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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1914-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1914
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- Deutsch
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v«rs»>K»>> f. ». D«ch». v-chhoild-I. Redaktioneller Teil. ^ 5, 8. Januar 1914. Personalnachrichten. Titelverleihung. — Dem Direktor der Süddeutschen Monatshefte 8. m. b. H. und Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift Herrn Paul Nicolans Coßmann in München wurde von dem König von Bayern der Titel eines König!. Professors verliehen. Gestorben: am 21. Dezember 1913 nach kurzem Leiden der langjährige treue Beamte der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien Herr Eduard Dobyhal im Alter von 63 Jahren. Als gebürtiger Wiener war er nach Absolvierung seiner Schulzeit in den Wiener Firmen Karl Greif, Auer und Moritz Stern tätig ge wesen und war bereits im Jahre 1885 in die Gesellschaft für verviel fältigende Kunst eingetreten, der er durch mehr als 28 Jahre in treuer Pflichterfüllung seine Arbeitskraft gewidmet hat. ferner: am 3. Januar im fast vollendeten 74. Lebensjahre infolge eines Braudunglücks Herr Maximus Valerius Apian- Bennewitz, Inhaber der Firma seines Namens in Leipzig. Der auf unglückliche Weise aus dem Leben Abberufene, der sich im Leipziger Publikum allgemeiner Beliebtheit erfreute, ist das Opfer eines Feuers geworden, das in der Nacht vom 2. zum 3. Januar in seinem Geschäftslokal ausbrach. Der Verstorbene hatte am Abend des 2. Januar noch lange gearbeitet und sich dann nicht in seine Privat wohnung begeben, sondern sich in einem über seinem Geschäftslokal gelegenen Zimmer zur Ruhe gelegt. Durch das gegen 2 Uhr in seinem Lager auskommende Feuer wurde er geweckt und wollte sich an den Ort des Brandes begeben, ist aber in dem sich stark entwickelnden Rauch bewußtlos niedergesunken und nach Einlieferung ins Krankenhaus ge storben. Rudolf v. Bitter f. — In Berlin ist am 3. Januar der Präsident des preußischen Oberverwaltungsgerichts Wirkl. Geh. Rat Or. jur. Rudolf v. Bitter im Alter von fast 68 Jahren gestorben. Lite rarisch ist der Verstorbene sowohl durch Aufsätze hervorgetreten als insbesondere auch durch einen für die Rheinprovinz bestimmten Er gänzungsband zu Brauchitschs: »Die neuen preußischen Verwaltungs- gesehe«. Er war während seiner Tätigkeit als Vortragender Rat mit der Ausarbeitung der zur Ausdehnung der Verwaltungsgesetzgebung auf die Nheinprovinz erforderlichen Gesetzentwürfe beauftragt ge wesen und daher mit dieser Materie besonders vertraut. Julius Freund f — In Partenkirchen ist dieser Tage der Schriftsteller und Possendichter Julius Freund im Alter von 51 Jahren gestorben. Der Verschiedene ist besonders durch seine Metropol- theaterrevucn »Neuestes, Allerneuestes«, »Auf ins Mctropol«, »Der Teufel lacht dazu« u. a. weiteren Kreisen bekannt geworden. Gustav Ruhland -f. — In Bad Tölz ist Professor vr. Gustav Ruhland, der volkswirtschaftliche Sachverständige des Bundes der Landwirte, nach langem schweren Leiden im Alter von fast 64 Jahren gestorben Er veröffentlichte außer zahlreichen Abhandlungen und Flugschriften ein größeres Lehrbuch der Nationalökonomie, das jedoch bei seinen Fachgenoffen — und zwar bei solchen verschiedenster Rich tung — stärksten Widerspruch fand. Besonders heftig waren die An griffe, die gegen seine Lehrtätigkeit und seinen Charakter von Prof. Brentano und später von dem (1912 verstorbenen) Prof. Biermer in Gießen gerichtet wurden und die zu jahrelangen, in der Geschichte wissenschaftlicher Meinungskämpfe wohl einzig dastehenden Be- leidigungsprozeffen führten. Sprechfaul. «Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen aNc Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Direkte Offerten. (Vgl. zuletzt Nr. 2.) Zu dieser Frage habe ich einen Beitrag zu liefern, der erkennen läßt, daß es nicht immer richtig ist, wenn von dem verehrlichen Sorti ment auf die Verleger unter allen Umständen gescholten wird, daß sie Prospekte direkt verbreiten, selbst wenn dabei die Bestellungen direkt an den Verleger erbeten werden. Vor 16 Jahren erschien in meinem Verlage die erste Auflage eines für die Praxis des Technikers bestimmten .Hilfsbuchs. Die Auflage wurde in 2000 Exemplaren gedruckt und dem Sortiment vertrauensvoll übergeben mit der Bitte, sich für dieses aussichtsreiche Buch energisch zu verwenden. Nach einem Jahre, als die Ostermcß-Remittendcn sich eingestellt hatten, waren von dem Buche nicht ganz 150 Exemplare verkauft. Das war für mich ein betrübendes Ergebnis, weil ich mit dem Verfasser in der Meinung übereinstimmte, daß hier tatsächlich ein sehr gutes Lehrbuch für den praktischen Gebrauch des Technikers vorliegc. Ich beschloß daher, durch direkte Verbreitung eines wirksamen Prospekts zu versuchen, einen größeren Teil der Auflage au den Mann zu bringen. Nach Überschlag der Kosten einer solchen Prospektversendung hielt ich mich damals für berechtigt, diese Vertriebskosten dadurch wieder aus zugleichen, daß ich die Bestellungen an meine Firma erbat, um sie direkt zu erledigen. Der Erfolg dieser Prospektverscndung war, daß im Zeitraum von 4 Monaten die erste Auflage ausverkauft war, und daß die zweite Auflage mit Hochdruck fertiggestellt werden mußte. Aber der Vorgang zeitigte eine merkwürdige Beobachtung. Von den ca. 1850 Exemplaren, die infolge der Prospektversenduug im Zeitraum von 4 Monaten ver kauft wurden, wurden fast genau 50°/, durch den Buchhandel bestellt. Also derselbe Buchhandel, der innerhalb eines ganzen Jahres nur 150 Exemplare absetzen konnte, hatte auf einmal Verwen dung für 900 Exemplare, nachdem der Prospekt des Verlegers gewirkt hatte. War es nun recht oder unrecht von dem Verleger, daß er den Vertrieb des Buches selbst in die Hand genommen und sich erlaubt hatte, einen Teil des Sortimentergewinnes durch selbstausgeführte Bestellungen zur Deckung der Betriebskosten zu verwenden? Es scheint mir doch durch dieses Beispiel ausreichend bewiesen zu sein, daß der Sortimenter von dieser Vertriebsweise des Verlegers nur Vorteil ge habt hat, der nicht nur in der Ausführung der ihm ins Haus geflogenen 900 Bestellungen bestand, sondern auch darin, daß dieses Buch für die weiteren Jahre ein lohnender Artikel des Sortimenters geworden ist, denn das Buch ist heute bereits in 15. Auflage erschienen, und die Auf lage besteht nicht mehr aus 2000, sondern aus 10 000 Exemplaren. Ich gebe zu, daß gewisse Vertriebsmethoden einiger Verleger vom Sortiment mit Recht beanstandet werden. Aber davon sind solche Ver- triebsmaßnahmen streng zu unterscheide«, durch die die Verleger ihre Bücher einzuführen und bekannt zu machen suchen, selbst wenn sie die Bestellscheine mit ihrer Adresse versehen. Nach meiner Ansicht und nach meiner Erfahrung sollten die Sortimenter solche VertriebsmaßnaHmen der Verleger nicht bekämpfen, sondern willkommen heißen und es sich gefallen lassen, wenn der Verleger die Hälfte der durch seine Reklame erzielten Bestellungen selbst ausführt in der Erwägung, daß die andere Hälfte der Bestellungen ihm, dem Sortimenter, mühelos ins Haus ge tragen wird. Ein Verleger. Daß Sortimenter-Verleger ihre eigenen Verlagsartikel im allge meinen am schlechtesten rabattieren, muß ohne weiteres zugegeben wer den. Daraus aber den Schluß zu ziehen, »daß die Entrüstung über schlecht rabatticrende Verleger doch nicht so ganz aus des Herzens Tiefe kommt«, wie cs der »mit 40°/, und mehr rabattierende Verleger« im Sprcchsaal vom 3. Januar tun möchte, halte ich für verfehlt. Man muß auch hier den besonderen Verhältnissen Rechnung tragen, und die Gerechtigkeit erfordert die Feststellung, daß es sich erfahrungsgemäß beim überwiegenden Teil der verlegerischen Produktion von Sorti mentern um Kommissionsverlag handelt, der bekanntlich i» der Rabattierung immer Beschränkung auferlegt. Mir sind selbst viele Fälle bekannt, wo irgend ein reicher Kunde ein Buch schrieb (wer schreibt heute keine Bücher!) und seinen Sortimenter nötigte, es in Kommissionsverlag zu nehmen, weil er den Anschluß an einen großen Verlag nicht finden konnte. Sehr oft hat der Sortimenter-Verlag auch spezifisch lokalen Charakter und ist abgesehen von seinem be schränkten Absatzgebiet mit immensen Abgaben au Stadtverwaltungen, Verkehrsvereine, wissenschaftliche Körperschaften usm. belastet. Zu bedenken ist ferner, daß dem kleinen Sortimenter- Verleger mit seinen 2 bis 3 Verlagswerken mangels einer geeigneten Propagandaorganisation überhaupt der Weg zu hohen Auflagen meist versperrt ist, was in der Preisfestsetzung und Rabattierung einen natür lichen rechnerischen Ausgleich finden muß. Schließlich sei darauf auf merksam gemacht, daß lokale Schulbücher einen großen Prozent satz des Sortimenterverlags ausmachen. Es erübrigt sich, über die Gründe beschränkten Rabatts bei Schulbüchern noch ein Wort zu ver lieren. Man sei also auch gegen die Sortimenter-Verleger gerecht, und hüte sich davor, die Ehrlichkeit ihrer Klagen über zu geringen allge meinen Rabatt schon deshalb anzuzweifeln, weil sie selbst in vielen Fällen mit schlechtem Beispiel vorangehen müssen. München. B e r t h o l b S u t t e r. Berantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der B ö r s e n v e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhänblerha»»ö. Druck: Ramm L Teemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg sBuchhLndlerhauS). 36
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