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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1872
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1872-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1872
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1224 Nichtamtlicher Theil. 75, 2. April. Nichtamtlicher Thetl Saling's Börsenpapiere. Obgleich ich durchaus nicht Willens war, mich in persönliche Erwiderungen auf den unter obiger Ueberschrift in Nr. 49 d. Bl. veröffentlichten Artikel cinzulassen, so sehe ich mich dennoch infolge der durch die Bekanntmachung des Börscnvorstandes hervorgcrufe- nen weiteren Artikel in den Nummern 64 und 66, und in der Vor aussetzung, daß der Börsenvorstand wohl schwerlich Veranlassung nehmen wird, darauf zu erwidern, zu folgender Erklärung veranlaßt Was die Form des Artikels in Nr. 49 betrifft, so habe ich gegen dieselbe auch nicht den mindesten Einwurf zu machen; ich gestehe im Gegentheil, daß mich derselbe seiner komisch-drastischen Fassung wegen höchlich ergötzt hat. Meine Beschwerde bei dem Börsenvorstand richtete sich einzig und allein gegen die beiden Ausdrücke „dumm" und „lügt", nnd es wird bei richtiger Ueberlegung jeder meiner Herren Kollegen zu gestehen müssen, daß diese, selbst in einer „Humoreske", über das Maß einer erlaubten Kritik hinausgehen. Auch der „große Fritz" würde sie nicht auf sich angewendet geduldet haben; und was der mit jenem großen König in Parallele gezogene Ullmann „auf Be stellung" über sich hat schreiben lassen, ist mir unbekannt, jedenfalls kann ich versichern, daß ich mir denselben nicht zum Vorbild ge nommen habe, da ich zu einem Studium über Humbug bisher noch keine Neigung verspürte. Meine Beschwerde war vom geehrten Vorstand pflichtgemäß zu prüfen, und hätte mir derselbe durch die Veröffentlichung seiner Mißbilligung der fraglichen Ausdrücke die mir zustehende Genug- thuung nicht gegeben, so würde ich, abgesehen von einer Jnjurien- klage gegen die Redaction des Börsenblattes, bei der nächsten General versammlung mich über den Vorstand beschwert haben, da es nicht wohl zulässig ist, daß das Börsenblatt dazu benutzt wird, Injurien gegen Vereinsmitglieder zu veröffentlichen. — Beiläufig will ich nur noch erwähnen, daß die Redaction nach den bekannten Bestim mungen verpflichtet war, mir den meine Firma angreifenden Artikel vor dem Abdruck vorzulegcn, um meine Antwort gleich zeitig mit dem Artikel selbst zu veröffentlichen.*) Zur Sache selbst bemerke ich nur, daß ich durch das zu frühe Ankündigen, rcsp. „Austrompeten" des Saling'schen Buches am meisten gelitten habe, da bei mir sich alle Beschwerden seitens des Buch handels und des Publicums concentrirten. Ob die infolge der ewigen Fragen nach dem Zeitpunkte des Erscheinens erlassene Ankündigung überhaupt verfrüht war, das auseinander zu setzen, ist hier nicht am Orte, nur so viel kann ich anführcn, daß mehrere meiner hiesigen Herren Collegen, denen ich die Sachlage auseinandersetztc, mich nicht so schuldig fanden, wie es wohl den Anschein hat. Von den enormen Schwierigkeiten, welche die Herstellung eines Buches von dem Um fange der „Börsenpapiere", bei einer Auflage von 10,000 Exem plaren gerade zur Zeit des Setzer-Strikes darbot, haben meine Herren Collegen im Sortiment allerdings keine Ahnung, und cs ist da sehr leicht, dem Verleger alle Schuld aufzubürden. Es bedauert gewiß Niemand mehr als ich die Verdrießlichkeiten, *) Die Redaction ist bekanntlich nur verpflichtet, „persönliche Angriffe" dem Betreffenden vor dem Abdruck erst vorzulegcn, d. h. solche Artikel, welche nach dem Gesetze geeignet erscheinen-, Jemand in der allgemeinen Meinung herabzusetzc» nnd seinen guten Ruf zu gefährden. Dieselbe muß aber entschieden in Abrede stellen, daß dergleichen in dem