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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1872
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1872-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1872
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- Deutsch
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- Saxonica
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ZL 11, 15. Januar. Nichtamtliche The!. 167 oollsxium, ist abermals sehr schmeichelhaft. Hier ist ebenfalls ein Druckfehler der vierten Auslage intunäum statt intniiäuin rc- spcctirt. Auch das erfreut nicht wenig, wenn der Verfasser in seiner schon erwähnten Armseligkeit den kehlen Abschnitt seines Buchs, Citate aus der Bibel, cinleitet, wie ich sic cinlcite, und schließt, wie ich sic schließe, und außerdem das Meiste, womit er diesen Abschnitt füllt, wörtlich aus meinem Buche überseht. In der Vorrede wird Herrn I. van der Lecuw, Prädikant in Wonnen und Herrn H. Tiedeman in Amsterdam, dem ersteren für die Vermehrung der Citate aus der Bibel, dem letzteren für seine Verdienste um die Citate aus fremden Sprachen Dank dargebracht; auch derjenigen ausländischen Autoren wird, ohne Nennung des Namens, gedacht, die Herr H. Frijlink „zu Rath gezogen", wie er sich ausdrückt; zu Rath ziehen und wegnehmen ist aber zweierlei. Daß Herr van der Leeuw, ein frommer Mann, gewußt haben sollte, zu welchem Machwerk er seine Hände bietet, ist kaum anzu- nchmcn; Herr H. Tiedeman (Ncdacteur der Zeitschrift Onss Lourv, unser Jahrhundert), mit dem ich seit Jahren in Briefwechsel stehe, wußte es; denn er schreibt mir in seinem letzten Briefe vom 19-Aug. 1871: „Hier ist der Ausdruck „Geflügelte Worte" bereits einge bürgert, namentlich durch das Buch des Herrn Frijlink, das aber leider nur ein Abklatsch Ihrer Publication ist." Daß der Verleger Abraham Frijlink ein solches Buch verlegt, darüber läßt sich kein Wort verlieren, als eins, ein geflügeltes: „'s Geschäft bringt's mal so mit sich"; daß aber Herr H. Frijlink, Ucbcrseher des Gocthc'schen Faust und verschiedener Lieder von Bürger, Schiller und Goethe, einen solchen Mißbrauch mit dem sauren Schweiß und der geistigen, mühevollen Arbeit Anderer zu treiben vermag, das verdient an's Licht gezogen zu werden, und alle anständigen Schriftsteller Deutschlands werden mir gewiß nicht nur nicht verargen, daß ich ein solches Verfahren an die Oeffentlichkeit bringe, sondern auch auf meiner Seite stehen. Herrn H. Frijlink's „Faust" ist in zweiter Auflage, seine Lie der aus Bürger, Schiller, Goethe sind in dritter, vermehrter Aus gabe erschienen; wahrscheinlich werden bei solchen Erfolgen auch die holländischen „geflügelten Worte" bald eine zweite Auflage erleben; ich empfehle ihm für dieselbe die bis jetzt von ihm merkwürdiger weise übergangenen und doch aus meinem Buche so leicht cntlchn- barcn Citate, das Aesopischc „Sich mit fremden Federn schmücken" und das Virgilische „8>o vos uou vodm", wogegen ich ihm ver spreche, falls mir die Gunst des Schicksals eine siebente Auflage meiner „Geflügelten Worte" zu Thcil werden läßt, in der Vorrede dazu seiner würdigst zu gedenken. Georg Büchmann. (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) Miscellen. Anfrage an erfahrene Verleger. — Da cs ungemein schwierig, ja fast unmöglich ist, bei der Calculation eines Werkes den auf dasselbe entfallenden Antheil der Handlungsunkostcn, Frachten, Spesen re. fcstzustellen, diese Posten bei der Preisbestim mung aber doch in Betracht gezogen werden müssen, so bittet ein jüngerer Verleger seine erfahrenen, älteren Herren College» freund- lichst um Antwort im Börscnblatte, ob sich nicht durch einen Auf schlag aus die eigentlichen Herstellungskosten jene Kosten mit in die Calculation ziehen lassen, und