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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1891
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1891
- Sprache
- Deutsch
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Zum Vnchdrmkerstreik. Die soeben ausgegebene Nummer 32 der »Mitteilungen des Deutschen Verlegervereins« veröffentlicht folgenden Ausruf an die Vereinsmitglieder: An unsere Mitglieder! Ein Ausstand der Buchdruckergehilfen der Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen ist ausgebrochen. Es ist also der Fall einge treten, in dessen Voraussicht der Vorstand des Börsenvereins durch sein Rundschreiben vom 26. Sept. zur thatkrcistigen Unter stützung der Buchdruckereibesitzer aufgefordert hat. Der Vorstand des Deutschen Berlegervereins schließt sich dieser Aufforderung durchaus an. Der zu leistende Widerstand hat volle Aussicht auf Er folg. Die Buchdruckereibesitzer sind diesmal vorzüglich gerüstet und unter sich durch strenge, bindende Verabredungen geeinigt. Der Verlagsbuchhandel ist auf den Ausstand vorbereitet. Es bedarf nur verhältnismäßig geringer Opfer und auf einige Wochen der Festigkeit, so werden die Buchdruckereigehilfen wieder zum Frieden geneigt sein. Wir richten also an unsere Mitglieder das dringende Ersuchen: während des Ausstandes und für die Dauer desselben, so weit möglich alle Druckausträge zurück zuhalten oder zu beschränken. Auch insofern diese Unterbrechung des Geschäftsgangs mit einigen Opfern verbunden sein sollte, hoffen wir, daß unserer Aufforderung entsprochen werde. Diese Opfer würden in An betracht der sonst unvermeidlichen Erhöhung der Druckpreise das kleinere Uebel sein. Bei dieser Gelegenheit bringen wir zur Kenntnis, daß wir — leider vergeblich — versucht haben, durch die unten abge druckten Schreiben das unsrige zur Verhütung des Ausstaudes beizutragen. Karlsruhe, Leipzig, Jena, den 14. November 1891. Der Vorstand des Deutschen Verlegervereins. Jos. Bielefeld. Rob. Voigtländer. Gustav Fischer. Karlsruhe und Leipzig, den 2. Oktober 1891. An den Vorstand des Deutschen Buchdruckervereins Leipzig. Bezüglich der auf eine abermalige Erhöhung des deutschen Buch druckertarises gerichteten Vesirebungen erlauben wir uns nachstehenden Hinweis aus die allgeme-nen Verhältnisse des Truckgewerbes. Sind wir auch überzeugt, das; dem Vorstande des Buchdruckervereins diese nicht minder bekannt sind, denn uns. so halten wir es doch für unsere Pflicht, im Bewußtsein der Gemeinsamkeit der Interessen aller Angehörigen des Druckgewerbes bei der augenblicklichen ernsten Lage nicht schweigend zu verharren. Verluste besonders fühlbar. Die feisten Bücher sind Lurusarlikel. deren Ankauf zu ungünstigen Zeiten in erster Linie unterlassen wird. Ein trauriges, aber beredtes Zeichen dieser Minderung des natürlichen, ge- Absicht, dessen Unternehmungslust in noch nicht dagewesenem Grade zu beschränken. Der Unterzeichnete Vorstand ist nun zwar der Ansicht, daß^ der Vcrlags- gehcißen werden Einen Notstand für den Buchhandel würde nicht der in Aussicht stehende Ausstand der Buchdruckergehilfen, sondern erst die Bewilligung von deren Forderungen herbeiführen. Gleichwohl würden wir den Ausbruch des Ausstandes lebhaft be dauern, weil er, glechviel mit welchem Ausgange, wie jede gewaltsame soziale Bewegung, im einzelnen viele unmittelbare Schädigungen aller Schichten der Beteiligten zur Folge haben wird. Achtmidfünfztgstcr Jahrgang. Es würde uns dies um so bedauerlicher erscheinen, als der Zweck, um deswillen diese Erschütterung eines großen Industriezweiges un ernommen werden soll, voraussichtlich nicht erreicht werden wird. Nach dem oben Gesagten glauben wir, daß kaum je ein Zeitpunkt einer auf Erhöhung der Druckpreise gerichteten Bewegung so wenig Aussicht auf Gelingen ge geben hat, als der jetzige. Können wir auch kaum erwarten, daß diese Ausführungen von Ein fluß auf den Gang der Ereignisse sein werden, so halten wir es dennoch für richtig, auch an unserem Teile vor Versuchen zu warnen, die voraus sichtlich eine große Schädigung des gesamten Druckgewerbes, freilich in letzter Reihe erst des Verlagsbuchhandels herbeiführen werden. Wir haben daher ein die vorstehenden Ausführungen ebenfalls ent haltendes Schreiben an den Vorsitzenden des Unterstützungsvereins der Deutschen Buchdrucker gerichtet. Dem Vorstande des Deutschen Buchdruckervereins gegenüber glauben wir in Aussicht stellen zu dürfen, daß unsere Bereinsmitglieder im Falle des Ausstandes die Buchdruckereibesttzer durch möglichst weitgehende Zurückhaltung von Druckaufträgen unterstützen werden. In vorzüglicher Hochachtung Der Vorstand des Deutschen Berlegervereins. Jos. Bielefeld, Robert Voigtländer, Vorsitzender. Schriftführer. Karlsruhe, und Leipzig den 2. Oktober 1891. An den Vorstand des Unterstützungsvereins der Deutschen Buchdrucker Be ".l'ch d f' b l'. E höh d^s'^chd ck 1 ifs Steigerung der Arbeitslöhne, macht sieb dem Buchhandel durch Ein schränkung dieses Absatzes besonders fühlbar. Die meisten Bücher sind Luxusartikel, deren Ankauf zu ungünstigen Zeiten in erster Linie untcr- buchhandels, d. i. des buchhändlerischen Ramsch und Schleudergeschästes. Unter solchen Umständen eine sogar erhebliche Verteuerung der L ruck kosten dem Buchhandel aufdrängen zu wollen, ist gleichbedeutend mit der Absicht, dessen Unternehmungslust in noch nicht dagewesencm Maße zu beschränken. lastung des mit Bucherware überfüllten Marktes vieler eits willkommen geheißen werden. Einen Notstand für den Buchhandel würde nicht der in Aussicht stehende Ausstand der Vuchdruckergehtlfen, sondern die Be- soziale Bewegung, im einzelnen viele unmittelbare Schädigungen aller Beteiligten zur Folge haben wird. Es würde uns dies um so bedauerlicher erscheinen, als der Zweck, letzter Reihe erst des^Verlagsbuchhandels. herbeiführen werden. Wir können dabei nicht verhehlen, daß wir durch unsere ganze Stellung auf Unterstützung der Buchdruckereibesitzer uns hingewiesen sehen. Wir bezweifeln nicht daß bei einem wirklich beginnenden ÄuSslande alle unsere Mitglieder einmütig einer Aussiudernng zur weitgehendsten Zu rückhaltung ihrer Druckaufträge Folge leisten werden. Es sollte uns zu lebhafter Be>rledigung gereichen, wenn diese Zeilen ihren Zweck, den Frieden unter den Angehörigen des Druckgewerbes zu erhallen, erfüllen sollten. In vorzüglicher Hochachtung- Der Vorstand des Deutschen Verlegervereins. Jos. Bielefeld, M bert Voigtländer, Vorsitzender Schriftführer. 94L
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