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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1914
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 3, 5. Januar 1914. Kleine Mitteilungen. Gegen die Abgabe von Freiexemplaren (vgl. Bbl. 1913, Nr. 264). Der Vorstand des Deutschen Verlegervereins hat an die sämtlichen Verleger von Schulbüchern folgende Bekanntmachung gerichtet: Auf Grund der Bestimmung L 7 der Ordnung für die Ein führung von Lehrbüchern an den höheren Lehranstalten vom 31. Ok tober 1913 verlangen manche Anstalten unentgeltliche Lieferung eines Exemplars der an ihnen eingeführten Lehrbücher für die Sammlung der Anstalt. Der Herr Minister hat aber zweifellos garnicht an eine unentgeltliche Lieferung dieser Exemplare gedacht, denn das hieße ^Pflichtexemplare in Mengen verlangen. Eine solche Steuer kann er aber ans diesem Wege der Verordnung den Verlegern der Schulbücher gar nicht haben auferlegen wollen. Der Vorstand bittet daher angesichts der ganz unerträglich anwachsenden Freiexemplarlast die Mitglieder dringend, unter Berufung auf diese Erklärung des Vorstandes die unberechnete Lieferung von Lehrbüchern für die Sammlung abznlehnen. Eine internationale Ausstellung in Madrid. — In Madrid ist eine »Internationale Ausstellung für Landwirtschaft, Hygiene, Kunst und Gewerbe« für den Herbst 1914 geplant. Die »Ständige Ausstellungs- kommission für die deutsche Industrie« empfiehlt dem Unternehmen gegenüber Zurückhaltung. Zusammenschluß der Lchrmittclverlcgcr! In Nr. 287 der »Mit teilungen des Deutschen Verlegervereins« schreibt ein Lchrmittel- verlcger: Ans dem Gebiete des Lehrmittelmarktes scheinen sich eine Reihe jedem Lehrmittelverleger wohlbekannter Erscheinungen einzu- stcllen, die auf die Dauer den Lehrmittelverleger schwer schädigen wer den. Es wird sich daher fragen, ob nicht ein Zusammenschluß der Lehrmittelverleger möglich wäre in ähnlicher Weise, wie sich die anderen Gruppen innerhalb des Deutschen Verlegervereins gebildet haben. Diese Vereinigung der Lehrmittelverleger könnte vor schlechten Reisenden warnen, die Frage der Freiexemplare regeln, mit den verschiedenen Behörden unterhandeln n. a. m. Vor allem aber könnte sie den großen llbelstand der Ansstellungsexemplare und Prüfungsexcmplare ordnen. Es bestehen jetzt in Deutschland etwa 35 Schulmnscen, und ständig wer den neue gegründet. Erst jetzt sucht wieder ein Obcrlehrervereiu in Ber lin eine Lehrmittel-Dauerausstellung zu gründen, deren Kosten natür lich wieder die Lehrmittelvcrleger bestreiten sollen, wie sie es ja schon mehr oder weniger unmittelbar bei den übrigen Schulmuseen und dergl. tun. Ob diese vielen Museen nötig sind, ist freilich eine andere Frage. In Berlin besteht zunächst die Deutsche Unterrichtsausstellung, dann ein Schnlmuseum der Stadt Berlin, ferner wird die oben angeführte Obcrlehrerausstcllung vorbereitet, sodann ist auch noch ein Reichsschul- mnseum in Berlin geplant. Der Lehrmittelverleger müßte also, wollte er in Berlin überall vertreten sein, allein für diese eine Stadt min destens je vier Exemplare seiner Lehrmittel stiften. Dieser Unfug kann seitens dieser Ausstellungen nur deshalb ausgeübt werden, weil sie es jetzt mangels einer Lehrmittelverleger-Organisation trefflich ver stehen, den einen Verleger gegen den andern auszuspielen. Außer diesen Schulmnscen kommen noch die vielen Ausstellungen bei Lehrer konferenzen und dergl. in Frage, die zuweilen ganz übermäßige Aus dehnungen angenommen haben und denen der Lehrmittelverleger eben falls seinen Tribut zahlen muß, zumal wenn, wie es oft geschieht, ver langt wird, daß ein besonderer Vertreter des Verlegers an Ort und Stelle sein muß. Alle diese Unkosten müssen natürlich mehr oder weniger ans die Preise der Lehrmittel aufgeschlagcn werden, und daher kommen dann die Klagen der Schulen über zu teure Lehrmittel. Wenn keine Lehrmittelverleger - Vereinigung zustande kommen sollte, so raten wir jedem Lehrmittelverleger anfs dringendste, mit der Abgabe von Freiexemplaren seiner Lehrmittel äußerst vorsichtig zu sein. Die meisten Freiexemplare werden ohne nennenswerten Erfolg hergegcben, zumal da die Schulmuseen meist nicht genügend Platz haben und deshalb die meisten Lehrmittel nicht ausstcllen können, sondern in Schränken verstauben lassen. Wer sich für den Zusammenschluß der Lehrmittelverleger interes siert, wird gebeten, seine Adresse mit Angabe des Grundes der Ge schäftsstelle des Deutschen Verlegervereins, Leipzig, Gerichtsweg 26, zu übermitteln. Ein internationaler Meteorologenkongrcß soll im nächsten Sep-: tember auf Einladung der