welcher Prozentsatz hierbei wohl an- zunehmcn wäre. Während die Büch erb estcllz eitel im Gebiete der deutschen Rcichspost, wie auch im Verkehr mit Bayern und Württemberg nun längst eingeführt sind, können wir in Bayern immer noch keinen Gebrauch davon machen, da uns unsere Zettel immer mit der Be merkung zurückgcgeben werden: cs sei zwar in Aussicht genommen, die Bestellzettel ciuzuführcn, eine Verordnung bezüglich des Ein- führnngstcrmines cristire dagegen noch nicht; sie seien daher unge setzlich und den ungenügend frankirtcn Correspondenzkartcn gleich zu achten. — Wie lange wird dies noch dauern?! Landshut. I. Thomann'sche Buchhandlung. Zur Straßburger Bibliothek. — DieWittwe Ludwig Uhland's hat die reichhaltige Bibliothek ihres verstorbenen Gatten seinerzeit der Tübinger Universitätsbibliothek sowie der königlichen öffentlichen Bibliothek in Stuttgart zur Verfügung gestellt und beide Institute haben diejenigen Bücher, welche sie nicht schon besitzen, in ihre Sammlungen aufgenommen, den Rest aber hat Antiquar Heckenhaucr in Tübingen vor einiger Zeit käuflich übernommen und einen Katalog darüber im Druck erscheinen lassen. Nach länger» Unterhandlungen hat nunmehr, wie die Tübinger Chronik meldet, die neucrrichtete Universitätsbibliothek in Straßburg die Uhland'sche Bibliothek im Ganzen käuflich erworben und ist dieselbe bereits dort hin abgegangen.— Der kaiscrl. Akademie von St. Peters burg wird Straßburg den Anfang einer slavischen Bibliothek zu danken haben. Die Akademie hat den Beschluß gefaßt: alle ihre Publicatioueu, darunter viele kostbare Werke, die für die Kcnntniß des Ostens von geradezu grundlegender Bedeutung sind, nach Straßburg zu stiften. Diese Veröffentlichungen sind theils in russischer, theils in deutscher, theils in französischer Sprache verfaßt, und bilden für sich allein schon eine mäßige Bibliothek. —- Durch die Vermittlung des deutschen Gesandten in Paris sind von dem französischen Minister des Innern der Bibliothek die Publicatioueu der wissenschaftlichen Gesellschaften Frankreichs Über macht worden. Es sind dies Journale, Berichte und wissen schaftliche Arbeiten der Gesellschaften in St. Quentin, Amiens, Toulouse, Rouen, Le Mans, Angers, Versailles, Havre, Alger, Poitiers, Nancy, das Journal asiatique von Paris u. a. Diese Sendungen waren in Straßburg der Soc. de Medccine, der Biblio thek des Casino, der Bibliothek des Protest, und des Diöccsanscminars und der Bibliothöque publique, ferner den wissenschaftlichen und industriellen Gesellschaften in Colmar, Mühlhausen und Metz be stimmt, und wurden an diese durch den Oberbibliothekar Barrack vcrthcilt. — Außerdem ist aus London die erfreuliche Mittheilung zu machen, daß das British-Muscum seine sämmtlichen Werke, kostbare Kataloge, Jllustrationswcrke u. s. w. der Bibliothek zur Verfügung gestellt hat. Englands literarische Erzeugnisse vom Jahre 1871 beziffern sich der Allg. Ztg. zufolge auf: 3547 neue Bücher, 1288 neue Auflagen älterer Bücher und 322 aus Amerika eingcführte Schriften, sonach zusammen 5157 Werke. Von diesen kommen u. a. 768 auf Theologie, 661 auf classische und Unterrichtsliteratur, 716 auf Jugendschriftcn, 332 auf Romane rc., 141 auf Juris prudenz, 157 auf Politik, Gesellschaftswissenschaft und Handels verkehr, 3IS auf Kunst und illustrirte Werke, 233 auf Reiscbcschrei- bungcn und geographische Forschungen, 325 auf Geschichte und Biographie, 325 auf Poesie und Drama und 178 auf Medicin und Wnndarzncikundc. Berichtigung. In dem Artikel über „die Heidelberger Verhandlungen rc." lese man Sc. 67, Sp. 1, Zeile II v. o. statt auf Grund aller Beweis aufnahmen: auf Grund einer Beweisaufnahme, und 6 Zeilen weiter statt genicßrcchtlichen Werth: gcwißrcchtlichcn Werth. 23*
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