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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1881
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1881
- Sprache
- Deutsch
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ganges auf der damaligen Messe, S. 80 u. ff. übersetzt, für uns Buchhändler höchst anziehend, weil sie uns lehrt, wieviel sich von den damaligen Zuständen durch dritthalb Jahrhunderte bis ins erste Drittel des laufenden erhalten hat. Orthographischer Wegweiser für das praktische Leben. Ver zeichnis sämtlicher deutschen und der meisten Fremdwörter, zahlreicher Eigennamen aus der Geographie und Geschichte, sowie vieler Personennamen der Gegenwart, in einheitlicher Schreibung von vr. Konrad Duden. 8. (X,240S.) Leipzig 1881, Bibliographisches Institut. Geb. Preis 1 M. 50 Pf. Einer von den deutschen Staaten nach dem andern ist dem von Preußen und Bayern gegebenen Beispiele gefolgt und hat die neue Rechtschreibung in den Schulen eingeführt. Es ist klar, daß nun, nachdem bereits im größten Theile Deutschlands nach diesen Regeln seit Jahr und Tag der Unterricht ertheilt wird, nachdem sämmt- liche in der Volksschule eingeführte und noch eine große Menge anderer Schulbücher nach ihnen umgeändert sind oder doch in der Umänderung demnächst zur Ausgabe kommen, an einen Stillstand oder gar eine Umkehr dieser Bewegung nicht mehr gedacht werden kann. Die neue Orthographie ist, man mag dieselbe im Uebrigen beurtheilen wie man will, eine vollendete Thatsache, und mit diesem Umstande gilt es von nun an zu rechnen. Vorzüglich für die Angehörigen unseres Standes aber, des Buch- und Druckgewerbes, ist es dringend wünschenswerth, daß der nun einmal eingetretene und nicht mehr aufzuhaltende Umschwung sich rasch und gründlich vollziehe. Jeder in irgend einer Weise bei der Drucklegung von Werken oder Zeitungen Beschäftigte hat sicherlich längst die jetzigen Schwankungen für unerträglich halten müssen. Wenn in einer großen Offizin gleichzeitig nach irgend einer beliebigen „Haus"-Orthographie, nach den verschiedenen willkür lichen Schreibweisen von einem halben Dutzend Autoren, deren Werke gleichzeitig im Satz sind, und endlich in Fällen, wo die Sache eben nicht zu ändern ist, auch nach der neuen Orthographie gesetzt nnd corrigirt wird, so liegt klar auf der Hand, welche heillose Ver wirrung, welche Unsicherheit und welcher Verlust an Zeit und Geld dadurch entstehen müssen. Es ist unser eigenstes, sehr materielles Interesse, nicht mehr gleichgültig oder gar grollend bei Seite zu stehen und zu warten, bis dermaleinst das nächste an die neue Recht schreibung gewöhnte Geschlecht uns zwingt, endlich den alten Schlendrian zu verlassen, sondern selbst voranzugehen und durch unsere thatkräftige Mithilfe, welche in dieser Angelegenheit nicht weniger als geradezu alles bedeutet, die Sache schnell zum Ab schluß zu bringen. Unter den Hilfsmitteln, welche von mehreren Seiten geboten waren, um die verschiedenen amtlichen „Regeln und Wörter verzeichnisse" zu ergänzen und für den praktischen Gebrauch rasche, bequeme und zuverlässige Nachschlagebücher zu schaffen, stand bis her unbestritten das Duden'sche „Orthographische Wörterbuch" (Leipzig, Bibliogr. Institut) oben an. Es ist natürlich, daß der praktische Geschäftsmann nicht in jedem einzelnen Fall die für das Bedürfniß des Lehrers berechneten amtlichen „Regeln" durch- studiren und daraus die Nutzanwendung auf irgend einen gerade Vorliegenden schwierigen Fall ziehen kann, wenn ihn die mehr als dürftigen amtlichen Wörterverzeichnisse im Stich lassen. In die ser Noth war das Duden'sche Wörterbuch mit seinen Nachweisen über mehr als 27,000 Wörter ein allzeit hilfreicher Freund und ist sicherlich schon von Tausenden gesegnet