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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1878
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- Deutsch
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1134 Nichtamtlicher Theil. 67, 20. März. zu addiren oder zu subtrahiren hat, so mußte das Buch einen außer gewöhnlichen Absatz haben, was auch in der That der Fall war." Von der Firma Krabbe erzählt Hackländer im weiteren Verlauf seiner Selbstbiographie noch folgende hübsche Humoreske: „Das ,Soldatenleben im Frieden' ging vortrefflich, hatte schon eine neue Auslage erlebt und über meine Meise in den Orient' rieb sich Ver leger Krabbe im Geheimen freundlich schmunzelnd die Hände. Wenn er auch mir gegenüber oft über schlechte Zeiten und Mangel an Nachbestellungen klagte und zu Vorschüssen, die mir anfänglich sehr erwünscht waren, nie besonders geneigt war, so bin ich ihm doch großen Dank schuldig, da er stets mit der gewissenhaftesten Treue unsere Abrechnungen besorgte und zu dem raschen Bekannt werden meines Namens dadurch beitrug, daß er den Muth hatte, von meinen Schriften nach den ersten theuren Auslagen wohlfeilere Ausgaben und diese in Lieferungen zu veranstalten, die es auch dem Unbemittelten möglich machten, sich so nach und nach meine Bücher anzuschaffen. Adolf Krabhe, der ein tüchtiger Buchhändler und Geschäftsmann war, hatte beinahe ohne alles Vermögen mit einem Associs, Julius Jenisch, einem wohlhabenden jungen Mann ange fangen, aber zuerst so wenig Glück gehabt, daß die Firma schon in der Zeit, als er mich gewann, auf schwachen Füßen stand, wobei ich mich noch des komischen Umstandes entsinne, daß, trotzdem mein erstes Buch ,Vier Könige', dessen zweite Hälfte aus dem ,Soldaten leben im Frieden' bestand, gleich Anfangs sehr gut gegangen war, Herr Jenisch sichtbar erschrak, wenn ich auf das Comptoir kam, und mich flehentlich bat, den leichtsinnigen Krabbe, wie er sagte, nicht für etwas Neues ,breit zu schlagen'; sie hatten damals durch ein paar verfehlte Unternehmungen u. A. ,Spinoza' und ,Dichter und Kauf mann' von Berthold Auerbach, Geld verloren und vom zweiten dieser Werke konnte Krabbe mit seiner dünnen Stimme, während er sich wie verzweifelt mit den Fingern in sein spärliches Haar fuhr, ausrufen: ,Das Buch ist ein Weltwunder, denn es ist ein Exemplar mehr davon zurückgekommen, als ich ausgegeben habe — wollen Sie dies merkwürdige Exemplar sehen — da ist es!' —" So der launige, harmlose Romancier über seine Verleger. 0. Miscellen. Zur Rechtsfrage I. in Nr. 55 d. Bl. — Z. war dadurch, daß er das Werk „behufs Besprechung in seinem Blatte" auf sein Verlangen erhielt und annahm, verpflichtet, das betreffende Werk zu besprechen. Da eine gesetzliche Bestimmung, innerhalb welcher Zeit Z. seiner Verpflichtung Nachkommen mußte, nicht existirt, so würde das Gericht seine Entscheidungsgründe auf das Gutachten von Sach verständigen basiren müssen. Letztere würden zu constatiren haben, innerhalb welcher durchschnittlichen Frist derartige Besprechungen publicirt zu werden pflegen; dieses Gutachten würde sodann vom Gericht als besonderer Geschäftsgebrauch hingestellt werden, der auf Grund des Z. 1. des Handelsgesetzbuches in diesem Falle Gesetzes kraft erhalten müßte. Um aber derartige kostspielige Erörterungen zu umgehen, dürfte es sich empfehlen, daß der Verleger des Werkes Hrn. Z. jetzt noch mittelst eingeschriebenen Briefes aufsordert, bis zu einem bestimmten Tage eine Besprechung zu veranlassen, andernfalls aber das Buch nach Ablauf der gesetzten Frist entweder zu bezahlen, oder zu retourniren. Hierdurch würde der von Z. über nommenen Verpflichtung eine ganz bestimmte Grenze gezogen