Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1872
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- 10.06.1872
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- Deutsch
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132, 10. Juni. Nichtamtlicher Theil. 2143 .Heeres (Lichtdruck. Preis 2 Thlr.) zu Theil. C. Merkel in Mün chen hatte drei schöne große Blätter nach W.v.Kaulbach cingesandt: Peter Arbues vcrurtheilt eine Kctzerfamilie zum Tode. (Albcrto- typie. Preis 10 Thlr.) König Jacob V. eröffnet den obersten Gerichtshof. (Preis 10 Thlr.) Amor und Psyche. (Preis 3 Thlr.) Ferner: Teichlein's Rattenfänger (Preis 3 Thlr.), und Feuerbach's Romeo und Julia. (Preis 3 Thlr.) Den Botaniker und Zoologen interessirten besonders die mikroskopischen Photographien in Vi sitenkartenformat nach der Natur ausgenommen von W. Knodt in Minden, cingesandt von Siegismund L Volkening in Leipzig (ä 5Ngr. das Blatt), durch getreue und scharfe Aufnahme. Die Bilder aus dem Kricgsleben vor Paris und Straßburg während des Feldzugs 1870/71 nach der Natur (vom k. preuß. Feld-Photographen-Deta chement) ausgenommen, vervielfältigt in Lichtdruck von J.B. Ober- netter in München. 120 Blätter in Quer-Folio (Preis 64 Thlr.). München, Palm's Hosbuchh., erregten durch das Interessante der Sujets die Beschauungslust, ließen aber leider besondere Schärfe, Deutlichkeit und Eleganz in der Ausführung vermissen. Reiche Auswahl in kleineren Blättern, besonders Visitenkarten- uud Cabinetformat, boten die Einsendungen von Linde <LCo., sowie von Linde's Depot in Berlin. Drei Portraits in Lebensgröße, durch Lichtdruck erzeugt und von La Grange in Berlin ausgestellt, zogen ebenso wie das von Römler <L Jonas in Dresden ausgestellte Album die Aufmerksamkeit auf sich. Saubere Ausführung konnte man diesen mittelst Pressendruck vervielfältigten Photographien nicht absprechen. Die Kupferstecherkunst hatte verschiedene prächtige Ar beiten geliefert, vorzüglich können zwei Kunstblätter als wahre Per len der Ausstellung betrachtet werden. H. Bäumer in Düsseldorf Halle einen noch unvollendeten Stich des „Sposalizio" von Rafael nach dem glücklich restaurirtcn Bilde in der Brera zu Mailand (73 bis 49 Centimeter) ausgestellt. Der wackere Künstler Rud. Stang, welcher bereits sieben Jahre an diesem Blatte gearbeitet hat, hofft cs im Laufe des nächsten Jahres zu Ende zu führen. Nicht nur der Kunstkenner, sondern auch der aufmerksame Laie wird bei Vergleichung mit dem 1820 von Longhi in Mailand gefertigten Stich sofort herausfinden, daß letzterer ganz erhebliche Unrichtigkeiten aufweist, welche allerdings ihren Grund in der damaligen Beschaffen heit des Gemäldes haben. So vermißt man auf demselben die La terne der Kuppel, welche auf dem Original ersichtlich, ferner stehen auf dem Longhi'schen Stiche die kleinen Figuren am Fuße des Tem pus sich gewissermaßen auf den Köpfen, während das Original mehrere Tempelstufen erkennen läßt. In dem Blick des Hohen priesters, welcher die Vermählung der Jungfrau vollzieht, ist aus der Longhi'schen Reproduclion ein übellauniger Gesichtszug nicht wegzuleugnen, während, gemäß dem Original, Stang in das Gesicht strahlende Milde legte. Der Kopf des Joseph ist Rafael's Gemälde gegenüber viel zu klein und steht mit dem Haupt der Ma ria sowie mit den übrigen Gestalten in Mißverhältnis Auch aus die übrigen Personen, welche im Longhi'schen Stich ein mehr modernes Gepräge haben, scheint dies einzuwirken. Stang's Stich kann so mit nicht nur den Werth einer getreuen pietätvollen Wiedergabe des herrlichen Originals beanspruchen, sondern er entfaltei auch eine brillante, malerische Wirkung. Nicht allein das höchste Interesse aller Kunstkenner, sondern überhaupt sämmtlicher Besucher der Ausstellung wußte das werthvolle Blatt aus sich zu lenken. Als Pendant war Keller's Stich ,,I-n Nsckounn cki 8au 8istv" nach dem Gemälde in der königlichen Galerie zu Dresden placirt. Dieses von M. Cohen L Sohn in Bonn ausgestellte Kunstwerk (21 bei 54 Centimeter) fesselte