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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1925
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- 1925-07-18
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- 18.07.1925
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Wiesbaden gemachten Erfahrungen aus, dafj im großen und gan zen für das wissenschaftliche Publikum ein Schlagwortkatalog viel geeigneter sei als ein systematischer Katalog. Das zeige sich auch darin, daß alle Bibliotheken, die neuerdings an die Anlage eines Sachkatalogs oder seine Erneuerung herangetreten feien, sich zu nächst für einen Schlagwortkatalog entschieden hätten, außer Wies baden z. B. die Züricher Zentralbibliothek, die Universitätsbiblio theken .Wien und Graz sowie die Württembergische Landesbiblio thek in Stuttgart (auch die Deutsche Bücherei in Leipzig! Der Ref.). Der Schlagwortkatalog könne aber größeren wissenschaftlichen Bibliotheken als einziger Sachkatalog nicht genügen. Das in ihm regierende Alphabet reiße alle gegebenen fachlichen Zusammen hänge auseinander, und deshalb bedürfe es eines weiteren Sach katalogs, mittels dessen man eine Übersicht über den Bestand der einzelnen Wissenschaftsfächer erlange. Der systematische Standortskatalog erfreue sich heute keiner Sympathie mehr. Man irre sich aber, wenn inan glaube, daß der von der Fessel der Ausstellung der Bücher befreite systematische Katalog leicht jedem Fortschritt der Wissenschaft angepatzt werden könne. In Wies baden, wo der Schlagwortkatalog auf dem systematischen Standortskatalog aufgebaut- sei, ergänzten sich beide Ka taloge in vortrefflicher Weise. Zedler kann sich nicht davon überzeugen, daß es das Richtige ssi, den übelständrn, die der systematische Standortskatalog dadurch mit sich bringe, daß das ihm zugrunde liegende System infolge des Fortschritts der Wissenschaft allmählich veralte, durch mechanische Auf- stitllung zu. lbegeg-nen. Er wisse die Gründe, die gegen die syste matische Aufstellung ins. Feld geführt würden, wohl zu würdigen, aber wenn er auch zngeben müsse, daß dem streng systematisch geordneten .Standortskatalog die Zukunft nicht gehören möge, so trete er doch für einen den Schlagwortkatalog ergänzenden wei teren Sachkatalog ein, der der Träger des sachlich übersichtlich geordneten Bücherbestandes sei. Diesem Katalog gibt er zum Unterschied vom bisherigen systematischen Standortskatalog die Bezeichnung Grundkatalog, da sich auf ihm die Aufstellung der Bücher aufbaue und die beiden anderem Kataloge, der alpha betische Verfasser- und der Schlagwortkatalog, von ihm abhängig feien, indem sie die Signaturen diesem Katalog entlehnten. In der Gliederung der Wissenschaft in eine. Anzahl Hauptfächer ent spreche dieser Grundkatalog durchaus dem bisherigen systematischen Katalog, Innerhalb der 25 Hauptwissenschaftsfächer würden die Unterabteilungen aber rein durch die Praxis bestimmt, soweit es sich eben um klar abgegrenzte und wissenschaftlich selbständig be arbeitete Gebiete handle. Die Unterabteilungen würden in Ab weichung von dem bisherigen logisch gegliederten systematischen Katalog in alphabetischer Reihenfolge gleichberechtigt nebenein andergestellt. So zerfall« das Fach Medizin, in dem die Spezia lisierung heute am weitesten vorgeschritten sei, im Grundkat.ilog gegenwärtig in 45 Unterabteilungen, während das über- und unterordnende Hartwigsche System nur 13 Unterabteilungen auf weise und die Zahl der verschiedenen Hauptschlagworte im Wies badener Schlagwortkatalog nicht weniger als 2506 betrage. Die Signierungsfrage sei so gelöst, daß nirgendwo, auch nicht für neu cinzuschiebende Unterabteilungen ein Mangel an Signaturen ein- trctcn könne. Die Titelkopicn des Grundkatalogs seien mechanisch herzustellen und der Grundkatalog selbst als Zettelkatalog anzu legen. Die Hauptsache sei, so schloß der Vortragende, daß die Sachkatalogisierung unserer wissenschaftlichen Bibliotheken zentra lisiert werden müsse. Geschehe dies, so würde man es sich genau überlegen müssen, ob man sich für die mechanische oder eine sach liche Aufstellung entscheiden solle. Nur wenn die Entscheidung zugunsten der letzteren aussiele, würde man zu einer Einheits signatur kommen können, einem Ziel, das das Zusammenwirken unserer Bibliotheken bedeutend fördern und erleichtern würde. In der Diskussion trat L e y h - Tübingen für die mechanische Auf stellung ein und hielt eine einheitliche Sachkatalogisierung für aus geschlossen. Berghocffer - Frankfurt a. Ni. berichtete sodann über den von ihm geschaffenen »Sammelkatalog« an der Rothschildschen Bibliothek, der ein.einzigartiges Werk bibliothekstechnischer Orga nisation darstellt. Er