Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250718
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192507186
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250718
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-18
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
166, 18. Juli 1925. Redaktionellei Teil. Börsenblatt s. d. DU«». v»««»»d-l. 11325 Da sich die folgenden Vorträge z. T. mit Fragen des inneren Bibliotheksbetriebes beschäftigten, mögen sie hier nur kurz erwähnt werden. B u d d e ck e - Greifswald verbreitete sich ausführlich über den Austausch wissenschaftlicher Bibliothcksbeamten, den er im Interesse der Fortbildung für notwendig erachtete. Dieser Vortrag löste eine lebhafte Diskussion aus, an der sich v. Har - nack j r. - Berlin, Jesinger- Wien, Reis müller- Speyer, Trommsdorf- Hannover, Wahl- Hamburg, Weber- Kiel, S t um m v o l l - Leipzig, F i ck - Göttingen und Oeftering- Karlsruhe beteiligten. Dabei wurde der national wichtige Cha rakter eines Austausches mit Österreich, ferner mit den Biblio theken -der Technischen Hochschulen und den Volksbüchereien be sonders betont. Darauf tourde der Antrag Reismüller an genommen: »Der Vorstand -des.Vereins Deutscher Bibliothekare' unternimmt bei den hierfür in Betracht kommenden amtlichen Stellen die geeigneten Schritte, um den Austausch wissenschaft licher Bibliothekare an deutschen Bibliotheken in die Wege zu leiten^ insbesondere ist ein Austausch zwischen Beamten wissen schaftlicher Bibliotheken und denen technischer Hochschulen anzu streben.« — Ein sehr interessantes Referat von Treplin- Leipzig (Universitäts-Bibliothek) behandelte bibliotheksrcchtliche Fragen, wozu R e i s m ü l l e r - Speyer, Abb-Berlin und Eichler-Graz praktische Beispiele ansührten. Von speziellem Fachinteresse war auch das darauffolgende Referat von Weiß- buch-Leipzig (Universitäts-Bibliothek) über Transkriptions- fragen der orientalischen Literatur. Nach einer regen Aussprache zwischen den anwesenden Orientalisten nmrde ein Ausschuß zur weiteren Bearbeitung dieser Fragen eingesetzt, in den Fick- Göttingen, G r a tz l - München, Hülle-Berlin, Weil-Berlin und W e i tz b a ch - Leipzig gewählt wurden. In der Rubrik »Mitteilungen aus und für Bibliotheken« be richtet zunächst O e h l e r - Breslau (zugleich Staatskommissar in Leipzig) über die Wiederherstellungsarbeiten für die Universitäts bibliothek in Löwen während der letzten zwei Jahre. Durch das Inkrafttreten des Dawesplanes wurde eine neue Sachlage ge schaffen. In der vorhergehenden Zeit während der Ruhrbesetzung wurde für das Büchcrlieserungsa-bkommen mit Italien gearbeitet. Am 25. Juni 1923 wurden in Rom drei Waggons mit Büchern übergeben. Seit dem Herbst 1924 sind die Lieferungen für Löwen in beschleunigtem Tempo wieder ausgenommen worden. Im ganzen wurden bis jetzt nach Löwen geliefert: 355 081 Bände. Dank der regen Mitarbeit von L e i d i n g e r - München und v. Rath- Bonn ist -die Lieferung von Handschriften und Inku nabeln inzwischen abgeschlossen worden. Es wurden im ganzen 218 Handschriften und 849 Dokumente sowie 671 Inkunabeln, darunter 48 Löwener Drucke nach Löwen geliefert. Der Vor sitzende versäumte nicht, Direktor Oehler für feine aufopfernde Tätigkeit im Dienste des Vaterlandes den Dank der deutschen Bibliothekarswelt auszusprechen. Balcke - Berlin lenkte den Blick auf di« von ihm bearbeitete Bibliographie der Preutzischen Staatsbibliothek (erschienen bei Hiersemann-Leipzig), HugoMüller- Berlin auf ein demnächst erscheinendes Handbuch der Behördenbibliotheken. Schneider- Wolfenbüttel sprach über -die geplante Umgestaltung der Verwal tung der Landesbibliothek in Wolfenbüttel, Uhlendahl- Leip zig berichtete über -di« Notwendigkeit technisch vorgcbildeter Biblio thekare und den Eintritt von drei Diplomingenieuren als Volon täre in die Deutsche Bücherei. Weinreich - Frankfurt a. M. gab schließlich Erläuterungen zu dem nächstens erscheinenden Ver zeichnis ausländischer Zeitschriften der Senckenbergischen Biblio thek. Die am Nachmittage -des zweiten Verhandlungstages statt findende Mitgliederversammlung -des »Vereins Deutscher Biblio thekare« -brachte zunächst Kommifsionsberichte von Abb-Berlin über die Frage des Schutzes alter Bibliotheksbestände und von L e y h - Tübingen über die Erfahrungen, die bei der Sammlung des bibliotheksstatistischen Materials für das »Jahrbuch« gemacht ivurden. In dieser Beziehung machte er verschiedene Vcrbesse- rungsvorschläge, die