durch seine prächtige Ausführung die Beschauer in gleichem Maße. L. Sachse L Co. in Berlin hatten die Ausstellung durch Einsendung werthvoller Kupferstiche bereichert. Vor allem in- teresstrte Lessing's (Director der großherz. Galerie zu Karlsruhe) großes historisches Gemälde Huß vor dem Scheiterhaufen, von A. Andorff gestochen. Der Künstler hatte bei der reichen Zahl von Gruppen, Figuren und Köpfen, sowie bei den vielen Details mit Schwierigkeiten außerordentlicher Art zu kämpfen und sieben volle Jahre rastloser Thätigkeit gingen darüber hin, bevor er seine mühe volle Arbeit vollendete. Der Preis des Stichs ist 20 Thlr. Die drei erwähnten Kupferstiche sind Werke deutscher Kunst, deutscher Aus dauer und begeisterter Hingebung für eine edle Sache. Die eben falls von Sachse L Co. ausgestellten Stiche: Die Ehebrecherin und Landung des großenKurfürsten auf Rügen fanden ebenso wie Schir mers' neue landschaftliche Original-Radirungen die verdiente An erkennung. Die Oelfar bendrucke zogen durch ihre Farbenpracht be sonders die Blicke der Besucher auf sich. Die ausgestellten Bilder wetteiferten in Betreff der brillanten Ausführung unter sich und lieferten den Beweis, auf welcher hohen Stufe dieser Kunstzweig steht. E- Hölzclls Kunstverlag in Wien hatte besonders schöne Gebirgslandschaften, zwei prächtige Frauenbrustbilder (Pendants) und Rafaels' Lluckouna ckells. 8ockin ausgestellt. C- H. Gerold in Berlin erfreute die Besucher durch zwei Schlachtscenen (Wörth und Gravelotte), sowie durch Meycrheim's Winterhafen und Pohle's St. Goar mit Rheinfels. Breidenbach L Co. in Düsseldorf hatten ebenfalls zwei Scenen aus dem deutsch-französischen Kriege von Sell (Spichern und Froschweiler) nebst effectvollen Genre-Bildern cingesandt. Forndran in München stellte in Lange's Untcrsberg und Watzmann zwei prächtige Landschaften und I. G. Fritzsche in Leipzig seine Germania auf der Wacht am Rhein in einem ge lungenen Drucke aus. Die musikalische Literatur war vertreten durch Artikel aus dem Verlage von Leuckart (Sander) in Leipzig (12 Bände seiner Hausmusik, Händel's II l'oimieroso und die Prachtausgabe von Mozart's Don Oliovanui), ferner Hoffarth in Dresden. Garbrecht's Anstalt für Notendruck in Leipzig hatte Liszt's Christus-Oratorium, sowie verschiedene andere Musikalicn mit besonders geschmackvollen Titeln cingesandt. Sämmtliche aus gestellte Artikel entsprachen in ihrer Ausstattung durchgängig den Anforderungen der neueren Zeit und bekundeten die bedeutenden Fortschritte, welche auch auf diesem Gebiete gemacht worden sind. Unter den eingesandtcn Schriftproben zeichnete sich W. Drugulin (früher Lorck) durch seine neuen und geschmackvollen Schriften, besonders orientalischer, altgothischer, hieroglypher und anderer alterthümlicher Sprachen aus. Grimme L Trömel hier und Poeschel L Co. in Dresden zeigten in ihren Proben nicht nur große Auswahl, sondern auch elegante, geschmackvolle Typen. Proben ihrer hervorragenden Leistungen imH olz schnitt boten: Klitzsch L Rochliher, Tegetmeyer, Singer, Käseberg, Neumann, Werdmüller, sämmtlich in Leipzig, Kunz L Gehler, sowie Ost L Olbermann in Stuttgart und Bcend'amour L Co. in Düsseldorf. Letztere hatten eine vortreffliche Bleistiftzeichnung auf Holz: Zug durch die Wüste an der Küste von Syrien, eine Scene aus den Kreuzzügen darstellend, cingesandt. Diese von W. v. Beckerath aus- geführte Komposition soll in einem Werke erscheinen, welches genannte Firma veröffentlichen wird. Proben in St ah Ist ich waren ausgestellt vonWeger undMerckel inLeipzig, ferner lithographische Erzeugnisse von Straßberger, Kürth (ein großer Plan der Stadt Leipzig in Farbendruck), Kramer & Co. (Stickmuster) in Leipzig, Bollmann in Gera. Nachdem die Rundschau im Wesentlichen beendigt, ist es erfor derlich, einiger ausländisch er Artikel zu gedenken. Rothschild in Paris hattemehrerebedeutendereWerkeausgestellt. Ornitdolo^is du ollassour pur Io vr. Ostonu bot Freunden der Jagd und des 286*
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