worden, denen es Aerger, Zeit und Mühe erspart hat. Da es aber für Haus und Schule bestimmt ist, so war bei seiner Abfassung nicht zu vermeiden, daß noch immer auf die zahlreichen Fälle Rücksicht genommen werden mußte, wo die neue Rechtschreibung — bekanntlich ihr schwerster, geradezu unbegreiflicher Fehler — mehrere als gleich gut anerkannte Schreibweisen neben einander bestehen ließ und um diesem Uebelstande abzuhelfen, welcher nirgends störender empfun den wird, als da, wo die neue Orthographie in den Druckereien eingeführt werden soll, entstand der neue Duden'sche „Orthogra phische Wegweiser". Hier haben wir nnn endlich voll und ganz, was uns noth thut. Ein Nachweis über ungefähr 40,000 Wörter, durchgängig in nur einer, den Intentionen der amtlichen Orthographie nach besten, Schreibung gegeben, wodurch für Setzer und Correctoren jede zeitraubende Schwankung aufhört. Ferner die Vermeidung der, wenn auch nicht gerade zahlreichen, aber noch immer vorhan denen Jnconsequenzen der neuen Rechtschreibungen, welche über kurz oder lang dort ja auch beseitigt werden müssen, und die für den sorgfältigen Leser große Steine des Anstoßes waren. Endlich als Zugabe, welche ein wahrhaft glücklicher Griff genannt werden muß, ein ausführliches Verzeichniß deutscher und fremder Per sonen- und Ortsnamen, wodurch das zeitraubende Nachschlagen vermieden wird, wenn uns die Schreibung irgend eines bedeuten den Mannes oder Ortes nicht sofort geläufig ist, oder wenn Zwei fel bei solchen Namen entstehen, welche ähnlichen Klang haben (z. B. Arnd, Arndt, Arndts, Arends, Ahrens, Arneth — Bruhns, Bruns — Kortüm, Kortum — Kurtz, Kurz rc.); dazu einige kurze unumgänglich nothwendige, aber vom rein praktischen Standpunkte aus die wichtigsten Gesichtspunkte gebenden Vorbemerkungen, ohne die gesammten speciell für den Schulmann bestimmten „Regeln" und als Anhang ein Verzeichniß der hauptsächlichsten Abweichungen von der bisherigen Orthographie. — Dies alles in übersichtlichster Anordnung (die Namen durch gesperrten Satz hervorgehoben und dadurch zugleich als Marksteine zur schnelleren Orientirung dienend), in handlichem Format, solid gebunden und zu einem mäßigen Preis. — Sicherlich kann es kein besseres Hilfsmittel geben, um den Uebergang zu dem neuen System, dem sich ja wie gesagt schwerlich auf die Dauer irgend eine Druckerei wird ent ziehen können, zu einem verhältnißmäßig leichten und angenehmen zu machen. Je schneller, durchgreifender und einheitlicher dieser Uebergang aber erfolgt, desto begründeter ist die Aussicht, daß die der neuen Orthographie noch anhaftenden Mängel auch in den Schulen beseitigt werden und vor allen Dingen auch dort der Uebelstand verschwindet, daß eine ganze Reihe von Wörtern noch nach dem subjektiven Belieben des Lehrers auf zweierlei Weise geschrieben werden kann. Zum Schluß als beste Empfehlung die Worte eines verehrten älteren Freundes, der sich zwar als „einen entschiedenen Feind von einer Octroyirung in Sachen unserer Rechtschreibung" bekennt, dabei aber zugestehen muß, daß der Duden'sche Wegweiser „für die betreffenden Apostaten ein vortreffliches, nützliches Hand büchelchen" ist. R. W. Misccllen. Zwei Anfragen, O.-M.-Remittenden betreffend. — l. Sind die Verleger, welche im Börsenblatt erklären, nur bis da oder dorthin O.-M.-Remittenden annehmen zu wollen, berechtigt, auch solche zurückzuweisen, welche infolge Streichens von den Dis- wnenden erst nach dem festgesetzten Termin eingehen? — II. Ist der Sortimenter verpflichtet, das Porto zu tragen für direkte Rücksendung der von den Disponenden gestrichenen Artikel, wenn durch die vom Verleger so kurz bemessene Remissionsfrist die direkte Remission unerläßlich ist? K. E. K.
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