von der Versammlung angenommen wurden. Geschäfts- und Kassenbericht wurden verlesen. Der Verein zählt jetzt 480 reichsdeutschc und 122 österreichische Kollegen, zusammen j 602 Mitglieder. Di« Erhöhung des Jahresbeitrages auf 5 Mark wurde einstimmig angenommen. Nachdem der Direktor der Wiener Nationalbibliothek, Bick, die Tagung für nächstes Jahr nach Wien eingeladen hatte, was mit großer Begeisterung be grüßt wurde, fand die Mitgliederversammlung ihr Ende. Dem Berichterstatter bleibt nur noch übrig, über die außer halb der Sitzungen stattgefundcnen Veranstaltungen kurz zu be richten, die vorzüglich organisiert und trefflich gelungen waren. Ein eingehender Besuch wurde natürlich der Universitäts- Bibliothek unter Führung von Direktor Jacobs und seinen Kollegen abgestattet. Me Bibliothek erhielt neben -dem wenige Jahre vor dem Kriege fertig gewordenen Universitäts hauptgebäude einen Neubau, der in den Jahren 1896 bis 1902 von Oberbaurat Karl Schäfer aus Karlsruhe in reinem früh gotischen Stile aus rotem Wertheimer Sandstein ausgeführt wurde. Architektonisch ein Kunstwerk ersten Ranges, erwies er sich leider schon kurze Zeit nach der Vollendung als zu klein, und bei den rasch steigenden Beständen und der großen Besucherzahl ist in zwischen die Raumknappheit so schlimm geworden, daß die Biblio thek, wenn nicht baldige Abhilfe eintritt, in ihrer Lebensfähigkeit und Benutzungsmöglichkeit aufs schwerste bedroht ist. Es war be sonders interessant zu beobachten, mit welcher Liebe zur Stil echtheit, aber wie unzweckmäßig selbst die kleinsten Dinge der Bibliothekseinrichtung von den Baumeistern bearbeitet worden waren, sodaß die Bibliothek geradezu als Musterbeispiel dienen kann, wie Bibliotheksneubauten nicht geschaffen werden sollen. Trotz der beengten Verhältnisse ist es bewundernswert, welche Leistungen die Universitätsbibliothek mit ihren rund 450 000 Bän den vollbringt, die gleichzeitig als größte Bibliothek in der Süd westecke des Reiches besondere kulturelle Aufgaben zu erfüllen hat. Die Universitätsbibliothek hatte es sich ferner nicht nehme» lassen, zu Ehren der Bibliothekstagung eine Ausstellung zu veranstalten, di«, da ihr selbst der Raum mangelte, in dem neu hergerichteten Augustinermuseum untergebracht worden war. Die Ausstellung betraf die oberrheinische Buchillustration bis zum Jahre 1530 und führte an gegen 300 trefflichen Beispielen ein Stück südwestdcutfcher Buchgeschichte vor. Die Zusammenstellung des Materials, das zum Teil aus den benachbarten Bibliotheken entliehen worden war, hatte der Bibliothekar an der Freiburger Universitätsbibliothek Or. Josef Rest in sachkundiger Weise übernommen, der auch di« erläuternden Bemerkungen zu der Ausstellung vorausschickte, nachdem Museumsdirektor ldr. Noack die Teilnehmer der Tagung begrüßt hatte. Dem Inhalt der Aus stellung, die die hervorragende Stellung von Basel und Straß- burg als alte Druckorte erwies, war ein sorgfältig bearbeiteter Katalog gewidmet (siehe unten). Am letzten Tage vereinigte die Teilnehmer ein bei herrlichstem Wetter unternommener wohlgelungener Ausflug auf den Schau- insland (1286 Meter), von dessen Gipfel man einen vorzüg lichen Überblick über den südlichen Schwarzwald und die schwei zerischen Alpcnketten genießen konnte. Teils zu Fuß durch schat tigen Hochwald, teils in vier großen Gesellschaftsautomobilen er folgte der Aufstieg das Günterstal aufwärts, und nachdem vom Gipfel aus Direktor Escher-Zürich die Bergspitzen seines Heimat landes erläutert hatte, erwartete die Teilnehmer im Haldenwirts haus ein von -dessen Besitzer Ad. Wißler vortrefflich vorbereitetes Mahl. Nach ausgiebiger Ruhe in -den benachbarten Wäldern ging die Fahrt -am Spätnachmittag über Notschrei, das Ober- rieder Tal abwärts über Kirchzarten nach Freiburg zurück. Da mit endete die diesjährige Jubiläumstagung, die nach einstim migem Urteil eine der eindrucksvollsten gewesen >var. überaus reich waren diesmal wieder die literarischen Gaben, die den Teilnehmern gewidmet worden waren. Sie seien hier namhaft gemacht, wobei die speziell zur Tagung hergestelltcn und mit eingedruckter Widmung versehenen mit einem * gekennzeichnet werden: Universitäts-Bibliothek Freiburg i. Br. — *Aus der Werkstatt. Den deutschen Bibliothekaren zu ihrer Tagung in Freiburg Pfingsten ULNXXV -dargebracht von der Universitätsbibliothek. Freiburg i. B. (1925): C. A. Wagner, Buchdruckerei, A.-G. (187 S.) 4".
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder