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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1872
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1872
- Sprache
- Deutsch
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7, 10. Januar. Nichtamtlicher Thcil. 99 schen Werks nur durch Nennung des Herausgebers oder Verlegers erworben werde. Die Generalstaatsanwaltschaft erachtete indessen mit Rücksicht auf die thatsächliche Feststellung, daß in Bremen keine besonderen Schutzformalitäten zu Recht beständen, die Beschwerde für unbegründet, und sprack demnach auch das Obertribunal, indem es diese Auffassung ebenfalls thcilte, die Verwerfung derselben aus." Miscellen. Aus Berlin, 29. Dec. schreibt man der Deutschen Allgem. Zeitung: „Hinsichtlich des Gesetzes überden Schutz des Urheber rechts hat cs sich als eine fühlbare Lücke herausgestcllt, daß die Erzeugnisse der Knnstindnstrie bisjetzt noch jeden Schutzes entbehren. Die Ideen sind geschützt, sobald aber die Erzeugnisse als Muster gelten, ist ihre Nachahmung nicht angreifbar. Seitens einer neulich zur Berathung über Förderung der Kunstindustrie vom Handels- ministcr berufenen Commission ist diese von den Betheiligten schwer empfundene Unzuträglichkcit lebhaft erörtert und daran der Wunsch geknüpft worden, auf gesetzlichem Wege dieselbe beseitigt zu sehen. Es ist denn auch die Erwägung der Angelegenheit zu möglicher Abhilfe zugesagt worden." Aus Wien berichtet die Allgemeine Zeitung: ,,Die38 größten Papierfabriken Oesterreich-Ungarns haben sich zu einer Reihe von Beschlüssen geeinigt, welche zunächst den einheimischen Consumenten sehr empfindlich treffen, möglicherweise aber auch nach auswärts einen Rückschlag üben. Daß diese Beschlüsse ein Normal gewicht für Papier einführen, sei nur im Vorübergehen erwähnt, aber der wichtigste und mit großer Begeisterung gefaßte Beschluß verpflichtet die Theilnehmcr in bindender Weise vom 1. Januar ab zu einer Preiserhöhung der Waare um mindestens 10 Procent." Aus London. Ein in Nr. 285 dieser Blätter unter den Miscellen aus dem „Magazin für die Literatur des Auslands" abgedruckter Artikel enthält ungefähr so viele Unrichtigkeiten — um nicht zu schreiben Unwahrheiten —, als er Sätze hat. Der Schreiber will aus einemBuche: „Hotten, on litsrar)' oox^rixlit" ersehen haben, daß die „zähe und egoistische Politik" der englischen Regierung allein dem Abschluß eines internationalen Ver trags mit Amerika Hindernisse in den Weg lege n. s. w. — Nun höre man den Sachverhalt: 1) Das Buch, dessen er erwähnt, enthält über den Stand der Verhandlungen mit Amerika kein Wort. Es ist eine Schrift eines hiesigen Verlegers, dessen Hauptverlag aus Nachdruck von amerikanischen Werken und öffentlichen Reden eng lischer Staatsmänner besteht, und ist eine Art Apologie des Nach drucks. Der Schreiber des Artikels hat das Buch offenbar gar nicht einmal gesehen. — 2) Die „zähe und egoistische Politik der eng lischen Regierung" hat seit jetzt circa zwanzig Jahren von Zeit zu Zeit der amerikanischen Regierung einen internationalen Vertrag angetragcn, der ganz ähnlich den mit anderen civilisirten Staaten abgeschlossenen, die gegenseitigen Rechte der Autoren schützen soll. Diese Anträge der englischen Negierung sind bisher unbedingt von der amerikanischen Negierung znrückgewiesen worden. — 3) Der von England proponirte Vertrag schützt die gegenseitigen Rechte der Autoren, und der Verleger nur als Rechtsnachfolger derselben. Daß an den Verträgen kein Hinderniß obwaltet, daß ein Autor sowohl im Vaterlande als im Ausland einen Verleger findet, be weist die lange Reihe englischer Autoren in der Tauchnitz'schen Sammlung. — 4) Ein Gegenantrag der amerikanischen Regierung (geschweige denn mehr) ist bis jetzt noch nicht angekommen und eristirt nur in der Einbildung des Schreibers — und kann daher nicht von der englischen Regierung zurückgewiesen sein. — Um cs kurz zu fassen: es ist in dem ganzen Artikel kein wahres Wort. 8.