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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1914
- Strukturtyp
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- 1914-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1914
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- Deutsch
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Biirs-nbliNI s, d, Dlschii. BuchlMld-l. Redaktioneller Teil. W 6, 9. Januar l9l4. Vom Antiquariatshandel. i. Würdigung besserer Antiquariatskataloge aus dem letzten Halbjahr. Aus der vierteljährlichen Übersicht der Antiquariatskataloge ist diesmal eine halbjährliche geworden. Als das Sommerquar tal zu Ende ging, da waren es zu wenige von Bedeutung, die Vorlagen; jetzt aber sind ihrer fast zu viele geworden. Man mutz sie immer von neuem durchsieben und sichten, und gar mancher findet dabei ein sang- und klangloses Begräbnis in dem nahen Papierkorb. 8it eis terra levis! An der Spitze der zu erwähnenden mögen die periodi schen Kataloge stehen, die von vielen Handlungen heraus gegeben werden und bis auf wenige Ausnahmen fast immer ver mischten Inhalts sind. Sie erstatten über »Neuerwerbungen« Be richt und sind dazu bestimmt, die Verbindung mit den kaufkräf tigem Abnehmern möglichst zu einer dauernden zu gestalten. Diese löbliche Absicht mag nun aber nicht immer gelingen, und wie schwankend die Ansichten über ihren Erfolg sind, kann man auch daraus erkennen, daß solche Periodica nicht eben selten ganz plötzlich wieder verschwinden, um dann unter Umständen nach jahrelanger Pause als »Neue Serie« für längere oder kürzere Zeit wieder aufzutauchen. Durch allerhand Abbildungen oder durch bibliophile Aufsätze, die man regelmäßig oder auch nur ge legentlich darin veröffentlicht, wie das z. B. im »Frankfurter Bücherfreund« geschieht, sucht man ihnen größeren Reiz zu ver leihen und setzt auch Wohl einen Abonnementspreis dafür fest. Der soll freilich nur einen prohibitivcn Einfluß auf die bloßen Katalogsnmmlcr ausüben; denn die Mehrzahl der Empfänger hat nichts zu zahlen. Ganz neu in dieser Kategorie ist der »An tiquarische Anzeiger Heft 1« von Jacques Rosenthal in München, der in ungewöhnlich schlankem Format gedruckt ist und 324 meist wertvollere und seltenere Werke unter Überschriften wie Austriaca, Deutschland, Fechtbücher, Genealogie, Heraldik, Hungarica usw. enthält. — Als »Neue Folge« tritt das »Mo natliche Verzeichnis neuer Erwerbungen« von KarlW. Hier- semann in Leipzig auf, von dem Nr. 2 vorlicgt und das auch Neuerscheinungen des internationalen Büchermarktes ver zeichnet. — Loeschcr L Co. in Rom veröffentlichen als »LisoeUansa. dluova Serie dlo. 3« eine 843 Nummem starke Liste älterer und neuerer Bücher, darunter auch einiger Inkuna beln. — Größer ist deren Anzahl (3V) in dem Anzeiger Nr. l08 von Gilhofer L Ranschburg in Wien, in dem auch noch die Abteilung: »Holzschnittbücher und andere Drucke des >6. Jahrh.« Beachtung verdient. — In dem »Libliokilo Lomauo. Lullstill bimsllsusl« von C. E. R a p p a p o r t i n R o m (7. LllllSS Nr. 30), der bei 271 Nummern übrigens 99 Schlagworte aufweist, ragt ein illustrierter Dante (Venedig l49l) für L. 1650.— hervor und ein Silbereinband des 17. Jahrhunderts für ein Nissals Lo- llmlluill (Venedig: Junta 1841) in Folio. Preis L. 2000.—. Die »Mitteilungen für Bücherfreunde« (Nr. 57) von Adolf Weigel in Leipzig schließlich enthalten an ihrer Spitze einen Aufsatz: »Wilhelm Busch über die fromme Helene«, der dem kürzlich im gleichen Verlag erschienenen Buch von Albert Vanselow über die Erstdrucke und Erstausgaben der Werke von Wilh. Busch entnommen ist, dann das Angebot einer Reihe solcher Ausgaben und weiterhin neben allerhand illustrierten Büchern eine Abteilung: »Die Völkerschlacht in Wort und Bild und Na- poleonica«. Diesen periodischen Verzeichnissen in ihrem vermischten In halt ziemlich ähnlich sind die Auswahlverzeichnisse, die im vierten Quartal natürlich einen besonderen weihnacht lichen Charakter zur Schau tragen. Ihre Titel sollen bald auf diese, bald auf jene Weise anziehend wirken: »Bücher für Biblio philen« nennt sich ein Katalog (Nr. 94 von F. Dörling in Hamburg, der übrigens auch eine interessante Abteilung von Reformationsdruckcn aufwcist), »Aus der Bibliothek eines mo dernen Bibliophilen« ein anderer (Nr. 34 von Edmund Meyer in Berlin), ein dritter »Katalog für