilden ein niedliches Album. Ernst Wasmuth's Verlag lieferte: „Die Architektur Deutsch lands", von Hugo Licht; — „Bauornamente der Neuzeit", von Otto Lessing; — „Ornamentale Phantasien" von F. Skjöld Neckel- mann und die „Entwürfe zu dem Leipziger Concerthaus", auf welches Leipzig selbst wahrscheinlich noch eine Zeit lang wird warten müssen. Bei R. von Waldheim in Wien erschienen Anton Audel's „Grundzüge der ornamentalen Formenlehre", II. Band: „Das polychrome Flachornament" auf 80 sehr hübsch ausgeführten Tafeln. Der, dem es darum zu thun ist, zu ahnen, was nach den Be griffen eines englischen Magnaten dazu gehört, um einigermaßen menschenwürdig logirt zu sein, durchblättere gefälligst das Album: „Hatfield-Palace, Schloß des Lords von Salisbury" (Leipzig, Th. Schüller). Daß das Haus und das Kunstgewerbe, zu einer Zeit, wo laut der zuverlässigsten Quelle, der Münchner Fliegenden Blätter, sogar die Kinder dem stilgerechten Meublement angemessen umgetauft werden, nicht leer ausgeht, ist selbstverständlich. War je ein Werk für die Illustration prädestinirt, so ist es Jakob von Falke's „Die Kunst im Hause", dessen Verleger (Carl Gerold's Sohn) gewiß einen von Vielen gehegten Wunsch er füllte, indem er eine illustrirte Ausgabe begann, von der zwei Lieferungen Vorlagen. „Unser Heim im Schmuck der Kunst" heißt ein Bildercyklus zur Einrichtung des Wohnhauses in künstlerischer Ausstattung in 18 Lichtdrucken nach namhaften Künstlern und mit Text von vr. O. Mothes (Verl, von Edw. Schloemp). Die Musterbücher des XVI. Jahrhunderts werden immer seltener und für Privatkäufer immer schwieriger erreichbar, nament lich weil die vielen kunstgewerblichen Institute emsig dieselben sammeln. Es ist deshalb gewiß ein verdienstliches Werk, sie mittelst des Lichtdruckes zu vervielfältigen, und haben wir dem Kunst gewerbe-Museum in Leipzig und dem Director desselben, dem Herrn Professor Melchior zur Straffen bereits für mehrere solche Ausgaben zu danken. Ausgelegt waren: „Modelbuch aller Art Nähe werkes und Stickens", erschienen bei Christoph Egenolph in Frankfurt a. M. 1527; ferner Peter Quentel's „Musterbuch für Ornamente und Stickmuster" (1527—29) in 265 Vorlagen. C. A. Starke in Görlitz vermehrte seinen heraldischen Verlag mit F. Waynecke's „Heraldisches Handbuch" mit 313 Zeichnungen von Döppler jun., gedruckt von I. Sittenfeld in Berlin, ein ebenso unterhaltendes wie tüchtig durchgeführtes Buch. Eine höchst interessante Reproduction ist Richenthals „Con- cilium ze Costenz" mit Wappen, Handschriften, Costümbildern, Aufzügen rc., in Lichtdruck von Baeckmann in Karlsruhe, heraus gegeben von vr. H. Sevin in Mosbach. Das Werk (Ladenpreis 250 M.) wurde nur in 40 Exemplaren gedruckt. Eine Handaus gabe in gewöhnlichem Druck mit wissenschaftlichem Apparat ist in Vorbereitung. Bisher galt die im Jahre 1531 von dem Holzschneider Anto nius von Worms herausgegebene Ansicht von Cöln, 10 Fuß 9 Zoll Pariser Maß lang und 1 Fuß 7 Zoll hoch, in 9 Groß-Folio- Blättern für die größte in Holz geschnittene Städteansicht. In dem Jahre 1843 kam jedoch vr. Joh. Geffcken in Hamburg in den Be sitz eines Holzschnittes auf 7 Blättern, „Lübeck" darstellend, von welchem bis jetzt