italienischen Meteorologischen Gesellschaft in Venedig abgchalten werden. Nach dem vorläufig festgestellten Pro gramm wird die Erörterung der Fragen, die mit der Erforschung der höheren Luftschichten verknüpft sind, den Hanptteil der Verhandlungen einnehmen. Eigne Abteilungen sind für Klimatologie, Aerologie, reine Meteorologie und Meteorologie des Meeres bestimmt. Den Besuchern des Kongresses werden besondere Erleichterungen für die Reise nach Venedig zugesagt. Die Vorbereitungen hat der Direktor des Patriarcha lischen Observatoriums in Venedig vr. O'Carrel übernommen. Neue Bücher, Kataloge eic Kranklleiten unci ibrs Heilung in alter und neuer Leit, klit Julians: Anatomie und Otnrurßie. — Mitteilungen klo. 9 au8 dein ^ kade- in^otien Antiquariat »dlied6r8aeÜ86n« in Oöt- tingen, 6arkÜ88er8tr. 10. 8°. 32 8. 878 dlrn. l^itt. I). — 6atalogue Xo. 382 ok IZo>V68 K 6o>ve8 in Cam bridge, 1 Irinitzk 8treet. 8-. 32 8. 679 tlrn. Persoimlnachrichte». Jubiläum. — Am 1. Januar 1914 vollendeten sich 25 Jahre, daß Herr OskarFrey, Prokurist der Hofmusikhandlung H. Bock in Dres den, in dieser Firma tätig ist. Gestorben: am 1. Januar nach kurzem Leiden der Seniorchef der Firma Winckelmann L Söhne in Berlin, Herr Verlagsbuchhändler M a x Winckelmann, im 77. Lebensjahre. Der Buchhandel wird mit Betrübnis die Kunde von dein Ableben des tüchtigen und beliebten Mannes vernehmen, der in seinem lang jährigen Wirten im Vorstand des Unterstützungsvereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen, besonders als dessen Schatz meister (seit 1895), vielen Segen gestiftet und reichen Trost gespendet hat. Anläßlich seines Jubiläums der 50jährigen Selbständigkeit am 22. Febrnar 1912 haben mir (vgl. Bbl. 1912, Nr. 43) eine ausführliche Darstellung des Lebensganges des Ent schlafenen gebracht, so daß wir uns, darauf verweisend, hier mit einer knrzen Schilderung des nun abgeschlossenen Lebens begnügen können. Max Winckelmann trat 1862 nach vorzüg licher wissenschaftlicher und beruflicher Ausbildung seinem Vater in der Leitung der Springer'schen Sortiments- und Kommissionsbuchhand lung an die Seite, die er bald selbständig leitete und der er einen Verlag angliederte, der später an die Firma Winckelmann L Söhne überging. In dieses bedeutende Verlagsgeschäft trat Max Winckelmann am 1. Juli 1870 ein, um seinen Onkel nnd Schwiegervater Carl Gustav Wilhelm Winckelmann zu ent lasten, nach dessen Tode er am 5. August 1874 Allcininhaber des Stammhauses seiner Familie wurde. Er baute den Verlag, der bis dahin vorwiegend Jugcndschriften auf den Markt gebracht hatte, aus, indem er den Schwerpunkt auf die Herausgabe vorbildlicher Schul- und Lehrbücher legte und als erster den Dreifarbendruck für Lehrbücher, z. B. für die Botanik nnd Zoologie von Vogel, Müllenhoff und Nöseler anwandte. Neben seiner beruflichen Arbeit hat Winckelmann sich noch einen reichen Wirkungskreis durch das Eintreten für das Allgemeinwohl seiner Berufsgenossen geschaffen, indem er von 1885 bis 1891 im Vorstand der Korporation der Berliner Buchhändler treu seines Amtes als Schatzmeister und Mitglied des Hauptausschnsses ge waltet hat. An äußeren Ehrungen hat es ihm nicht gefehlt, sein König ehrte sein Wirken durch Verleihung des roten Adlerordeus und des Kronenordens III. Klasse, und seine Kollegen haben keine Gelegenheit vorübergehen lassen, ohne ihm dankbare Verehrung zu zollen. Der Tätigkeit des Verstorbenen, die ihn in weiten Kreisen des Buch handels bekannt gemacht hat, wurde oben schon gedacht, seit 1892 ge hörte er dem Vorstand des Unterstüyungsvereins an. Ein reiches Leben ist mit dem Tode W.'s abgeschlossen, möge cS den Lebenden ein Beispiel znr Nacheiferung sein! Karl Alfred von Hase f. In Breslau ist in der Ncujahrsnacht Oberkonsistorialrat Professor I)r. Karl Alfred von Hase, ein Sohn des berühmten Kirchenhistorikers Karl v. Hase, im Alter von 71 Jahren gestorben. Ter Dahingeschiedene hat eine Reihe von Schriften zur praktischen Theologie, Dogmatik und Neligionsphilosophie verfaßt, unter denen »Die .Hausandacht« (1891), »Briefe eines Feldgeistlichen aus dem Kriege 1870/1« (1896) und »Die psychologische Begründung der religiösen Weltanschauung im 19. Jahrhundert« (1901) Hervor hebung verdienen. In dem Werke »Unsere .Hauschronik« (1898) hat er die Geschichte seiner Familie durch vier Jahrhunderte geschildert. Mütterlicherseits entstammte I). v. Hase der bekannten Leipziger Buch händler-Familie Härtel: sein Bruder Dr. Oskar v. Hase ist gegenwärtig Seniorchef der Firma Brcitkopf L Härtel in Leipzig. 20
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