Bibliophilen, 40 Museen und Bibliotheken« (Nr. 260 von v. Zahn L Jaensch in D r es d en),»Literarische Seltenheiten« (Nr. 345derBas- ler Buch- und Antiquariatshandlung in Basel, der vierte, und zwei weitere heißen »300 interessante Neuer werbungen« und »Für den Weihnachtstisch des Bücherfreundes« (Nr. 67 und 68 von Paul Graupe in Berlin). Durch Betonung der Billigkeit suchen andere zu locken, wie Alfred Lorentz in Leipzig mit seinem Katalog 224: »Preiswerte ausgewählte Bücher in bester Erhaltung«, und schließlich werden die Titel auch sehr ausführlich und redselig: »Deutsche und fremd sprachliche Literatur, Bücher über Kunst, illustrierte Werke, Alma- nache, Autographen, Bücher mit besonders schönen Einbänden usw. usw.« (Nr. 203 von R. Levi in Stuttgart) oder: »Alte Drucke — Kupferstiche — Illustrierte Werke — Erstaus gaben deutscher Klassiker — Numerierte und Privatdrucke, Hand bücher für Sammler — Historische und kulturgeschichtliche Dar stellungen — Militärkostüm- und Schlachtenbilder — Porträts und Städteansichten« (Nr. 336 und 337 von Ernst Carlebach in Heidelberg), wobei in der Wiedergabe noch 15 in kleine rem Druck eingeschaltete Zeilen ausgelassen worden sind. — Größer angelegt und nur in loser Verbindung hiermit ist der Katalog 396 von Martinuz Nijhoff im Haag: »Livres rares et eurikux« zu erwähnen, von dem zunächst nur drei Teile vorliegen. Diese enthalten 1029 Nummern, von L—Sareia rei chend, und sind recht ansprechend illustriert. Es steht zu erwar ten, daß der Katalog in seiner Vollendung ein wirklich wert volles und ausgedehntes Verzeichnis tatsächlich seltener und be merkenswerter Bücher bilden wird, das angesichts der sorg fältigen Beschreibungen nur umso nutzbarer werden dürfte. Den Katalogen allgemeineren Charakters läßt sich nun eine nicht geringe Zahl von Spezialverzeichnissen anschließen. Mit alten Handschriften und mit Autographen befassen sich allein fünf. An ihrer Spitze steht der Kat. 25 von C. G. Boerner in Leipzig »Gothische Miniaturmalerei«, eine kleine Auswahl auserlesener Manuskripte und Miniaturen. Wahrlich eine »kleine Auswahl«, denn er zählt nur 19 Nummern, die aber einen Gesamtwert von -kl 128 800— besitzen. Solche Kostbarkeit läßt es erklärlich erscheinen, daß dies Verzeichnis mit nicht weniger als 16 Tafeln von trefflicher Ausführung geschmückt ist, auf denen fast ein jedes der dargebotenen Stücke seine Illu stration findet. —In weißer Kartonnage mit einem aufgepreßten Medaillonbild macht der Katalog Nr. 75 von Heinrich Hugendubel in München einen ganz ansprechenden Ein druck; er enthält in 301 Nummern Stammbücher, einige Manu skripte (darunter ein Livre ci'dsurss für «kk 3400.—), Autographen, Bilder u. dergl., dazu auch Antiquitäten, also nicht nur Anti quariat, und ist mit 6 Tafeln versehen. Auf der Rückseite des Umschlags ist wiedergegebe», wie sich die Aufnahme des Katalogs nach den Vorschriften der »Wcltregistratur«, die ja Wohl in Mün chen ihren Sitz hat, ausnehmen würde. Nach diesem herrlichen Pröbchen einer auf keine Weise zu übertreffendcn Verworren heit und Unübersichtlichkeit ist uns die Lust vergangen, uns mit dieser neuen Einrichtung jemals zu beschäftigen. — Der Kata log 184 von Leo Liep mannSsohn in Berlin enthält Autographen von historischen Persönlichkeiten, Schriftstellern, bil denden Künstlern und Musikern; zu Beginn eine Abteilung »Die Freiheitskriege und das Napoleonische Zeitalter«, am Schluß Stammbücher (zus. 774 Nummern). Bemerkenswert ist u. a. ein Brief von George Washington aus dem Jahre 1794, 2l4 Seite in Quart, für ,7t 1600.—, ein Wohl nicht zu hoher Preis, wenn nvn bedenkt, daß erst kürzlich ein anderer Brief von ihm in Lon don mit L 180.- («lk 3600.—) bezahlt worden ist. Für einen Brief der Goethe nahestehenden Minna Herzlieb an Fr. From- mann werden °4k 280.— gefordert, er gilt also mehr als unveröf fentlichte Schreiben von Goethe selbst, von denen zwei für .4k 105.— und für «kk 225.— zu haben sind. Sehr originell ist ein Stammbuchblatt des 19jährigen Nietzsche in sechs Versen, in denen es recht pessimistisch u. a. heißt: sDas Lebens ... ist ein Jammer, trostlos bis zum Grund, Sei's nun Traum, sei's Wahrheit. Hol'z der Hund. Dieser Stoßseufzer wird mit .4k 300.— gewertet. — Autographen von Dichtern, Schriftstellern und Gelehrten bringt der Kat. 14
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