enthält bekanntlich die Titel aller gedruckten oder maschinenschriftlich vervielfältigten Kataloge und Zugangs- Verzeichnisse in Ausschnitten auf Zettel geklebt, alphabetisch ge ordnet und die jedesmaligen Dubletten auf den korrektesten Zettel sundortlich übertragen. Das war der wirtschaftliche Grundge danke seines Unternehmens! denn einen Titel auszuschneiden und aufzuklcben kostete etwa den vierzigsten Teil einer korrekten und ausreichenden Abschrift. Das Material sind die Berliner, Leip ziger, Wiener und Berner Titeldrucke; die Zugangsverzeichnisss aller größeren deutschen Landesbibliotheken mit Ausnahme von München brachten große Massen von lausenden Erwerbungen. Sie wurden nach rückwärts ergänzt durch die Kataloge der wissen schaftlichen Spezialbibliotheken, des »Börsenvereins der Deutsche» Buchhändler«, des Reichsgerichts, der Kommerzbibliothek in Ham burg, der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, der Leopol- dinisch-Carolinischen Akademie, der Comcnius-Bibliothek und vieler anderer, auch einiger süddeutschen Universitätsbibliotheken, wie Tübingen, Gießen, Frankfurt. Dazu kamen rückwärtige lan- des- und ortskundbiche Kataloge ans allen Ländern des deutschen Sprachgebiets, z. B. aus allen preußischen Provinzen, wertvolle Bi bliographien mit Fundorten und die Kataloge der alten Bestände von vielen Schul- und Kirchenbibliotheken. Dutzende von land schaftlichen und sonstigen Zeitschriftenverzeichnissen ergänzten so wohl die wissenschaftlichen Spezialbibliotheken wie die landschaft liche Literatur. Es war ein Material von mehr als 6 Millionen Volltiteln, von dem 3 Millionen nach den dargelegten Gesichts punkten ausgesucht und durch Fundortübertragung aus 2H Mil lionen Volltitel vermindert wurden. Der Erfolg war entsprechend. Bon den direkt angeforderten Büchern wurden bisher 567L er mittelt, von den beim Auskunftsbüro angefragten Büchern, dis im preußischen Gesamtkatalog und im Ergänzungskatalog nicht ge funden waren, 10?S. Auch bei dem neu eingerichteten süddeutschen Leihverkehr soll der Katalog künftig in stärkerem Maße zur Ver wertung kommen als bisher. Die Methoden der Bearbeitung sind ebenfalls durchaus wirtschaftlich eingestellt. Das ganze Material wurde in vier Abteilungen gegliedert. Eine persönliche Abteilung umfaßt alle Verfassertitel und alle Anonymen mit Personen namen im Titel. Durch alphabetische Ordnung ohne Rücksicht auf die Vornamen wurde hier eine große Zuverlässigkeit und eine große Arbeitsersparnis erzielt. Die geographische Abteilung um faßt alle Anonymen, in deren Titel ein geographischer Eigenname enthalten ist. Alle sonstigen Anonymen kommen in die Titel-; schlagwortabteilung mit Ausnahme der Schriften ohne buch mäßigen Charakter, die chronologisch geordnet werden. Diese Gliederung hat zugleich den großen wirtschaftlichen Vorteil, daß bei vier Fünfteln des Katalogs (persönliche Abteilung) die Haupt arbeit von Unterbeamten, bei den Anonymen ein gutes Teil von Mittelbeamten ausgeführt werden kann und der Akademiker auf ein Mindestmaß ausführcnder Arbeit beschränkt wird. Alles in allein genommen ein Werk wirtschaftlichster Organisation, zu stande gekommen mit Beihilfe vieler Behörden, Anstalten, Fach- gcnossen und Privatpersonen, ohne jede Stütze durch gesetzlichen oder sonstigen Zloang, lediglich ausgebaut auf dem guten Willen aller Beteiligten. Mit Recht unterstrich Traut- Frankfurt a. M. noch die Bedeutung dieses Werkes und sprach dem Vortragenden den herzlichsten Dank für seine mühevolle Lebensarbeit aus. Als letzter Referent der Vormittagssitzung berichtete R c st - Freiburg i. Br. in kurzen Worten über die Fortschritte des von ihm angeregten südwcstdentschen Leihverkehrs, der eine möglichst intensive Ausnutzung der beteiligten Bibliotheken Badens, Hessens und Württembergs zum Ziel hat und im letzten Jahre bereits gute Früchte gezeitigt hatte. Besonders lebhaften; Interesse dürften auch im Buchhandel die beiden folgenden Referate begegnen, die Riedncr - München (Bayerische Staatsbibliothek) und P r a e s e n t - Leipzig (Deutsche Bücherei) über die beiden deutschen Buchausstellungen in Chicago und Barcelona zu Anfang dieses Jahres dem bibliothekarischen Forum abstatteten. R i ebner, der vom Auswärtigen Amt als Bibliothekar nach Chicago entsandt worden war und sich um den Aufbau der Bnchausstellnng hervorragend verdient gemacht hatte, berichtet zunächst ini allgemeinen über seine Eindrücke in den Bereinigten Staaten und dann im besonderen über die deutsche Buchausstellung in Chicago und über die nordamcrika- nischcn Bibliotheken. Er betont, daß sich seine Eindrücke nur auf I48S'
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