>V. Von John Forstcr's „Diks ob Ollnrlos Diakons", Worüber das Londoner „Athenäum" sagt: „Wohl kein Werk hat in England so viel Furore gemachl und einen so reißenden Absatz ge sunden, denn bis jetzt sind davon 6 Auflagen verkauft", wird im Verlage der Ober-Hofbnchdrnckerci (v. Decker) in Berlin in Bälde eine autorisirte deutsche lieber sctzung von der bewährten Feder von F. Althaus (Uebersetzer von Carlyle) erscheinen. Das Werk soll 3 Bände umfassen und wird gewiß bei den vielen Ver ehrern von Dickens in Deutschland eine willkommene Aufnahme finden. Der Zeitnngsdebit der deutschen Reichspost im Jahre 1 872. — Aus dem soeben erschienenen „Preis-Courant über die durch das kaiserliche Postzeitungsamt in Berlin und die kai serlichen Postanstaltcn des deutschen Postbezirks für das Jahr 1872 zu beziehenden Zeitschriften" ersehen wir manches Interessante. In deutscher Sprache gedruckte Blätter werden etwa 3500 debitirt. Im Jahre 1869 betrug die Zahl der deutschen Zeitschriften 2992, 1868 nur 2757. Zu jenen deutschen Blättern kommen folgende Reihen ausländischer und in 27 fremden Zungen, wenn auch theilweise in Deutschland gedruckter Zeitungen und Journale: französische 690 (1869: 593, 1868: 559); englische 496 (1869:435, 1868: 382); spanische 26 (gegen 17 und 14 in den Vorjahren); holländische 73 (gegen 68 und 68); russische 47 (1869 dagegen 67 und 1868 61); schwedische 59 (1869 und 1868 34 und 32); norwegische 15 (1869 10, 1868 keine); dänische 41 (gegen 31 und 46); polnische 60 (gegen 54 und 48); armenische 2 (1869 und 1868 1); böhmische 14 (gegen 13 und 11); kroatische 3 (gegen 4 und 4); griechische 9 (gegen zweimal 11); hebräische 4 (1869nud1868 je2); litthauische 2" (gegen 1 in den Vorjahren); portugiesische 1 (ebenso viel 1869, 1868 keine); rumänische und walachischc (kurwälsch und rumänisch) 31 (gegen 13 und 9); ruthcnischc 3 (gegen 2 und 3); serbische 7 (8 und 8); slowakische 1 (ebenso 1869 und 1868); slowenische 2 (gegen 3 und 4 in den Vorjahren); türkische 2 (neu); vlämische 1 (neu); wendische6 (früher nur 5); ungarisches (1869: 13, 1868: 18); endlich italienische 158 (1869: 114; 1868: 29 und 36, je nach dem Bezugswege, entweder über Oesterreich oder über Frankreich). Die Gesammtzahl aller debitirten Blätter in den hier in Rede stehenden Jahren 1872, 1869 und 1868 ist: 5361, 4498 und 4075. Das Wachsthum der Tagesprcsse geht äußerst augenfällig auch aus dieser Statistik hervor. (Allg. Ztg.) Unter den Anzeigen des vorliegenden Blattes findet sich ein „Universal-Zeitungs-Katalog" von Bernh. Freyer's Annoncen-Bureau in Leipzig angekündigt, der außer der eigent lichen Zeitnngsstatistik noch allerlei sonstige nützliche Mittheilungen enthält; bei dessen Interesse für alle geschäftlichen Kreise wollen wir die Anzeige hiermit der besondern Beachtung unserer Leser empfehlen. Personalnachrichten. HerrnA.Hofmann in Berlin, der früher bereits die Schriften des schwedischen Anacreon (Bellmann), sowie Werke von Andersen und Heinrich Hertz herausgcgcben und kürzlich eine von dem schwe dischen Maler Professor Malmström illustrirte Prachtausgabe der Frithjofs-Sage in seinem Verlage hat erscheinen lassen, ist von dem Könige von Schweden, in Anerkennung der Bestrebungen zur Förderung skandinavischer Literatur in Deutschland, das Ritter kreuz des Wasa-Ordens verliehen worden. 14*
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