vorliegenden Falle znlrisil; vielmehr sind alle Stimmen darüber einverstanden, daß eine beleidigende Absicht, welche allein gesetzlich strafbar ist, dem fraglichen Auf sätze nicht zum Grunde liegt, und die Redaction konnte sich also auch gar nicht in der Lage sehen, das oben erwähnte Verfahren in Anwendung zu bringen. Aniu. d. Red. welche den Herren Sortimentern in der ganzen Angelegenheit ver ursacht worden sind. Ein zweites Mal wird jedoch weder ihnen noch mir eine solche Calamität pasfiren. Vsstigia tsrrsut. Haude- L Spener'sche Buchhandlung. F. Weidling. Buchhändlerisches Stellen-Vermittlungs-Bureau. Motto: Blüthe edelsten GemütheS ist die Rücksicht! Doch erfrischend wie Gewitter sind zu Zeiten Goldne Rücksichtslosigkeiten. Unter obigem Titel, cingeleitet wie das lieblichste Idyll, fort gesetzt im Klageton verfolgter Unschuld, gipfelnd in vernichtender Kritik der Gehilfen im Allgemeinen, seiner Gegner im Besonderen, verhallend in der „höflichen Bitte um fernere Erhaltung des geneig ten Wohlwollens" bringt Hr. Wadsak in Nr. 60 des Börsenblattes eine Entgegnung auf den in Nr. 52 in gleicher Angelegenheit abge- drucktcn Artikel des Unterzeichneten Vereins, auf welche uns ge stattet sein möge, mit einigen Worten zurückzukommen. Hrn. Wadsak's unsaubere Charakterisirung des unserm Verein beigclegten Namens „Krebs" zu berichtigen, dürfen wir Buch händlern gegenüber füglich unterlassen und bleiben lediglich bei der Sache. Nach einer flüchtigen Aufzählung seiner Honorarsätze verläßt Hr. Wadsak gerade diesen Hauptpunkt sogleich, um durch möglichstes Geräusch über weniger wichtige oder von ihm selbst erst neu ausge stellte Momente die Aufmerksamkeit abzulenken von den besonderen Bedingungen der Nachweisungsgebühr von 15 Ngr. für den ersten und 5 Ngr. für jeden folgenden Brief mit Vacan- zenanzeigen. Der vollen Jahrgehaltsumme von 240 Thlr. rc. gegenüber verschwindet allerdings die kleine 3 rc. seines Honorar- satzcs, nimmt indeß ihre ganze Bedeutung sofort an, wenn man aus jener Summe den Monatsgehalt von 20 Thlr. u. s. w. berechnet und dann zusieht, daß von diesem die Gebühr an Hrn. Wadsak zu zahlen ist. Unter Anziehung der Erklärung der Stuttgarter Herren bezeichnet Hr. Wadsak als neu, daß Jemand nach Niederlegung ge wisser Functionen in andere Hände noch später verantwortlich dafür gefunden werden solle; — ersparen wir den Lesern und uns selbst die Klarlegung dieser Theorie an Beispielen, und fragen nur: ent deckt erst jetzt Hr- Wadsak den Reiz der Neuheit dieser Ansicht? Gewiß nicht, nur hätte Hr. Wadsak schon bei dem ersten Auftreten derselben, in der angezogenen Erklärung, Farbe bekennen müssen, wenn er die letztere beantwortet hätte; Hr. Wadsak hat damals aber geschwiegen, — wahrscheinlich ist ihm jene Anzeige entgangen. Hinsichtlich der Mittheilung, daß seine Herren Vorgänger den stelle- suchendcn Gehilfen „nicht mehr gewissenhaft" dienen konnten, wollen wir mit Hrn. Wadsak keine Lanze brechen. Mit dem Dogma von dem „kaum ein Drittel wirklich brauch barer Gehilfen" endlich geht es Hrn. Wadsak nicht eben zum besten; wir wenigstens möchten bezweifeln, daß die angegebenen 320Stellen gesuche nur von Gehilfen dieses Drittels ihm zugekommen und die nach dieser Classification „unbrauchbaren" zwei Drittel ohne Ver mittelung Stellung gefunden hätten, glauben vielmehr, daß größcrn- theils jene „Wandervögel" die Bewohner von Hrn. Wadsak's Vogcl- kästen gewesen sind. Weitere Discussion dieser Frage schließen wir unsererseits nunmehr mit dem Wunsche, daß vielleicht auf Hrn. Wadsak selbst die Wahl fiele, wenn nach den durch unfern ersten Artikel gegebenen Andeutungen der Vorstand des Börsenvcrcins die Sache zu der seinigen macht. Der Verein „Krebs" rc. (I. A.) Träger.
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