nur ein zweites Exemplar bekannt, das sich (colo- rirt) im Germanischen Museum in Nürnberg vorfindet. Dieser Holzschnitt auf 7 Blättern hat noch größere Dimensionen als „Cöln", nämlich eine Länge von 6 M. 45 Cm. bei einer Höhe von 1 M. Nach den in einer Broschüre beigegebenen Erläu terungen muß das Blatt um 1552 entstanden sein; der Holz schneider ist nicht bekannt. Eine Chemi-Lithographie dieses in teressanten Blattes wurde von K. Kockrow in Grünau bei Berlin ausgeführt. (Verlag von W. Gläser in Lübeck.) Ein speciell für Angehörige des Buchgewerbes interessantes Album ist durch die sehr werthvolle Sammlung von Einbänden aus der Blüthezeit der Buchbinderkunst, welche sich 1879 auf der Leipziger Kunstgewerbe-Ausstellung befand, entstanden. Die 40 Lichtdrucke dieses Albums stammen, wie die bereits oben er wähnten Collectionen des Leipziger Gewerbe - Museums und die in unserem ersten Artikel besprochene Maja-Handschrift aus der Anstalt von Naumann L Schröder. Den noch nicht fertigen Text wird Professor Stockbauer in Nürnberg liefern; der Verleger ist Ad. Titze. Bei dieser Veranlassung möge gleich noch zweier Beiträge zur bibliopegischen Literatur gedacht werden, obwohl sie dem Aus lande angehören (beide Verlag von G. Bell L Sons in London). Der eine ist mehr historischer, der andere mehr technischer Natur. On boolrbinäiux, anoisnt. null moclsrn, säitsä ckooopb Ounäall, bringt ebenfalls eine Reihe von guten Abbildungen älterer und neuerer Einbände auf 28 Tafeln. Der Text dürfte jedoch an In teresse nicht die Abhandlung des vr. Steche erreichen. Das andere Werk: ll'bo srt ok booirbinäinF, rührt von dem berühmten Lon doner Buchbinder Joseph W. Zähnsdorf (ein Böhme von Geburt) her und ist mehr technischer Natur, entspricht jedoch wohl nicht ganz den Erwartungen, die man hegen durfte, wenn ein so eminen ter Praktiker seine Erfahrungen preisgibt. Auch dies Buch bringt außer den technischen Illustrationen eine Anzahl von Reproduk tionen neuer und alter Einbände, jedoch in einem ziemlich kleinen Maßstabe. Die Chromolithographie wendet sich immer mehr von dem Oelbilderdruck ab und dem Unterrichtszwecke oder dem Aquarelldruck zu. Ein Werk edelster Art, das in dem vergangenen Jahre zum Abschluß kam und von keinem des In- oder Auslandes übertroffen wird, sind die „Polychromen Meisterwerke der monu mentalen Kunst in Italien" von H. Köhler (Leipzig, Baum- gärtner's Buchhandlung). Bei Gelegenheit der Sächsisch-Thürin gischen Kunst-Gewerbe-Ausstellung in Leipzig entstand eine sehr lebhafte Discussion, ob der Verleger das Recht habe, dies Werk auszustellen, da weder der Künstler noch die Lithographen dem Ausstellungskreise angehörten. Uns scheint der sächsische Verleger, Verein solches Werk unternimmt und in so glänzender Weise durch führt, auf einer sächsischen Ausstellung vollständig courfähig zu sein, denn das Werk gehört zu denen, auf welche Sachsens Buchgewerbe stolz sein kann, und so wurde denn schließlich auch entschieden. Das Werk ist bereits öfters besprochen, so daß wir hier auf ein ausführ licheres Eingehen verzichten dürfen. Gustav W. Seitz brachte, außer den schon erwähnten Nil-
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