und der Verleger wäre, falls eine Besprechung innerhalb der vorgeschrie benen Zeit nicht erfolgte, dann ohne Weiteres berechtigt, auf eine Recension überhaupt zu verzichten, dagegen das Werk oder dessen Bezahlung zu fordern. L. U. Herrn P. Wunsch mann in Wittenberg. — Auf Ihre An frage in Nr. 53 d. Bl.: „Was ist da zu machen?" hat Ihnen der an gegriffene Hr. Kaeser sehr schneidig geantwortet. Damit er aber nicht glaube, daß sein Rath der einzig richtige sei, will ich Ihnen gern mittheilen, was ich in dem gleichen Fall gethan habe. Einer Bestelle rin von Scheffel's „neuester Dichtung", welche mir als Beleg die von Ihnen erwähnte Anzeige vorwies, sagte ich, daß hinter sol chen mysteriösen, mit einem berühmten Namen ausstaffirten An zeigen*) gewöhnlich eine mehr oder weniger angenehme Ueber- raschung stecke; ich meinerseits übernehme keinerlei Garantie und rathe ihr, auf der Hut zu sein. Die Dame hat meinem Rath gefolgt und hat mir's nachher gedankt. Es ist also Wohl noch etwas anderes zu machen, als was Hr. Kaeser räth. Den Wahlzettel kann ich in der Festzeit nicht auswendig lernen, sondern vergesse sobald als mög lich das für mein Geschäft Unbrauchbare. X. Von Hrn. Ed. Hallberger in Stuttgart ist soeben der Pro- spect von einem schon seit langer Zeit vorbereiteten Prachtwerk ausgegeben worden, das dem deutschen Verlagsbuchhandel wiederum zu besonderer Ehre gereichen und den Sortimentern eine willkommene Gelegenheit zu einer sehr lohnenden Thätigkeit bieten wird. „Ae gypten in Bild und Wort, dargestellt in etwa 700 Illustrationen von unseren ersten Künstlern, beschrieben von Georg Ebers" ist der Titel dieses neuen Werkes, welches in ca. 36 Lieferungen in groß Folio (zum Preise von 2 M. Pr. Lsg.) erscheinen wird. Die erste Lieferung ist schon in den nächsten Tagen zu erwarten und dann wird alle 2 bis 3 Wochen eine weitere folgen. Nach einer Bekanntmachung vom Reichsbank-Directorium vom 16. März sind die Banknoten der Preußischen Bank zuEin- hundert Mark baldigst bei der Reichsbank-Hauptcasse oder bei einer der Zweiganstalten der Reichsbank in Zahlung zu geben oder gegen Baargeld oder Reichsbanknoten umzutauschen, da die Einlösung der genannten Noten nach dem 1. April d. I. nur noch bei der Reichs bank-Hauptcasse in Berlin erfolgen werde. Aus Paris. Ein Comits der Looiötö äss gsns 6s Isttres in Paris ladet zu einem daselbst während der Ausstellung in diesem Jahre abzuhaltenden Internationalen literarisch en Congreß ein, der sich vorzugsweise mit Fragen des literarischen Eigenthums und mit den internationalen Verträgen darüber beschäftigen wird. Hr. Victor Hugo wird die Eröffnungsrede halten. Anfragen und Mittheilungen betreffs dieses Congresses sind an Hrn. Pierre Zacconi, Vicepräsidenten der Losists 6ss xsns 6s lettres in Paris, zu richten. iVeuer AnLeiAer Mr OiäiioArap/ne u-rck 7?MrotdeLrors.?enLc^a/?. Osr- ausKsxsbsn von Or. ll. Ostrbo16t. ckabrA. 1878. llliirr. Inbalt: Osr Luobbüucklsr 6srnar6 Haaritob in Oon6on. — Ois Libliotbslc 6ss Oruksn v. Otluuu tu Xötbnitr. Von Or. Os^äsnrsiob. — Oittsratur und Msosllsn. — ^.Il^orusius LiblioKrapbis. Pcrsonalnachrichten. Der Kaiser von Oesterreich hat HerrnK. Prochaska inTeschen aus Anlaß der Ueberreichung des Jahrgangs 1877 der von demselben gegründeten „Oesterreichisch-ungarischen militärischen Blätter" die Anerkennung seiner verdienstlichen Leistungen aussprechen lassen. *) Die jüngstem Wahlzettel erschienene berichtigteAnzeige von„Marac's 12 Stimmungslandschaften" ist ein deutlicher Beweis, daß Hr. Kaeser seine im December v. I. erlassene Anzeige von „Scheffel's neuester Dich tung" nun selbst für unrichtig hielt!
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